Charles Gleyre
»Sappho geht zu Bett«
(»Le coucher de Sappho«)
(1867)
(Siehe auch Sappho bei Wikipedia)
Lesbische Liebe
Der Name stammt von der griechischen Insel Lesbos, auf der in der Antike die bekannte lesbische Dichterin Sappho lebte. Deshalb spricht man bei weiblicher Homosexualität auch von sapphischer Liebe (Sapphismus). Etwa 600 v. Chr. lebte die Dichterin in einer Gemeinschaft junger Frauen, (heute) die Lesben genannt und gründete eine Schule in der sie die Mädchen in allen schönen Künsten und insbesondere auch in der Liebe unterrichtete.
Sappho schrieb wunderschöne Gedichte und Lieder in einer von ihr erfundenen und noch heute von Könnern genutzten Reimform über die Liebe unter Frauen. Sie war bekannt dafür, Liebeskummer heilen zu können wie eine Krankheit und stürzte sich trotzdem der Legende nach selbst aus Liebeskummer zu einem jungen Mädchen von einem 70 Meter hohen Felsen ins gischtbrodelnde, sie auf ewig verschlingende Meer.
merci!
ist es nicht so, dass ein großer teil ihrer gedichte und lieder gar nicht überliefert worden ist und man nur weiß, dass sie welche geschrieben hat?
zumindest meinte meine lateinlehrerin das. sappho taucht da ja öfters aus ^^
sorry, doppelpost.
es steht sogar bei wiki:
Zum Werk der Sappho gehörten Götterhymnen, Hochzeits- und Liebeslieder, die in der Antike in neun Büchern gesammelt waren, heute jedoch alle verloren sind. Die Überlieferung muss sich daher auf Verweise und Zitate anderer Autoren oder auf Papyrusfetzen stützen. Bis heute konnten nur vier ihrer Gedichte auf diese Weise mit hinreichender Sicherheit rekonstruiert werden (teils im äolischen Dialekt).
daher weiß ich nicht, in wie weit man von wunderschönen gedichten und liedern sprechen kann, wenn es doch nur vier sind, die man bisher hat rekonstruieren können.
ich hab mich damals geärgert, zu gerne hätte ich etwas von ihr im unterricht behandelt.
Plato kannte ihre Texte, bonds – und er bezeichnete sie als die 'Zehnte Muse'. Und für Horaz, der ihre Texte auch im Original kannte, wurde sie gar zum Volbild 🙂
Tja so haben sich die Zeiten geändert. Ein heuriger Bischof oder Pope, der ein ähnliches „Schulmodel“ allerdings mit Knaben statt Mädels in die Tat umsetzt, springt weder aus Liebeskummer, noch wegen seines aus heutiger Sicht verwerflichen Tuns von der Klippe.
Er wird in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.
Darüber hinaus ist mir der Name Sappho nur im Zusammenhang mit einer eher weltlichen, im Spam versunkenen Usenetgroup im Gedächtnis geblieben. Dort gab es damals zahllose, meist furchtbar magere Schönheiten in allerlei schamlosen Posen anzusehen.
Trotzdem Danke für den lehrreichen Ausflug und Disput zum alten Griechenland 🙂
Ja, blicktausch, so haben sich die Zeiten geändert… und ich gestehe auch offen ein: die damalige Sicht der Dinge ist mir bei weitem lieber als die von Dir gestreifte heutige.
Ich glaube zu wissen, wie Du das meinst und hüte mich auch davor die heutige Sicht als unumstößliches Naturgesetz zu bewerten 🙂
Andere Zeiten bringen eventuell ausgewogenere und unaufgeregtere Bewertungen. In jederlei Hinsicht.
Du hast verstanden 🙂