Ich weiss nicht, was mich nun dazu treibt, aber es ist mir ein Bedürfnis, den kurzen Traum dieser Nacht hier niederzuschreiben. Er scheint mir Bedeutung zu haben, auch wenn er hier wohl kaum noch jemandem wirklich etwas sagen wird. Es ist der erste Traum von ihr seit vielen Monaten. Aber er war glasklar und für mich ausgesprochen impressiv.
Überseht ihn halt einfach, falls er nicht interessiert.
Ich stehe auf einem sehr weitläufigen, nahezu vollständig leeren Supermarkt-Parkplatz. An einem einsamen Bistrotisch inmitten darauf im lockeren Gespräch mit einer Frau. Wir erwarten noch weitere Menschen, fast als wäre es eine Art Stammtisch.
Da ist L. plötzlich nahe bei uns, ich bin völlig erstaunt darüber, rechnete nicht mit ihrem Erscheinen. Sie ist entschlossen und dennoch irgendwie verlegen. Zögernd geben wir uns die Hand, ein linkischer Kontakt unserer von Aufregung leicht feuchter, aber dennoch warmer Finger. Unsere erste Berührung seit Jahren. Eine stotternde allgemeine Begrüssung kommt über unsere Lippen, unsere Stimmen zittern dabei ein wenig. Aber wir lösen unsere Finger nicht wieder voneinander, halten unsere Finger schmetterlingsleicht ineinander verschränkt. Unsere Blicke treffen sich, wir schauen uns gegenseitig tief in die Augen, warm, versöhnt. Spüren. Fühlen. Unsere Gesichter nähern sich langsam aber stetig und unaufhaltssam, ungeplant, den Augenkontakt haltend, unsere Lippen berühren sich und es folgt ein inniger, zaghafter, zärtlicher, leichtlippiger Kuss welcher uns beide tief innen berührt…
Mit diesem Bild, diesem Gefühl erwachte ich. Blieb noch eine ganze Weile im Traum-Echo schwebend liegen, auch nachdenkend. Und stand dann etwas früher als sonst auf, denn an schlafen war nicht mehr zu denken nach diesem Traum.
Was mag er nur bedeuten, was will dieser Traum mir sagen…?
Irgendwie empfinde ich nun mehr Frieden. Entgegen aller momentaner Verwirrung. Ja, für mich aber insbesondere auch für L. ein Lächeln mit Frieden beim gedachten Blick ineinander.
Verwirrend…
In der Tat, Sascha…
Das Gefühl hält an. Und fühlt sich nun an wie das Warten auf die gereichte Hand.
Vielleicht wird sie ja noch gereicht werden, es sollen ja auch schon Wunder geschehen sein…?
Eine wirklich impressive, sehr schöne Detailbeschreibung deines Traumes.
Ich hatte auch schon einmal einen ähnlichen Traum, auch wenn die „Umgebung“ nicht diese war. Dieses anhaltende, fast schon echte Gefühl hat mich ebenfalls nach dem Aufwachen begleitet.
Genießen wir die(se) Erinnerungen !
Vielleicht liegt es ja an der Zeit, die einen die unangenehmen Dinge vergessen lässt, und die wunderbaren Momente wieder in den Vordergrund rückt.
Ja, S., die unangenehmen Dinge sind in der Tat verblasst. Auch wenn sie nicht vergessen sind, das wäre ja wiederum auch wieder falsch, das hieße Verdrängung.
Aber dadurch ist nun wie Du zurecht feststellst auch wieder der Blick offen auf das wirklich wertvolle unserer beider gemeinsamen Zeit: die wunderbaren Momente.
Und deren gab es so unglaubliche viele und aussergewöhnliche und eindringliche und einmalige und unersetzbare und … es war bis zu einem bestimmten Punkt in der Tat eine der glücklichsten Zeiten meines Lebens. Ein wahrhaft atemberaubendes Jahr.
S., ich empfinde es als wirklich schön, dass Du Dich dazu hier und in dieser Weise zu Wort meldest.
Danke dafür.