Ich höre allerortens davon, aber meist nur als Hörensagen, selten etwas konkretes: Es geht um den kleinen Gefallen gegen Sex, eine Spielart welche meist – in der Natur der Dinge liegend? – in der Form vorliegt: Frau gewährt Mann für einen Gefallen oder vergeichbaren Nutzen 'sexuelles Entgegenkommen'.
Dabei ist mir sehr bewusst, dass hier oft Grenzen verschwimmen: Manchmal ergibt sich aus einem One-Night-Stand oder einer Affaire heraus erst der Gefallen, der Bonus, der 'Mehrwert', manchmal vermischt sich auch körperliche Anziehung und das Potential für Gefälligkeiten so sehr, dass eine Grenzziehung nur sehr schwer fällt. Aber manchmal sind die Fälle auch klar: gibst Du mir, mach ich Dir – und das wahrscheinlich sogar oft sehr gerne denn die Attraktivität des 'Gefallen-Gebers' scheint dabei oft eine entscheidende Rolle zu spielen.
landläufige Beispiele gibt es genügend:
Sex mit …
dem Fahrschullehrer (Klischée: auf der Motorhaube *lach*)
…dem Vermieter
…dem Handwerker
…dem Finanzbeamten
…dem Friseur
…dem Masseur
…dem Tattooeur (*)
…dem Piercer
…dem Türsteher des angesagten Clubs
…dem Vorgesetzten.
…dem Trainer
…dem Manager
…dem Polizisten
…dem (Freizeit-) Automechaniker
…dem PC-Heini
…dem Gefälligkeits-'Chauffeur'
etc.
Ganz konkretes Beispiel: Kostete nur 20 Euros
Sex für die ansonsten zu teuren Gefälligkeit, den 'kleinen' wirtschaftlichen Vorteil, das Vorankommen, die Karriere.
Ich hab mir sagen lassen, dass die Beteiligten und dabei insbesondere die Frauen oftmals gar nicht realisieren, dass sie da einen 'Deal' hatten, es einfach, sollte dieser Gedanke kurz aufgekommen sein, flugs wieder verdrängten. Der Begriff Prostitution wird dabei natürlich gemieden wie die Pest!
Mein Frage nun: Ist das nun wirklich weit verbreitet, gibt es da wirklich eine nennenswerte Quote? Also ich für meinen Teil kann nur sagen: Ja, mir ist das schon – obwohl unausgesprochen zwischen den Beteiligten – im einen und anderen Fall passiert. Insbesondere wenn es um Gefälligkeiten um den PC, das verfügbare Auto oder das Entrée in spezielle Night-Life-Szenen ging.
Nun seid ihr gefragt: Wer von Euch hat ähnliche Erfahrungen 'am eigenen Leib' gemacht bzw. kann über Geschehnisse aus seinem persönlichen Umfeld berichten?
Zählt da schon die Einladung zum Essen/ in den Club mit dazu?
Dann ja, habe ich schon gemacht und genossen…
Ansonsten stehe ich zu dem was ich lebe und sehe es als nettes „giveaway“, d.h. wenn sie was ergibt, freue ich mich und nehme es an, wenn nicht, auch okay, ich hatte schließlich meinen Spaß…
Und nein, ich würde nicht in die Hobby, bzw Professionaltität wechseln…und vor allem muß für mich die Chemie stimmen, d.h. ohne Sympathie/Anziehung no chance…
Erst vor kurzem…. *lach*
Na ja – ich bin viel unterwegs und treffe so einige Leutchen. Da war ein Mann mittleren Alters irgendwo auf einer Raststätte…. wir kamen ins Gespräch. Natürlich ging es um den Job und er gab sich als potentiellen Kunden aus. So weit so gut.
Danach aber flutete er mein Handy mit Anrufen und SMSen und wollte mich unbedingt wieder treffen. Selbst ich merkte da langsam, dass es wohl nicht nur um „Geschäfte“ gehen konnte und nachdem ich ihm ganz klar und deutlich gesagt habe, dass meinerseits kein persönliches Interesse besteht, blieb er dabei und lud mich zum Essen ein. Nach langem Zögern willigte ich ein und wir verbrachten einen eigentlich sehr schönen Abend in einem Seerestaurant gleich hier um die Ecke. Keine Andeutungen und keine Anmache. Lockig flockig einfach….
Dann aber – er fuhr mich in die Nähe meiner Wohnung – wollte er im Auto zu „tatschen“ anfangen und begleitete seine Aktivitäten mit dem Satz:
„Für dieses schöne Abendessen kannst Du mir wohl schon diesen Gefallen tun!“
Was glaubt der denn?
„Genau aus diesem Grunde schlage ich solche schmierigen Angebote normalerweise immer aus! Ich kann mein Essen auch selber bezahlen!“
Ich öffnete die Türe der Limousine, stieg aus und machte mich auf den Weg….
Och ja – die Autotür hab ich vergessen zu schliessen und weil der Karren so gross und protzig war – musste er bestimmt aussteigen, um das Auto rum laufen und die Türe von aussen schliessen. Das gab mir genügend Zeit…
hmm, ganz direkt kenn ich das nicht. allerdings beobachte ich des öfteren, dass im Umfeld von Vorgesetzten, ReferentInnen manchmal recht plötzlich Personen auftauchen, die offenkundig eine Abkürzung genommen haben und manchmal auch nicht ganz qualifiziert sind. Wie immer ist der Übergang fließend, aber in einigen FÄllen WEISS ich auch , dass Mensch auch gelegentlich das Bette teilt(e)…
Prostituieren kann mensch sich auf vielen Ebenen.
Die Einladung zum Abendessen ist „nie“ ohne Hintergedanken 😉
Und das Praktikantinnen nicht aufgrund ihrer Qualifikationen ausgewählt werden, ist auch vielen klar.
Was im Rahmen dieser Frage viel interessanter ist, ist die Rolle der Ehe – Tausche Sex gegen langfristige finanzielle Absicherung – im Grunde fällt daher auch die Ehe unter Prostitution.
@Sascha
Das wusst ich ja gar nicht 🙂
@ WildeOrchidee
Das mit der Einladung, den Praktikantinnen oder der Ehe? 😛
@ Sascha: ick mein nich nur PraktikantInnen..
@Sascha
Das hier: Die Einladung zum Abendessen ist „nie“ ohne Hintergedanken 😉
*grins*
Als damaliger Chef von 20-40 Messehostessen kamen natürlich differenzierte Angebote, die allerdings ins Nirvana hätten führen können – ich hätte meine Position infrage gestellt. Ja, ich wurde drei Mal erobert – zwei 2NS, ein ONS. Hocharbeiten konnten sie sich nicht. Ob sie es genossen haben?
Ich traf außerhalb des Jobs auch eine Dame, die damals einen Überbrückungsjob suchte. Jetzt sind wir 10 Jahre verheiratet.
Sonst habe ich nichts zu berichten …
btw: Mit 12 Stunden Verspätung lese ich hier neue Einträge.
@ reallywant
wir sind doch nicht bei den Liberalen 😉
das erinnert mich dran, das ich mal mit 16 mit meiner Freundin in der City war, und wir hatten spät abends keinen Zug mehr. Dann haben wir Autostop gemacht, und netterweise hat auch so n typ angehalten und meinte er fährt uns bis nach hause (ungefähr ne stunde Fahrt). Naja in der Mitte vom Weg meinte er dann aber: „ich kann euch nicht weiter fahren, ausser ihr macht mir nen Gefallen..“ Wir waren voll erschrocken: „Was willst du? Geld?“ – „Nein, Geld hab ich eigentlich genug. Was habt ihr sonst zu bieten?“ – „Ähm, was meinst du jetzt???“-„jaaa, französisch“. Ich und meine Freundin warfen uns voll schockierte blicke zu! Und vor allem wussten wir gar nicht wo wir im moment waren, es war so mitten in der Pampa. Dann haben wir halt einfach gesagt dass wir das machen werden. Aber als wir dann angekommen sind, sind wir einfach davongerannt Im nachhinein fanden wirs irgendwie witzig. Und diesen Typen haben wir auch zufälligerweise mal in der Stadt gesehn, und der hat uns nur so komisch angeschaut… diese Geschichte wurde bei uns auch zum Running gag
… dem Professor [+ 1,0 in der Hausarbeit]
Nein. Scherz.
tja, mit meinem besten auftraggeber habe ich auch den meisten sex
– liegt aber in der natur unserer beziehung, wir leben und arbeiten zusammen.
aber das war sicher nicht dein gedanke… *grins*
@ Morgiane, sie zählt wohl dazu, wenn es ohne Einladung nicht zu den 'Folgen' gekommen wäre 😉
@WildeOrchidee @ sugardoll & @ birgit: Nicht ganz mein ursprünglicher Gedanke, wie birgit ja bereits einsichtig anmerkte *lach*
@ Idomenea: das soll ich Dir glauben? *breitgrins*
@Sascha: Nun raus mit der Sprache: Du hast doch sicherlich auch was in diesem Zusammenhang am Hut *lach*
@ J.: Du bist also der Meinung, dass besagte junge Damen durchaus das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden anstrebten? Das wäre dann der bisher eindeutigste Hieb in die von mir vorgehauene Kerbe 🙂
@g: okay…du darfst mich jederzeit einladen
@G: Jein.
Wie gesagt, „klein prostituieren“ tat sich niemand. Welch ein Satz …
Soll heissen: Was ich dort eigentlich erfuhr, ist das Verständnis für den Begriff „Stutenbeißen“, dem ich mich gerne und stets entzog. Ich stand eh mehr auf die leisere, lyrischere Spezie Frau. Ich will bis heute nicht plump erobert werden. Und für Zwischentöne, die ich gerne aufnehme, gab es damals nur wenig Zeit.
Durchaus nachvollziehbar, J. 🙂
nee, sex gegen gefälligkeit, das finde ich problematisch. obwohl mir in meinem beruf einige junge männer gern zu diensten wären. der tratsch hinterher wäre schlimm. (einmal passiert – nie wieder!)
und alles andere… ich möchte meine ziele mit kompetenz und den früchten meiner arbeit – also geld und gutem ruf – erreichen.
die grauzone, wo man flirtet, aber nichts passiert, man ist also füreinander empfänglich und tut sich gutes und protegiert sich, das ist ok.
als ich jünger war, war das durchaus anders. natürlich habe ich manche dienste, die mir männer freiwillig angeboten haben, mit sex belohnt. förderung im job z.b. oder eine einladung zu einem teuren essen, zu einem exklusiven kurzurlaub, alles sachen, die ich mir nicht hätte leisten können.
@kitty:
„Nein. Nein. Nein. … Oder doch? Aber ja!“ *grins*
Wenn man einmal in der unschönen Lage war, Sex als das einzige Mittel anzusehen um was Eßbares in den Bauch zu bekommen, sieht man alles andere nur noch halb so tragisch.
Wie wärs wenn sich meine Studentinnen mal anbieten würden!? Vergebe auch gute Noten
Zwar schon ein älteres Thema, aber egal. Ich lehne solche Verhaltensweisen absolut ab, obwohl ich als Escort tätig bin. Wenn es „professionell“ gemacht wird, ist die Situation klar, ich weiss was erwartet wird und was ich erwarten kann.
In den genannten Situationen erhält die Prostitution hingegen Eingang in sämtliche Lebensbereiche, was ich sehr bedenklich finde. Erstens wird von Frauen dann manchmal erwartet, so zu handeln, und zweitens steht jede erfolgreiche Frau im Verdacht, sich hochgepoppt zu haben.
Wenn ich im privaten Leben jemanden interessant finde und es sich anbietet, habe ich Sex mit ihm, auch wenn er mir als Gegenleistung nichts gibt. Im Gegenteil, wenn er dann versuchen würde meine Gunst zu „kaufen“, würde er es bei mir vergessen können. Und wenn ich jemanden nicht attraktiv finde, kann er mir noch so viel schenken- ich würde nicht mit ihm Sex haben.
Der Beitrag ist älter, das Thema aber mit Sicherheit nicht, Sina 😉
Nun, ist das wirklich ein neueres, aktuell wachsendes Phänomen – oder nicht doch eine unter Frauen weitverbreitete, 'typische' Verhaltensweise 'seit Anbeginn der Tage'? Bestätigt hier vielleicht die Ausnahme (->Du) nicht eher die Regel?
Ja, bis zu einem bestimmten Grad ist es sicher ein typisch weibliches Verhalten. Ich denke nicht dass der direkte Austausch im Sinn von gute Noten oder handwerkliche Leistug tatsächlich oft vorkommt, das dünkt mich dann doch eher als eine männliche Fantasie.
Aber das klassische zum Essen einladen zieht sicher bei einigen Frauen in dem SInne, dass sie dann das Gefühl haben er bemühe sich um sie, und folglich wollen sie eher Sex.
Nun, wie ich ja schon im Beitrag angeführt habe, ist das weniger 'männliche Phantasie' meinerseits denn erlebte Erfahrung, Sina -schmunzel- Aber Du hast recht, bei der Einladung zum Essen oder zu Drinks fängt es bereits irgendwie an – als (zugegeben karikaturistisches) fundemantales Postulat eines 'Siehst Du, ich kann Dich ernähren, gibst Du mir dafür Sex!' bzw 'Er versorgt mich, also bezahle ich ihn mit Sex'? *zwinker*