Marlies Kolle

Die Frau an der Seite von Oswald Kolle, dem Chefaufklärer der Nation, wenn nicht gar der ganzen Welt, schließlich hatten seine Filme 100 Millionen Menschen (manche Quellen sprechen von 140 Millionen) weltweit bestaunt, ganz abgesehen von seinen Büchern. Sie liebten sich 48 Jahre lang mit vielen Höhen und Tiefen bis zu ihrem Tod 2000. Gerne wird sie auch heute noch als Opfer ihres Mannes verunglimpft, insbesondere aus feministischen und konservativen Kreisen, völlig zu unrecht, wie ich finde: Es war eben eine echte Offene Ehe, offensichtlich unbegreifbar selbst für heutige 'Verhaftete'…

Oswald Kolle erzählt:

»Wenn ich früher eine Schreibblockade hatte, sagte meine Frau: „Fahr mal weg. Und verlieb Dich. Aber trink keinen Schnaps. Da machst Du Dir Deine Leber kaputt und wirst aggressiv.“«

»Einmal hat eine meiner Geliebten[*] bei meiner Frau angerufen und gesagt: „Ich kriege ein Kind von ihrem Mann.“

Da hat sie geantwortet: „Fantastisch. Freuen Sie sich. Der macht wunderschöne Kinder.«

[*zu denen sich unter anderen auch Romy Schneider zählte.]

»Meine Frau und ich waren uns zu hundert Prozent treu, aber unsere Treue ging weit über den kleinbürgerlichen Treuebegriff hinaus. Wir lebten eine geistige Treue. Treue kommt von Vertrauen.«

-> Offene Beziehung<

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24 Gedanken zu “Marlies Kolle

  1. Ich denke doch, Herr Schlapphut, dass eine gewisse Salonfähigkeit durchaus gegeben ist, wenn auch noch nicht auf medialer Ebene – zumindest meine Frau und ich treffen mit unserer nicht heimlich geführten Offenen Beziehung auf viel Verständnis, viele interessierte Fragen und offene Ohren, ja sogar selten genug aber immerhin auf begeisterte 'Nachahmer'.

    Natürlich gibt es auch bei uns 'Befürchtungen' in bestimmten Lebensbereichen, meine Frau als Oberstufen-Lehrerin zB trägt das Label 'Offene Beziehung' im Lehrerzimmer und erst recht nicht im Klassenzimmer nicht gerade auf der Stirn – sie könnte schließlich von konservativeren Vorgesetzten oder Eltern als moralischer Risikomensch für die Jugendlichen abgestempelt werden. Aber jenen Kollegen, zu denen sie ein persönlicheres Verhältnis hat, ist es durchaus bekannt – und bisweilen wird sie dadurch sogar von diesen in Beziehungs(problem)fragen zu Rate gezogen, weil man ihr diesbezüglich eine hohe soziale Kompetenz zutraut.

    Ähnlich geht es übrigens auch mir in meinem beruflichen und privaten Umfeld, wobei bei mir jeder darüber Bescheid weiss – und was auch noch nie zu Benachteiligungen führte…

    Wir halten uns ansonsten eigentlich nur bei offensichtlich diesbezüglich konservativ-verschlossenen Menschen bewusst etwas zurück – da bringt Offenheit ja auch keinen sozialen Gewinn für beide Seiten. Aber das ist eine erstaunlich kleine Zahl bei uns: zwei.

  2. Ein tolles Paar! Ich habe (leider) nur das Kind, ein unbekanntes Wesen gesehen, aber die Szenen auf Sylt mit Frau und Kindern waren erfrischend ehrlich, offen, nichts verschämtes, peinliches, nichts gekünstelt sonder überaus natürlich (wobei mich die Kombination von FKK und Badekappe schon amüsiert hat).

    Und ich denke, was bei den beiden, respektive auch bei euch beiden offensichtlich wird, es muß eine gleichwertige Partnerschaft auf Augenhöhe sein, das angesprochene Vertrauen da sein, dann wird eine offene Beziehung auch mit Kindern nicht scheitern.

    Frappierend finde ich, dass sowohl Oswald als auch du eher extrovertiert scheint und Marlies und Marcella eher introvertiert, was ja meine These von den ergänzenden Gegensätzen stützen würde….

    Ich freue mich mit euch und wünsche mir, dass diese Botschaft gehört UND verstanden wird, dass Monogamie eine Lebensform unter vielen sein sollte und nicht das Maß aller Dinge…

  3. Also ich persönlich kenne mittlerweile, drei offene Beziehungen, (vielleicht bald auch die eigene…)

    Und eins ist klar: Keine ist wie die andere!

    Während die eine ihre Beziehung erfolgreich geöffnet haben und glücklich sind befinden sich die anderen noch in der Findungsphase mit all den Unsicherheiten die dazugehören.

    Ich muss zugeben, dass ich daraus lernen konnte und auch durfte und für mich steht fest->

    Meine hart erkämpfte Freiheit will ich nicht mehr hergeben! Und ich weiß, das ES funktionieren kann!

    Ich danke euch fürs Darauslernen 😉

  4. Ich respektiere offene Beziehungen die so sind wie die obige und ich habe großen Respekt davor. Es kostet doch mehr Energie, als eine „klassische“ Beziehung, will ich meinen.

    Eine Zeit lang habe ich auch diesen Wunsch nach offener Beziehung gehegt, manchmal keimt er noch auf, aber ich kann das einfach nicht. Ich bin treu im altmodischen Sinn, weil ich meinen Mann nicht teilen will und ich weiß, dass er mich auch nicht teilen will. Es stellt für mich zum Glück kein Problem da. Appetit holen erlaubt, gegessen wird aber zuhause.

  5. „Wir lebten eine geistige Treue. Treue kommt von Vertrauen.“

    Ich nenne das für mich immer Loyalität. Ich war nie sexuell treu, keinem Mann – auch wenn es nur einer wirklich verstanden hat. Doch diesem einen bin ich bis heute loyal.

    Ich finde es so schade, daß die offene Beziehung immer nur verstanden wird als Freifahrtschein um alles zu ficken, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Sexuelle Freiheit ist nur ein Aspekt dieser Art von Beziehung, die jeden Bereich des Lebens umfaßt, nicht nur den sexuellen. Und sie kann nur funktionieren, wenn man seinem Gegenüber in der Tat „auf gleicher Augenhöhe“ begegnet. Vielleicht kommt irgendwann die Zeit, wo mehr Menschen begreifen werden, was es mit der offenen Beziehung wirklich auf sich hat, wie anstrengend sie sein kann und welche Möglichkeiten sie zur eigenen Entwicklung und Auseinandersetzung mit sich selbst bietet.

  6. Ich sehe die offene Beziehung mehr als Automatismus, denn als harte Arbeit. Oder anders, so stelle ich sie mir vor. Der Automatismus nämlich, dass man zusammengehört und dabei keine Bedingungen stellen muss. Ganz dem Zitat meiner Vorrednerin entsprechend, dass man geistig treu ist. Dass das Gefühl von Zusammengehörigkeit nicht am Materiellen, am Handeln festgemacht wird. Sondern dass es automatisch auf einerhöheren, geistigen Ebene eistiert, unabgesprochen, unkoordiniert, bedingungslos.

    Das bedeutet natürlich auch, dass es zwischen beiden Partnern passen muss. Erst die passende (und hier meine ich die 100-prozentisch passende) Übereinstimmung zweier Menschen ermöglicht sowas. Ich halte weiter Ausschau danach.

  7. Ganz so einfach ist es nicht, Schlapphut. Hör einfach mal in Dich hinein, was für Gefühle Du haben wirst, wenn Du Dir bewußt bist, dass Deine Partnerin jetzt gerade mit einm anderen Mann schläft – und womöglich dabei sogar 'besseren' Sex hat als mit Dir zusammen… nur so ein Beispiel.

    Na, jetzt eine Ahnung, von welcher Arbeit hier geredet wird, Schlapphut? *zwinker*

  8. Ich hab mittlerweile einen eigenen „Leitspruch“.

    Es ist egal in welcher Art von Beziehung du bist, wenn die Person dich verlassen will dann tut sie/er es auch. Liebe ist ein Geschenk. Und Geschenke kann man nicht kaufen!

    Deshalb hab ich losgelassen. Alles bis auf mich!

  9. @Elidea würde den spruch gerne bei mir im Profil verehwichen 🙂 es trifft so zu und es wird auch jemand lesen der das verstehen soll!!! Danke

  10. Promisc oh ich sehe gerade hab dich ganz übersehen *floet* ja ich auch hier *smile* su weisst doch muss nicht immer was senfen aber hin und wieder mal *zwinker*

  11. jeder sollte so lieben dürfen, wie er/sie möchte

    weder eine offene Beziehung noch eine monogame funktionieren, wenn man sich selbst damit nicht wohl fühlt oder gar unter „zwang“ gesetzt wird.

    Schade ist es halt, dass man oft auf beiden Seiten Menschen trifft die unbedingt meinen, nur Ihre Liebesweise sei die richtige.

  12. Deinen ersten Satz unterschreibe ich.

    Die Crux bei Deinem zweiten Absatz besteht dann, wenn zwei Menschen unterschiedlicher Überzeugung sind: Meist leidet die/der 'offene', weil die/der 'geschlossene' sich mit Berufung auf 'die Normalität' durchsetzt. Solche Beziehungen sind dann entweder ein langer Leidensweg oder zum Scheitern verurteilt.

    Jedoch, Erzählerin, ich kenne wirklich niemanden, welcher in einer Offenen Beziehung lebt und rnsthaft proklamiert, das sei die allgemein richtige Beziehungsart. Niemanden.

    Auf der 'anderen Seite' jedoch stehen Offene Beziehungen stets in einer Argumentationsdefensive, welche dann wiederum als 'versuchte Missionierung' interpretiert wird. Da beisst sich die Katze in den Schwanz.

  13. erinnert mich gerade fatal an die rasiert oder doch lieber behaart Debatte…wo es auch zu keinem toleranten Konsens kommt.

    Das Problem ist, dass unsere überkommene Moralethik immer noch die geschlossene monogame Beziehung als einzig richtige proklamiert.

    Und freie Menschen die sich aus der Höhle befreit haben, ihren Horizont erweitert haben, machen der Gesellschaft Angst, weil sie etwas vorleben und erleben, wovon einige wünschen es für sich selbst umzusetzen. Und werden deswegen angefeindet….

  14. Das wird wohl immer so bleiben.

    Auf gewisse Art hält sich jeder selbst für den richtigsten und glücklichsten und wundert sich über „die anderen“.

    Am Ende bleibt einem ja doch nur der Rückblick mit hoffentlich vielen schönen Erinnerungen 🙂

  15. Es ist sehr interessant von so vielen Leuten hier zu lesen deren Meinung ich Teile. Ich bin lange ein Einzelkämpfer gewesen und sehr in mich gekehrt meine Freundin hat mich daraus geholt und ich habe sie dafür geheiratet. Mit einigen Freunden haben wir die Welt in gewisser Weise neu entdeckt, und ich danke ihnen dafür. Die Zwei merken hoffentlich das ich sie meine! ;-))

    Wir haben uns auch zu einer „offeneren“ Beziehung durchgearbeitet und mein Schatz und ich lieben uns dafür nur umso mehr. Vor allem da ich nun erleben durfte, was für ein Glück es sein kann wenn Mann auch eine andere Frau lieben darf, ohne das dies zum Streit führt.

    Ich danke meinen Damen dafür.

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