Gerade mal 22 Jahre jung, ist diese Violinistin f?r mich die Faszination in Person. Erlebt habe ich sie live bisher nur einmal, durch einen Zufall als eine Freundin von mir Karten geschenkt bekam und mich mitnahm. Ich kannte sie bis dahin nicht und verliess den Saal wie bet?ubt. Das war vor 3 Jahren in der Liederhalle in Stuttgart. Seitdem l?sst sie mich irgendwie nicht mehr los.
Ihre Musik ist leichter als eine leichte Prise aber auch wieder st?rker als ein Orkan, sie lebt darin und strahlt sie doch ganz offen nach aussen aus. So ist auch ihre Art.
Hilary Hahn
(hineinh?ren + sehen)
Vor zwei Tagen sah ich sie wieder, bei einem Kultur-Talk auf 3sat, ein weiteres Mal durch reinen Zufall, beim zappen. Dort zeigte sie ihre offene Art, ihr Lachen, ihren Humor und ihre ungeheuerliche Selbstdisziplin, mit der sie sich ihrer wahrhaften Kunst verschreibt.
Sie fliegt nicht auf ihren Tourn?en durch Europa, nein, obwohl sie sich das locker leisten k?nnte. Sie f?hrt und lebt in einem Wohnmobil zusammen mit ihrer Pianistin, mal von ?sterreich nach Berlin, dann gleich weiter nach Italien.
Zwar hat sie deutsche Vorfahren, aber ihre erstaunlich nat?rlichen, umfassenden Deutschkenntnisse hat sie sich mangels Backgrounds auf der Universit?t angelegt und sucht auch sehr gerne den Dialog mit der Heimat ihrer Vorfahren.
Das erstaunliche aber an meinem Verh?ltnis zu ihr ist: Sie erscheint mir wie ein Gesch?pf v?llig weitab meiner eigenen Welt und ich sp?re das Verlangen, sie einmal in diese einzuladen. Denn ihre Sch?nheit (sowohl ihre innere als auch ihre ?ussere) hat in meinen Augen eindeutig einen Mangel: Die der Exzessivit?t, der Un-Disziplin, der verspielten gedankenlosen Freiheit.
Nur all zu gerne w?rde ich dabei ihr mentorischer Begleiter sein.
Es gibt unterschiedliche Arten ein Leben zu leben. Die beste Art hat noch keiner gefunden. So viel zu deinen letzten Zeilen.
Ich maße mir jetzt nicht an, sie anzurufen und ihr zu sagen was getan werden muss – aber ich maße mir an hier zu schreiben was ich instinktiv beim Gedanken an sie fühle, Faultier 🙂
Ich kenne keinen Menschen der andere nicht verändern würde wenn er könnte. Bist Du die eine, rühmliche Ausnahme? 😉
Vergiss es, bin ich nicht.
Nur sollte sie wohl, um im Beispiel zu bleiben, selbst auf die Idee kommen gewisse Seiten an sich zu entdecken… auch wenn man da ein wenig nachhilft…
Ich befürchte aber: Diese Chance hatte sie nie. Wunderkind. Im Dauer-Tournée-Label-Getrommel.
Oh ja, dann ist ihr wahrscheinlich wirklich etwas entgangen. Dann will ich mich mal über euer Bedürfnis den Mentor zu geben nicht beschweren. Ich würde dieses Ansinnen wohl eher noch gutheißen.