(Mal ganz ehrlich, wer hat es sich schon einmal gründlich durchgelesen? 'Kennen' tun's wir ja alle, aber wer hätte gedacht das Goethe und Falco… *zwinker*)
Johann Wolfgang von Goethe
Heidenröslein
Sah ein Knab' ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
war so jung und morgenschön,
lief er schnell, es nah zu sehn,
sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach: Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!
Röslein sprach: Ich steche dich,
daß du ewig denkst an mich,
und ich will's nicht leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach
's Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
half ihm doch kein Weh und Ach,
mußt' es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
oh, „vorsicht metapher“! ich schlottere …
brach der wilde knabe 's röslein auf der heide?
hats röslein angestachelt den knaben?
wer ist denn nun rot (blutend)?
s röslein? der knabe?
wer hat blut geleckt?
leiden?
u must destroy 2 built!
auf zu neuen heiden!
Ich kann mir zwar durchaus Situationen vorstellen, in den ein Knabe angestochen wird, auch wenn diese Methode nicht zu meiner persönlichen Präferenz gehört.
Da ich unsere Gesellschaft noch nicht für so degeneriert halte, dass sie mit Blumen kopulieren möchte, assoziere ich mit „Röslein“ einfach den Kosenamen für eine Frau im besten Alter namens Rosi. Auch hier läßt mich meine Phantasie bzgl. des Anstechens nicht im Stich, aber auch hier würde diese Lösung nicht der erwarteten entsprechen (wobei der Reiz durchaus im Unerwarteten liegen kann, auch wenn es wieder einmal nicht meine Präferenz wäre).
Ich sehe schon, ich bringe dem alten deutschen Kulturgut mal wieder nur Unverständnis entgegen.
na ja, lieber p., so ist das mit der poesie und den eigenen assziationen…
hatte vor längerer zeit dir ein poem ins gb gesetzt und meinem liebsten geschickt, von hesse wars und meiner meinung nach sehr poetisch den akt beschreibend…
mein liebster kann meine gedankengänge auch nicht nachvollziehen…also, erfreuen wir uns der lyrik ohne die umwelt zu überfordern
goethe ist einfach ein „schwein“ *g*
und sowas singt mir meine erzkatholische oma am telefon vor… 😀
Das Gedicht ist schon bis zur Vergewaltigung interpretiert worden. Wobei ich mir dabei dann nicht mehr so sicher bin, ob nicht vielmehr der Text das Opfer ist. Es ist bei uns allerdings immer als Liebes-, nicht als Naturgedicht interpretiert worden. Mit der Konsequenz: Er wollte – sie nicht. Der Rest: siehe oben.
Was das mit Falco zu tun hat? Da müsste mir jemand helfen.
(Aber was so ein Reizwort wie „stechen“ anrichten kann…)
Jeanny? 😉
Dabei steht stechen ja eigentlich 'nur' metaphorisch für sich wehren… und ich denke schon, das Interpretation hier richtig am Platze ist, wer Goethe kennt…!? *grins*
Danke!
Ja, der gute Goethe, er hat ja so einige seiner amourösen Abenteuer und Erlebnisse literarisch verarbeitet…
Die Assoziationen sind nicht falsch.
„Blumen brechen“ war damals ein Synonym für deflorieren. Das Gedicht beschreibt das erste Mal zweier Menschen.
Damals hat das jeder kapiert, da man ja wusste für was das „Röslein“ und das „brechen“ stehen.
Heute denken wir, wir seien alles Schweine.
*YetuseddieHandreichundbefriedigtdabeinick*
Hatte ich erwähnt, dass ich meinen Deutschlehrer für diese und viele andere Erkenntnisse immer lieben werde?
Mit vollem (um beim Thema zu bleiben) Körpereinsatz, Yetused? *grins*
Nee, meine Blume durfte jemand anderes brechen.
(Um beim Thema zu bleiben )