Achtung Satire!

(Oder etwa doch nicht? -amKopfkratz- Wie dem auch sei: beachtet unbedingt den Link unten.)

Gefunden auf der Petitionsseite des Bundestags:

»Radio Eriwan hat gerade gemeldet

Nach noch neueren Erkenntnissen der Tochter des Vaters des Celler Lochs wird über den Postweg (Deutsche Post AG, PIN AG, usw.) ein Kinderpornografiegeschäft ungeahnten Ausmasses betrieben. Die Verdachtszahlen des BKA sind in 2008 um 5.000 Prozent gewachsen (von 10 auf 500 Briefe). Die Ministerin hat zu einer Pressekonferenz eingeladen, in der im Beisein von BKA-Beamten (denen die neuen Verdachte gekommen sind und die beauftragt werden sollen, das Problem aus der Welt zu schaffen) und ausländischen Kriminalbeamten aus Papua-Neuguinea, wo es schon eine effektive Postüberwachung als Maßnahme gegen Kinderpornografieversand gibt, sollen öffentlich Briefsendungen geöffnet werden, von denen das BKA weiss, dass es ekelerregende Vergewaltigungen von noch nicht Geborenen zeige. Vom BKA wird geschätzt, dass der Umsatz mit diesem ekelerregenden Pornos die Aufwendungen der Bundesregierung zur Rettung von maroden Banken übersteigt. Wie eine nicht veröffentlichte Studie eine Psychologie-Professors aus Hannover errechnet haben soll, geht es um wöchentliche Umsätze von 30 Billionen Euro.

Die Bundesregierung hat deshalb einen Sofortmaßnahmenplan beschlossen:

– sämtliche Briefe von inländischen Absendern werden sofort sämtlich geöffnet, Absender und Ziel für eine mögliche Strafverfolgung gespeichert

– wegen des besonderen Eilbedarfs verzichtet Frau von d er Leyen wie schon im Internet auf eine gesetzliche Regelung und schliesst wie gehabt eine geheime Vereinbarung zwischen der Wirtschaft und der Bundesregierung, wie schon erfolgreich bei Kinderpornografie im Internet und Maut auf der Strasse erprobt

– wegen der vereinfachten notariellen Beglaubigung werden die Verträgen auf den Cayman geschlossen udn nicht wie bei der Maut in der Schweiz

Die Fraktionsführer der Koalition im Deutschen Bundestag begrüssen das besonnene und zielgerichtete Vorgehen der Bundesregierung. Bedarf für gesetzliche Regelungen sähe man nicht und verwies auf die Notstandsgesetze. Herr Struck, SPD, erklärte, falls es zu inneren Unruhen käme, könne er sich auch vorstellen, dass Soldaten aus Afghanistan vorübergehend zur militärisch durchgesetzten Brieföffnung im Inland herübergeholt werden könnten, da derzeit keine Opiumernte oder grössere Opiumtransporte in die Heroinküchen nach Pakistan anstünden, was auch Distributionspersonal im Kosovo freisetze, was dort die UCK bei der komplexen Heroindistribution militärisch unterstützte.

Herr Guttenberg äusserte Empörung, dass einzelne oppositionelle Bürger, die offenbar falsch in ihren Psychopharmaka eingestellt seien und sowieso schwer kontrollierbare Sexualstraftäter seien, sich über die Abschaffung des Briefgeheimnis entrüsteten. Es könne nicht angehen, dass auch nur ein einziger Brief ungeöffnet bleibe, so lange noch kleine Kinder irgendwo auf der Welt für den deutschen Kinderpornografie Megamarkt vergewaltigt und zerstückelt werden.

Justizministerin Zypries liess verlauten, dass man auch über die Abschaffung des Fernmeldegeheimnisses nachdenken und zur Beweissicherung sämliche Telefongespräche im Festnetz und Mobilnetz speichern wolle, da die Wachstumsziffern der Verdachte des BKA immens seien. Sie sehe auch bei Ausrufung des Notstandes kein Problem darin, zur Strafverfolgung von Kinderschändern sämtliche PKW-Bewegungen auf deutschen Strassen aufzuzeichnen. Verhandlungen mit der Telekom zur Erweiterung des Mautvertrages liefen schon. Sie bat um Verständnis dafür, dass man dieses Vorhaben nicht ins Parlament bringen könne, da sonst die Täter vorgewarnt seien, was bei der Schwere der Kinderschändung nicht zu verantworten sei. Die Behördenmitarbeiter, dei mit der Durchführung beauftragt seien, würden vorerst in Berlin in der Normannenstrasse einquartiert. Wegen der Größe des Datenmaterialsaufkommens denke man aber auch über eine kurzfristige Umwidmung der Baustelle des Flughafen Berlin-Schönefeld nach, da nach Übernahme der Wirtschaft durch den Staat unter Führung von Angela Merkel das Flugaufkommen auf Jahrzehnte hinaus auch durch den kleineren Flughafen Tempelhof bewältigt werden könne.

Die Straftäter sollen auf Wunsch von Frau Dr. Merkel im Bergwerk Asse untertätig verbracht werden, wo Frau Dr. Merkel seit Jahrzehnten mit ihrer Sachkunde die Eignung für die Endlagerung von Straftätern herbeigeführt hat. Durch das intensive Austreten von radioaktiver Strahlung aus durch Aufprall zerstörter Fässer radioaktiven Abfalls sei die Halbwertszeiten der Straftäter auf ein Minimum begrenzt, so dass die Staatskasse im Vergleich zur Unterbringung in herkömmlichen PPP-Gefängnissen (oder ÖPP für die Sozis) erheblich gemindert sei.

Mehrere Abgeordnete des Deutschen Bundestages von der großen Koalition taten dar, dass im Kampf gegen Kinderpornografie bei den dramatischen Verdachtszahlen aus Wiesbaden (BKA), kein Mittel zu viel sei. Solange noch in Papaneuguinea nackten Kleinkindern die Köpfe abgehackt werden, um die Abbilder dann in Briefen der Deutschen Post AG befördert zu werden, dürfe kein Brief ungeöffnet bleiben.

Mit den amerikanischen Behörden sei vereinbart worden, dass im diplomatischen Verkehr Briefe mit den Absender Washington, D.C., Austin Tx., Guantanamo, Abu Ghraib, Kosovo und Afghanistan/Pakistan ausgenommen seien.

Ebenfalls wurde mit dem Heiligen Stuhl unter Berufung auf das Reichskonkordat vom 20. Juli 1933 vereinbart, dass Briefverkehr zur Deckung des Personalbedarfs ebenfalls ausgeschlossen sei.

Im Justizministerium war wegen Feierabends keine Stellungnahme mehr zu erhalten zu der Frage, wann die Blockwarte nach dem nationalen Sicherheitsplan ihre Tätigkeit aufnehmen würde. Wie Reinigungskräfte von Drittfirmen nach Aktenstudium der offen ausliegenden Pläne glaubhaft versicherten, sei die Republik gewappnet. Der Endsieg gegen die Kinderpornografie stünde kurz bevor.«

Der (sicher bald wieder durch die Bundestagsmoderatoren gelöschte) Text stammt aus dem Forum zur Petition

Internet – Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten, welche bis jetzt bereits weit über 50.000 Bundesbürger gezeichnet haben und daher im Petitionsausschuss öffentlich verhandelt werden muss.

Soeben in der 14:00h-Tagesschau reagierte Wirtschaftsminister zu Guttenberg auf diesen demokratischen Etappenerfolg mit den Worten (sinngemäß):

„Ich finde es unerträglich das es über 50000 Leute gibt, die dagegen kämpfen den Zugang zu Kinderpornos zu erschweren“

-> Gesellschaftliches<

Französisch mal anders ;)   Wider der blinden Tradition   'Jugendschutz'   Esther und ich   So, jetzt ist es soweit  

20 Gedanken zu “Achtung Satire!

  1. Ich finde es unerträglich, dass es in Deutschland etliche Politiker gibt, die dagegen kämpfen sich etwas durchzulesen und zu verstehen bevor sie einen Fernsehkommentar dazu abgeben.

    Ich habe die Petition mitgezeichnet.

    Gruß

    Thomas

  2. Wie auch einige Diskussionsteinehmer in den Forenbeiträgen hat Herr von G. den Inhalt der Petition nicht verstanden (oder wollte ihn nicht verstehen!).

    Ich glaube eher, diese Gesetz ist ein weiterer Schritt bei den Beschneidungen der Grundrechte in Deutschland., da z.B weder die Sperrlist noch die Kriterien, wie eine Site auf dei Sperrliste kommt, öffentlich sind.

    Das beweist in meinen Augen wieder, das deutsche Politik im Gegensatz zu den Forderungen aus dem GG nich mit und für das Volk, sonder nur für die Politik gemacht wird.

    Ich habe eigentlich keinen Bock mehr auf Deeutschland.

    Uwe

  3. Mal wieder ein Beweis, dass unsere Politik nur von einfältigen Halbwissenden gelenkt wird, die sich nur in einem „klug“ erweisen: und zwar alle Gegebenheiten zu nutzen um ihre „Ideen“ durchzubringen, ob sie nun eine richtige Lösung des Problems darstellen oder nicht.

    Mir kommt es vor als ob die Politiker eine Provision oder ähnliches bekommen, wenn sie erreichen können ihre „glorrweichen Ideen“ einzuführen.

  4. Sie bekommen eine Provision in Form von Wählerstimmen, ausgestellt vom BILDleser-anteil der Bevölkerung, die alles glauben was im Fernsehen ausgestrahlt wird.

    Gruß

    Thomas

  5. Mit der Sperrung von Internetseiten macht sich Deutschland auf den Weg, die gleichen demokratischen Standards zu setzen, wie sie China hat.

  6. Stimmt, J. mich erinnert es auch sehr daran…

    Aussen hui, innen pfui…

    Sowas gabs doch schonmal vor einigen Jahren, und das müsste doch ein deutliches Zeichen und damit ein Warnsignal an die „Verantwortlichen“ sein ?!

    Denn; Zitat (von mir Unbekanntem): nicht die Geschichte wiederholt sich, die Dummheit der Menschen wiederholt sich…

  7. Sairyaa, das gibt es jeden Tag: Unter pseudomoralischen Vorwänden werden Rechte beschnitten, die Menschen wie Guttenberg scheinbar gar nicht kennen können oder wollen.

    Guttenberg ist Wirtschaftsminister und hat eigentlich gar nix mit dem Internet zu tun, als weiter die Förderung von Datenmissbrauch gutzuheißen in Form von Gewinnspielen und anderer Abzocke.

    Wir haben beide Kinder, aber um den Schutz der Kinder ging es bei diesem Thema auch nicht …

    Deswegen halte ich Zynismus für die bessere Überschrift über diesen Blogeintrag. Satire war gestern.

  8. Ich wünschte mir, die Menschen ließen sich nicht länger in der Höhle von ihrer Chimäre gefangen halten und endlich zu begreifen, dass diese als vermeintliche Sicherheit verkaufte Verlust der Mündigkeit, das Verschwinden der kritischen Vernunft ist.

    Aber in unsicheren Zeiten lassen sich viele von der vermeintlichen Stabilität verführen…so geschehen im Laufe der Geschichte, man denke nur an die Weimarer Republik.

    Und ich werde die Petition zeichnen.

    LG von der Geisteswissenschaften geprägten morgiane

  9. Gerd,

    mal angenommen dieses Gesetz kommt durch, was passiert dann mit dieser Seite? Bleibt alles so bestehen? Ich könnte mir vorstellen, dass das Blog zumindest beobachtet wird.

    Gestern hatte ich mich schon erschrocken, als ich bei deinem und einem anderen myblog-blog plötzlich die Meldung „Blog existiert nicht (mehr)“ bekam.

  10. Das war mal wieder ein Myblog-Bug (einer der Server war ausgefallen), aber ich muss gestehen: Auch diesmal wieder habe ich mir die Frage gestellt, ob es ein Bug oder nicht diesmal die Zensur ist, welche zugeschlagen hat.

    Und so hab ich mir mittlerweile ein Prozedere angewöhnt um zu schauen, ob gewisse andere (harmlose) Blogs, welche auf demselben Server liegen, ebenso offline sind oder eben nicht…

    Du siehst, Angel, ich weise die Gefahr, gesperrt zu werden, nicht von der Hand. Sie ist objektiv real.

    Auch wenn ich der Meinung bin, dass dieser Blog wegen seiner in nicht geringen Teilen dokumentarischen und gesellschaftskritischen journalistischen Machart eigentlich den besonderen Schutz der Pressefreiheit geniesst. Aber ob das einen BKA-Beamten juckt, wenn er sich nicht einliest, sondern nur ein verdächtiges Bruchstück wie zum Beispiel ein Bild oder eine minderjährige Altersangabe in erotischem/sexuellem Kontext entdeckt, steht wieder auf einem anderen Blatt. Und in solch einem Fall habe ich nach der neuen Rechtsordnung nicht einmal die Möglichkeit, irgendeine Instanz anzurufen wie zum Beispiel ein Gericht, eine Schiedstelle, einen Ombudsmann, eine Beschwerdestelle oder irgendetwas vergleichbares. Denn in diesem Fall ist das BKA Ankläger und Richter in einem und die Henker, nämlich die großen Provider (>10.000 Kunden), müssen diesem blind gehorchen.

    Irgendwie erinnert mich dieses Rechtskonstrukt an Guantanamo Bay…. -amKopfkratz-

  11. Onans war online, das habe ich aber auf das Passwort geschoben.

    Ich denke schon, dass bald einiges gesperrt wird wo ich regelmäßig verkehre und das, obwohl da keine Seite bei ist, die mit Kinderpornografie zu tun hat.

    Wahrscheinlich ist es als nächstes auch verboten, Bilder von (halb)nackten Kindern online zu stellen. zB Bilder, wo Kinder im Planschbecken spielen.

    In Amerika ist das teils längst verboten.

  12. Zum Thema Jugendschutz und schwarze Listen ist folgender Artikel auf taz.de interessant:

    „Taz.de ist auf der Negativliste gelandet. Auf der Negativliste des Vereins JusProg, dessen Filtersoftware jugendgefährdende Inhalte von Minderjährigen fernhalten soll. Mit darauf stehen auch telepolis.de, das Blog spreeblick.de, die Homepage des AK Vorrats und das „Chaos Radio“ des Chaos Computer Clubs. Alles Seiten ohne ein Überangebot an Oben-Ohne-Bildern, Bombenbastelanleitungen und grausamen Kriegsszenarien.“

    http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/verdirbt-tazde-unsere-jugend

    Interessant auch WER hinter diesem „Jugendschutzverein“ steht:

    „Hinter dem gemeinnützigen Vereins JusProg/jugenschutzprogramm.de stehen mehrere Erotikportale. So ist der Vorsitzende des Vereins Jusprog, Mirko Drenger, hauptberuflich als Geschäftsführer des Erotikportals fundorado.de tätig – eine Tochtergesellschaft des Erotikversands Orion und des Onlineanbieters Freenet. Folgerichtig finden sich unter den Förderern von JusProg neben Freenet und Orion auch die Erotik- und Sexbetriebe Coupé, Beate Uhse und Praline.“

    Dieser Artikel bietet schon mal einen Vorgeschmack was uns in Zukunft Dank „Zensursulas“ Internetsperre blühen wird: ein durch Lobbyisten gesäubertes Internet!

  13. Und was steckt dahinter? Natürlich mal wieder die Gier nach Geld. Und damit jeder, dass auch noch wohlwohlend akzeptiert nennt man das alles Jugendschutz! Die beste Idee von allem! *Ironieende*

  14. Ähm ich könnte mir da zwei Sachen vorstellen.

    Erst das positive: Auch Schwangere haben Sex! Weiter muss ich das nicht ausführen oder?

    Und das Negative… Ähm, ich hoffe du hast noch nie eine Abtreibung (nach mind. dem 2. Monat) erlebt.

    Wobei hier wohl das erstere gemeint sein sollte.

  15. Naja, aber wenn eine Schwangere Sex hat kann keinesfalls von einer Vergewaltigung des Ungeborenen die Rede sein…das is anatomisch nicht moeglich oO

    Und Abtreibung: Kann sein das ich da falsche Massstaebe anlege, aber ein Baby das abgetrieben wurde wird trotzdem auf eine Art und Weise geboren, nur eben nicht lebend. Daher geh ich davon aus dass das nicht gemeint war.

  16. Der gesamte Text trieft ja auch von Ironie um auszusagen wie „unüberlegt“ die Regierung handelt. Es ist ein Text voller Übertreibungen.

    Oder hast du die Überschrift „Achtung Satire“ nicht gelesen?!

    Es entspricht nicht der Realität! Es sagt nur, dass die Regierung in einigen Dingen, in denen sie handeln sollten, lieber wegsehen und in anderen Dingen riesigen Taram machen, obwohl es nur eine „Kleinigkeit“ ist.

    In Deutschland heute ist das so, aber früher und noch heute in Drittländern (z.B. Afrika) werden Abtreibungen anders vollzogen. Da wurden/werden die Ungeborenen im Mutterleib regelrecht zerstückelt (überwiegend, wenn die Schwangerschaft schon weiter vorangegangen ist). Und die Überlebenschance der Mutter ist auch nicht grad 100% gesichert. Somit auf eine gewisse Art Mord.

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