»Lucía und der Sex«

3sat, 22.25h

O: »Lucía y el sexo« Spanien 2001

Regie: Julio Medem

Darsteller: Paz Vega, Tristán Ulloa, Elena Anaya,

Najwa Nimri, Daniel Freire, Silvia Llanos, Javier Cámara

So wie einem Gedanken und Bilder kurz vorm Einschlafen durch den Kopf flirren, so spinnt dieser verführerische und abgründige Film seine vieldeutige Geschichte. Sie könnte ebensogut in der Mitte enden oder mit dem Schluss beginnen:

Lucía (Paz Vega, »Spanglish«) ist eine hübsche Kellnerin. Sie liebt die Romanfiguren des Schriftstellers Lorenzo (Tristán Ulloa), bald hat sie mit ihm selbst Sex. Lorenzo schreibt am zweiten Buch, da wird ihm ein Gedanke zur Obsession: Er könne vor sechs Jahren in einer Mondscheinnacht eine Tochter gezeugt haben. Lucía indes weiß nicht mehr, ob Lorenzos immer abseitigere Zeilen seiner Fantasie oder der Realität entspringen…

Nachdem sie ihre große Liebe, den Schriftsteller Lorenzo, verloren zu haben glaubt, flüchtet sich die junge Kellnerin Lucía aus Madrid auf jene Mittelmeerinsel, von der ihr der Geliebte erzählt hat. Dort lernt sie mehrere Menschen kennen, die auf geheimnisvolle Weise mit Lorenzo in Verbindung zu stehen scheinen:

Mit der Pensionsbesitzerin Elena hat Lorenzo, wie sich herausstellt, vor einigen Jahren in einer Vollmondnacht im Meer eine Tochter namens Luna gezeugt. Elenas Partner Carlos ist der Stiefvater von Belén, die verschwunden ist, nachdem sie als Kindermädchen Lunas Tod zu verantworten hatte, weil sie Lorenzo verführte und dabei das Kind unbeaufsichtigt ließ. Je mehr Lucía über die beiden neuen Mitbewohner erfährt, desto mehr wird sie an das Manuskript erinnert, das Lorenzo ihr vor seinem Verschwinden zum Lesen anvertraut hatte.

Es ist die Geschichte einer Reise in eine dunkle Vergangenheit, die offensichtlich mit Lorenzos Depressionen zu tun hat. Immer mehr verwischen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Lucía ist der Wahrheit auf der Spur und verliert sich dabei immer mehr in Lorenzos Geschichte.

Jede Inhaltsangabe kann den verrätselt-sinnlichen, symbolhaltigen Kosmos dieses Kunstfilms nur andeuten. Der Baske Julio Medem (»Die Liebenden des Polarkreises«) entfesselt hier einen Bilderrausch, der um Themen wie Identität, Eros und Schuld kreist, beleuchtet von Sonne und Mond.

Leider musste ich feststellen, dass der ausgestrahlten Version drei Minuten fehlen. Und mich beschleicht so ein Verdacht, welches der Bilder hier in diesen drei Minuten zu finden wäre…

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15 Gedanken zu “»Lucía und der Sex«

  1. auch ohne den film gesehen zu haben ahne ich welches bild der schere zum opfer gefallen ist. dabei regt sich bei mir wieder einmal der protest, es werden blutige bilder gezeigt, brutale gewalt aber so ein vollkommen natürlicher vorgang wie ein erigierter schwanz wird zensiert…

    hoffe die sauna war erholsam?

  2. Unser pc hat den Film gespeichert und wir haben ihn gestern angesehen. Ich fand den Handlungsablauf sehr verwirrend, und man sollte nicht so sehr darüber nachdenken, nur sich der Erotic des Films hingeben. Die Landschaftsaufnahmen auf Formentera fand ich auch sehr gelungen. Im Übrigen waren recht viele freizügige Szenen zu sehen, da sind die fehlenden 3 min nicht aufgefallen.

  3. Ich habe die „Vollversion“ auf DVD gesehen.

    Ein durch und durch wunderbarer Film!

    Die vielschichtigen Beziehungsebenen hervorragend zusammengeführt, herrliche Landschaftsaufnahmen, aber das Beste sind die Darsteller und die in jedem Blick, jeder Geste permanent erotischen Stimmung…gipfelnd in den Akten der einzelnen Frauen mit dem männlichen Hauptprotagonisten Lorenzo. …..was für Frauen!!!!!

  4. Ich hab ihn auf DVD mitgeschnitten 😉

    Ach ja, wenn wir schon dabei sind: Die in D zensierten Szenen betreffen nicht den Mann und die Frau – sondern den Hund und die Frau!

  5. Mmhh, ich denke nicht, dass ich so viel Space habe :-/

    Schick mir doch mal Deine Postanschrift durch… wird aber 'ne Weile dauern, bin ja grad wieder auf Tour.

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