Castle Xanadu

Zuerst einmal: Die Nacht ging sich nicht so an wie gedacht, da meine gedachte Lust-Gespielin der Nacht drei Tage zuvor ins Krankenhaus musste. Mittlerweile ist sie wieder zuhause und wohl auf.

Zum meinem Glück hatte ich zuvor auch noch Connie aus Brandenburg angesprochen, ob sie denn nicht Lust hätte, uns ebenfalls zu begleiten. Da ich ja wusste, dass sie sich nach fünf langen Jahren wieder danach sehnte, in die Abenteuerwelt solch erotisch-sinnlich-sexueller Nächte einzutauchen. Und eine knappe Woche vor dem Event sagte sie dann voller Vorfreude zu. So kam es, dass ich der unerwartet auftauchenden Gefahr, als Single-Mann bei einem Paare-Singlefrauen-Event vor verschlossenen Türen zu stehen doch noch um haaresbreite entwischte…

Der Shuttle-Service holte uns in schwarzen Limousinen am frühen Abend vom Hotel mitten im Spreewald ab. Eine angenehme Aufgeregtheit war in uns und den uns begleitenden anderen Gästen, welche in elegante Abendgarderobe gekleidet, mit uns die Shuttle bestiegen. Die Fahrt dauerte knappe 20 Minuten, ehe sich die historische Kulisse des Schlosses mit ihrer großen Freitreppe, getaucht in helles Licht von Lampen und Fackeln vor uns auftat und wir mit der Limousine direkt über die Frei-Rampe vor das Haupttor der Belle Etage gefahren wurden. Helfende Hände öffneten alle Türen und wir traten hinein in dieses Schloss der exquisiten Lüste, während uns die soften Klänge des nahe des Eingangs bespielten Flügels freundlich willkommen hießen…

Meine Begleiterin war sehr geschmackvoll in edle rot-schwarze Seide gewandet, was sie dank der Farbe angenehm aus der sich sammelnden, durchgehend schwarzgekleideten Gästestar herausstechen ließ, während ich mit meinem gehobenen AL-Capone-Outfit, angetan mit weissem Seidenschal zum schwarzen Sakko und meiner dunkelroten Schlaghose, schwarzem Hemd und weißer Seidenkrawatte zum hochwertigen, breitkrempigen Hut offenbar eine gute Figur neben ihr machte – was überraschenderweise 3 Frauen im Laufe des Abends von sich aus ein Bedürfnis war, mir aus dem Off mitzuteilen. Der bestangezogenste Mann der Nacht gewesen zu sein, hat durchaus eine das Ego schmeichelnde Note -smile- Wir beide waren offensichtlich ein kleines Highlight fürs Auge -stolzdieBrustschwell-

Das Entrée war barock ausgestaltet, mit edlem Stuck, Seidentapeten, schwere Teppiche, alte, wuchtige Möbel, historische Portraits an den Wänden, ebenso wie alle Räume der Belle Etage. Abgesehen von dem phänomenalen Wintergarten mit der Schlossterrasse ganz in weiß. Das Buffet im Wintergarten war während des Sektempfangs noch geschlossen. Und so begingen wir erst einmal die anderen zugänglichen Räumlichkeiten, wurden zwischendurch noch auf historischen Möbeln professionell fotografiert. Der erste Stock mit den Suiten war nur beschränkt geöffnet, aber wir fanden insgesamt zwei Bars, stilvoll in gedecktem Weiß gedeckte Tische für das spätere kalt-warme Buffet in verschiedensten Räumen dieses Stockwerks und im als Jagdschloss eingerichteten Untergeschoss (eigentlich dem Erdgeschoss unter der Belle Etage) dazu noch eine freizügige Raucher-Lounge mit schweren Leder-Sitzgarnituren. Überall verteilt waren große Eisschalen mit Sekt, Prosecco und weiteren hochwertigen Getränken aufgestellt worden. Ein kleines, stylisch und hell eingerichtetes Spielzimmer gleich neben der Bar und das eine und andere SM-Mobiliar fügten sich recht harmonisch in das Schlossambiente ein.

Die Drinks an der unteren Bar waren exzellent, die Barmänner verstanden etwas von ihrem Geschäft! Nur einen Stilbruch – aber auch der einzigste der ganzen Nacht – stieß unangenehm auf: Kaffee, zudem zu dünn geraten, in Pappbechern mit Holzstäbchen zum Umrühren: Ein absolutes Geht-Nicht an solch einem exklusiven, auch teuren Abend.

Als das Buffet eröffnet wurde, strömten die mittlerweile deutlich mehr als hundert eleganten Gäste zusammen und gaben sich ein Stelldichein an den festlich geschmückten Tischen. Die Tischgespräche waren sehr angenehm, gehobene Themen beherrschten zu meiner Überraschung die Konversation und auch das Essen in seiner guten Auswahl war nicht nur eine Augenweide, sondern ebenso ein Genuss für den Gaumen.

Unter den Gästen waren offensichtlich außergewöhnlich viele gebildete Menschen, was mir sehr angenehm war.

Nach dem Diner wurde verkündet, ein geheimnisvolle Tür im Erdgeschoss, gleich neben dem Massage-Service, würde nun geöffnet. Und tatsächlich: Es tat sich dort auf einer halben Etage des Schlosses eine völlig andere Welt auf! Störe und andere Edelfische unter dickem Glasboden, ein kleiner innenbeleuchteter Pool, eine Sauna, viele verstreute Spielmöbel und -flächen aus weißem Leder in rundlich-weich geformten Konturen, verwinkelt angeordnet, alles stylisch-hell eingerichtet in schummrigen Licht, viel gediegenes Weiß, exklusives Ambiente, Pflanzen und Skulpturen wohin man sah. Die wirklich exquisiteste Spiellandschaft, welche ich jemals bis dahin gesehen hatte. Chapeau an den Innenarchitekten, wahrlich ein kleines Meisterwerk!

Eine Stunde später dann wurde von Ausrufern in Livrée zur Show gerufen: Burlesque! Alle strömten in das Entrée des Schlosses, gespannt. Und wir wurden nicht enttäuscht! In geheimnisvolles Rot getaucht, verfolgt von einem Handspot, bahnte sich tänzerisch eine junge, schlanke Frau die Galerie hinunter durch die auch dort weilende Gästeschar, elegante Bewegungen verrieten sogleich eine gründliche tänzerische Ausbildung. Sie tanzte sich flirtend die Treppe hinunter von Gast zu Gast, bisweilen auf dem steinernen, breiten Geländer sich lasziv räkelnd, gekleidet in ein hochwertiges Satin-Korsett, 50-Jahre-Nylon-Strümpfen an schwarzen Old-Style-Strapsen mit eben solch einem spitzendrapierten Schlüpfer, das blonde Haar von einem Meister der Haarkunst im Stile derselben Epoche hochgesteckt – eine atemberaubende Frau.

Als sie die Mitte des Entrée erreichte, bewegte sie sich katzenhaft und ausgesprochen gekonnt erotisch. Selbst die überdimensionalen weißen Feder-Fächer einer Josephine Baker kamen zum Fächertanz zum Einsatz und ich konnte ebenso sehr viele Elemente eine Dita von Teesen wiederfinden, ohne dass diese einen lediglich kopierten Eindruck machten – die junge Frau war stimmig durch und durch. Sie war fantastisch! Selbst noch, als sie sich mit nur noch glitzernden Pailetten bedeckten bloßen, perfekt geformten Brüsten wieder an den Aufstieg über die Galerietreppe machte, zurück in ihr Gemach…

Die Reaktionen der anderen Gäste waren fast schon berauscht, und selbst eine Angestellte des Hauses, welche neben uns stand, raunte ihrem Kollegnn zu: ‚Das war mit Abstand das beste was dieses Haus bisher an Shows gesehen hatte…’

Ihre Kontaktdaten sind mittlerweile mein -breitgrins-

Damit war der erste, offizielle, stilvolle Teil der Nacht abgeschlossen und binnen kürzester Zeit fielen auch schon die Hüllen, wurden Outfits gewechselt (ich blieb bei dem meinen), füllte sich das Spiel-Paradies im Erdgeschoss mit lüstern ineinander verwobenen Leibern, zu zweit, zu dritt, zu vielen. Die untere Tanzfläche wurde Schauplatz heißer Tänze – und ich brachte gleich drei Barmännern bei, einen Black Russian zu bereiten -lach-

Über erotische Eskapaden meiner Begleiterin oder mir lasse ich mich hier nun nicht aus, aber ich muss zugeben: Als Single-Mann hat man es sehr, sehr schwer, die unweigerlich aufkommende große Lust einer solchen atemberaubenden Nacht innerhalb eines Paare-Singlefrauen-Events ‚an die Frau zu bringen’. Ich verfluchte schon ein wenig die Umstände, welche meine bisherige Begleiterin zwang, dieser Nacht fernzubleiben – war sie doch ein tolles hedonistisches Versprechen für diese Nacht gewesen, und das nicht nur wegen ihres überaus reizvollen 21jährigen Körpers sondern auch ihrer entzückend exhibitionistisch-sexuellen Natur.

Sehr angenehm war die Kontaktfreudigkeit der allermeisten Gäste, an der Raucher-Bar als auch in der Raucher-Lounge wurden Gespräche zwischen vormals Fremden innerhalb von Minuten aufgenommen, und diese waren mitnichten nur dröger Smalltalk Herzerfrischend! Als ich dann auch noch von einer gutaussehenden Frau auch im Namen anderer mit Gunter von Hagen verglichen wurde, erst einmal von meinem Outfit (Hut, Sakko und Schal) ausgehend, aber auch wegen meiner wie sie sagte ‚faszinierenden, sehr interessanten männlichen Ausstrahlung’, war ich vollends auf dem Olymp der Nacht -lach-

Irgendwann wurde im Erdgeschoss in einem Nebenraum das Dessert-Buffet eröffnet (leider immer noch dünner Kaffee in Pappbechern!) und ich begab mich mit dem Betreiber des Schlosses auf die nächtliche Schlossterrasse, um allein mit ihm, die eine und andere Zigarette rauchend, große Pläne für eine eventuelle zukünftige Zusammenarbeit zu schmieden. Nur wunderte ich mich, dass ihm zwar »Nackter Tango« durchaus ein Begriff war (Und offensichtlich was für einer, er war in heller Aufregung!), er sich aber überhaupt nicht an eine gutaussehende blonde, große Frau erinnern konnte, mit der er schon mal an einem bestimmten Abend darüber geredet haben sollte… Egal, wir hatten ein sehr konstruktives Gespräch, welches auf Anhieb auch ins Eingemachte ging, ganz wie ich es mir wünschte. Und nun werden wir mal sehen was kommt -schmunzel- Ich wieder der 'Macher'? Vielleicht -schmunzel- Denn es könnte seit dieser Nacht nun auch sein, dass ich in Femke nun doch eine Muse… na, mal sehen, sie sprach zumindest am Telefon die genau richtigen Worte -smile-

Nach mittlerweile acht köstlichen Black Russians, einigen Kaffee, tollen Gesprächen und einem auch ansonsten durch und durch genussvollen Abend nahm ich dann so gegen vier meine freudig ob dieser Nacht strahlende Begleiterin in den Arm, setzte meinen schwarzen Hut auf, zog ihn tief in die Stirn und fuhr mit der schwarzen Shuttle-Limousine hinaus in die dunkle Nacht in Richtung Hotel, noch so manche sich immer noch windende, lustvoll verschwitzte Leiber hinter uns lassend…

(Ein paar wichtige Gedanken dieser Nacht finden ihren Platz im Trauer-Blog, ich bitte dafür um Verständnis…)

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11 Gedanken zu “Castle Xanadu

  1. Das war wirklich eine Traumnacht! Erotische Eskapaden deinerseits ? Welche denn? *frechgrins*

    Aber als Gunther van Hagens brauchst du dir ja um Frauenleiber keine Sorgen mehr zu machen. Da dreht man einfach ein klein wenig mehr die Heizung auf und dann…

  2. Das war jetzt aber nicht nötig, Connie, darauf auch noch herumzureiten… -echtschmoll- Du bst ja nicht gerade unschuldig an diesem Umstand!

    Oder soll ich hier nun doch auch noch von den Deinen berichten? *nochfrechergrins*

  3. Wieso hast Du mich dann darum gebeten, über bestimmte Dinge hier Stillschweigen zu bewahren? Ist das nun nicht mehr zu verheimlichen? -grins-

    Stimmt, Schuld ist zu hart… dann sagen wir mal: Du hättest gekonnt (und ja, wahrscheinlich sogar richtig gewollt!), wenn Du nicht so quer gedacht hättest -schmunzel-

    Aber ich hab's ja überlebt, hatte einen wunderbar befreienden Empfang zurück in Stuttgart – und das nächste Mal auf Xanadu, ja, dann…

  4. Der Trauer-Blog geht wieder, Angel, einfach den Link links oben benutzen und auf den Header der neuen Eingangsseite (öffentliches Blog-Manifest) klicken 🙂

    Zum Glück konnte ich nach diesem feigen Denunzianten-Coup über 90% der Beiträge dank fleissiger Helfer wieder retten und jetzt ist er lebendiger als selten zuvor…

  5. Und ja, es ist dort toll, wirklich ausgesprochen toll – sofern man dort auf dem richtigen Event ist und mit einer (weiteren) Begleitung, mit der man sich so richtig unbeschwert und gedankenlos treibend austoben kann.

    Mal ganz ehrlich? L. – das wär's gewesen.

    Aber ich denke, dass weiß sie ebenso spätestens seit sie selbst dort war…

    So, nun aber Schluss mit diesem Thema hier, das gehört in den Trauer-Blog

    -mirmitderHandüberdieAugenwischundausdemTräumenwieder

    aufwach-

  6. da schließe ich micha ber I-C-H an, wenn auch aus maskuliner Sichtweise.

    und woher bekommt man „Wind“ von solchen Events (wenn es nicht grade ein toller Tangoabend ist)? *kopfkratzgrübel*

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