Streitschrift

Geistert diese urban legend Pille=stark erhöhtes Krebsrisiko etwa immer noch durch die Köpfe frauenmagazinisch 'aufgeklärter' Frauen? *denKopfschüttel* Das genaue Gegenteil ist der Fall! 'Die Pille' mindert das Risiko für einige frauenspezifische Krebsarten (Gebärmutter- und Eierstock-krebs…) erheblich, gerade in ihrer Langzeitwirkung. Während ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs statistisch nicht einmal richtig nachweisbar ist (vgl. sogar die Krebslobbyseite krebsinformation.de). Das weiß man inzwischen mit Sicherheit über das best-eforschteste Medikament aller Zeiten, welches aber trotzdem immer noch ominösen Theorien unterworfen wird, teilweise getragen sogar von popularitätsheischenden 'Wissenschaftlern' der zweiten Garde.

Krebs findet seine Ursache viel nachweisbarer in vielen unserer Lebensumstände: Ernährung, Luft, Chemikalien in Haushaltsgegenständen, Kleidung, Wohnung, Auto, der Gewerbebetrieb nebenan, selbst rezeptfreie Medikamente (ach wie harmlos) aus der Apotheke… die Liste kann beliebig forgeführt werden – aber der erste Blick fällt immer zuerst auf die Pille, ihre (auch gesundheitlichen) Vorteile werden in erstaunlichem Maße ignoriert. Gelesen hat sie schon jeder einmal – aber geglaubt? Bullshit, das muß man schnell wieder vergessen, 'die Pille' zu verteufeln ist schließlich 'in', um sich nicht mit den wahren Ursachen herumschlagen zu müssen.

Ach ja, noch so ein Gedanke, der langsam aber sicher zu unter modernen Medizinern anerkannten Gewissheit wird: Der ursprünglich natürliche Normalzustand der Frau ist evolutionär mitnichten die schwangerschaftsfreie Zeit mit ihrem monatlichen Zyklus sondern die permanente Schwangerschaft bzw. Stillzeit – ein hoher Östrogenstand im Körper also die natürlichere Form als der heute fälschlicherweise als natürlich betrachtete niedrige mit dem Stresszustand 'monatlicher Abort' (Denn nichts anderes ist die Menstruation, es geht um Ausschwemmung 'nicht tauglichen, weil innaktivem, totem' embrionalen Materials und nicht um eine omionöse 'Entschlackung') mit anschliessendem Neustart zum natürlichen Zyklus Eisprung – Schwangerschaft – Geburt – Stillung – Eisprung – …

Somit stellt sich sogar die immer wieder zelebrierte monatliche Pause zwischen zwei Pillenpackungen zum Herbeiführen der Menstruation als gesundheitsgefährdender oder im besten Fall höchst körper- und geiststressender Unfug geraus.

Denk-Gewohnheiten und yellow press machen noch keine Wahrheiten!

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13 Gedanken zu “Streitschrift

  1. und weißt du was die pille noch tut? sie verbessert die orgasmusfähigkeit. wurde mal mit der „yasmin“ getestet. die frauen hatten zwar nich mehr sex, aber mehr lust und bessere orgasmen. vllt sollte man mehrere nehmen wenn man sex haben will

  2. also mir geht es sehr viel besser, seit ich sie nicht mehr nehme…okay, vielleicht lag es an mangelhafter beratung, vielleicht an meiner damals noch vorhandenen lustfeindlichkeit, wer weiß…aber nachdem ich mich habe sterilisieren lassen und nachdem ich mich genauso mag, wie ich bin habe ich wirklich guten sex…

    p.s.: blow? welch ein passendes codewort…

  3. tataaaa, ich hab tatsächlich ne frau getroffen, die von der pille in kombination mit einem anderen hormonpräparat brustkrebs bekommen hat…

    ich will die pille nicht zum teufelsprodukt erklären, aber als ich sie abgesetzt habe ging's mir wie ner frau in den wechseljahren. und ob das so gut sein kann?

    und warum ich sie absetzen musste ist auch interessant: erhöhte thrombosegefahr.

    klar, die pille ist toll und nicht für alles übel im weiblichen körper verantwortlich, aber sie hat auch nachteile.

    würd mich ehrlich gesagt mal interessieren, wieviele männer die pille für den mann nehmen würden.

  4. Ich hab auch auf meiner Seite zu deinem Kommentar geantwortet, und setze es hier leicht gekürzt ein. Sollte der Zusammanhang unklar sein, einfach bei mir nachlesen. 🙂

    …Mein letzter Wissensstand ist ungefähr vom September 2005. Eine auf die schnelle wiedergefundene Quelle dazu, war eine Sendung in der ARD (es gibt noch seriösere Veröffentlichungen) mit eingeblendetem Statements des BMG. Auch mir sind die vielen widersprüchlichen Studien zu diesem Thema bekannt und ich habe bis dato die Position von Promisc vertreten, weil ich mir selbst nicht zutraue zu wissen, welcher Onkologen-Guru momentan der Angesagte ist.

    Thema der besagten Sendung war eine medizinische Auswertung von ca. 60 verschiedenen Forschungsprojekten zum Thema Krebs in Verbindung mit der Pille aber auch zum umstrittenen Thema Hormonpräparate während der Wechseljahre. Auftraggeber dieser Auswertung war die WHO bzw. einige nationale Gesundheitsministerien. Im Ergebnis wird eindeutig ein Zusammenhang zwischen Hormon-(Kombi)-Präparaten und Tumorhäufigkeit konstatiert. Mit positiven und negativen Auswirkungen: Die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs nimmt zu, die für Gebärmutterhalskrebs nimmt ab. Aber auch diese Auswirkungen sind abhängig vom Alter der Frauen und der Einnahmedauer der Präparate. Das sich dieser aktuelle Stand im Hause des BMG noch nicht herumgesprochen hat, ist bedauerlich, aber für eine Behörde nicht ungewöhnlich. Ich selbst würde mich freuen, wenn die Pille ein uneingeschränkt problemloses Verhütungsmittel wäre. Und ich bin mir auch sicher, dass sie es mit intelligenter Risikoauswertung weiterhin sein wird. Nur müssen wir uns davon verabschieden, dass die Zufuhr von Hormonen ein vollkommen unproblematischer Vorgang ohne ungewollte Nebenwirkungen ist.

    weiter in nächsten Kommentar…

  5. Von außen zugeführte Hormone (synthetische oder künstliche) wechselwirken mit diversen selbst produzierten Hormonen. Drehst du an einer Stellschraube hat das Auswirkungen auf alle anderen Parameter. Am Beispiel Cortison wird das jedem deutlich. Ich selbst bin aus leidvoller Erfahrung saufroh darüber, dass es dieses Zeugs gibt, aber wehe ich gehe damit sorglos um und zwinge mich nicht dazu genau abzuwägen wann und wie hoch dosiert ich es einnehme. Und das, obwohl Cortison ein natürliches, selbst produziertes Hormon ist.

    Ich als Laie, glaube auch ganz einfach die Position der Gynäkologen, dass eine 'Pillenschwangerschaft', in ihren Folgen physiologisch eben nicht so einfach mit einer echten Schwangerschaft gleichzusetzen ist. Es wäre wohl auch etwas zu simpel anzunehmen, eine Pille bewirkt nur einen genau abgegrenzten Vorgang und sonst gar nichts. Dass generell ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Krebs und körpereigenen bzw. zugeführten Hormonen besteht, ergibt sich schon aus der geschlechtsspezifischen Häufung bestimmter Krebsarten. Auch hatte ich schon in meinem Artikel erwähnt, dass nach einer BrustkrebsOP mitunter die Menopause künstlich herbeigeführt wird, um die Gefahren von Rezidiven, bedingt durch die körpereigene Hormonproduktion, zu verringern.

    Im Übrigen habe ich nie und würde ich nie behaupten, dass die Pille alleinige Ursache für Krebs ist. Im Gegenteil. Rauchen z.B. erhöht das Brustkrebsrisiko um ein vielfaches der Pille – das nur mal so nebenbei. Und noch was: Weil ich in der Lage bin meine Denkgewohnheiten zu ändern, habe ich in Erwägung gezogen, dass eine Zusammmenfassung aus 60 Medizinergutachten für mich aussagekräftiger ist, als mal hier und dort die Untersuchungen herauszupicken, die mir zufällig ins Kontor passen. Mir passt es überhaupt nicht, dass die Pille Krebsursache sein kann, aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert.

  6. ich hasse diese pillenpause. bevor ich mit der pille anfing hatte ich meine tage alle paar monate, meine hormone lebten irgendwie nach einem ganz eigenen rhythmus. daher hatte ich diese komischen phasen nicht. doch seit ich dieses ding schlucke versteh ich mich in diesen paar tagen selbst nicht mehr und spiele verrückt. und kann selbst nichts dagegen tun.

    doch wenn ich sie nicht nehme, kann ich später vermutlich keine kinder bekommen, eben weil der hormonrhythmus sich nicht alleine stabilisiert. ich hab nicht wirklich ne große wahl.

    ob sie jetzt krebs erzeugt oder nicht, ich denk nicht drüber nach. die pille richtet auch so oft genug schaden an, einige freundinnen hatten da wirklich probleme mit. klar, es war für sie „die falsche pille“, aber so eine nichtigkeit ist dieses ding nicht. man sollte mal bedenken, wie hormone eingreifen: sie verändern ja nicht nur den körper, auch die emotionen sind betroffen. insofern weiß ich eigentlich nicht, was ich davon halten soll.

    wobei, wenn ich sie nehme gehts mir gut *s*

    ~bonds

  7. Sorry, bt, aber ich traue lieber den besten als dem Durchschnitt der besten und schlechtesten Untersuchungen und Erhebungen bei solch einem heiklen Thema 😉

    Ich habe zu einem verwandten Thema im letzten Jahr einen Konkress betreut, auf der ein vortragender finnischer Professor, Fachmann für medizinische Statistik, gerade die Tücke einschlägiger Statistiken aufzeigte. Und zu diesem Thema sagte er sinngemäß, dass die statistisch leicht erhöhte 'Gefahr' von Brustkrebs nicht auf die Pille zurückzuführen sei sondern vielmehr auf die Tatsache, dass Frauen, welche die Pille nehmen tendenziell zu einer Gruppe von Menschen gehörten, die auch anderen lebenskritischen Aspekten wie zB Umwelt unkritischer gegenüber stehen und von daher eine allgemeine Tendenz zu einer höheren Gefährdung für Brustkrebs leben (unkritische Produktauswahl, Rauchen, Unsportlichkeit, beruflich-unkritisches Sicherheitsumfeld etc.). Er ging sogar so weit zu sagen, dass es im Prinzip denkbar sei, die Pille als brustkrebshemmendes Präparat zu betrachten, was aber wiederum durch erhöhte andere Lebensrisiken gerade noch so in das Gegenteil umgekehrt wird. Bei anderen frauenspezifischen Krebsarten sei allerdings die krebshemmende Wirkung der Pille so stark, dass deren Schluß-Bilanz weit im positiven Bereich gezogen werden könnte trotz gegenwirkender sonstiger Lebensumstände.

  8. [Mein Fazit daraus: Wenn solche Frauen die Pille absetzen, erhöht sich deren Gefärdung für Bustkrebs sogar noch weiter.]

    Insbesondere wies er in diesem Zusammenhang darauf hin, dass allgemein die Brustkrebszahlen steigen obwohl immer mehr Frauen die Pille nicht mehr nehmen, allein schon weil sie sich auf die Verhütung per Kondom verlassen (Anm.: typisch – ein noch gößeres Lebensrisiko) Die Zuwachsrate bei Frauen ohne Pille sei eindeutig stärker als die bei Frauen, welche die Pille nehmen. Was diesen kausalen Zusammenhang in meinen Augen eigentlich schon fast belegt.

    Sein Credo: Mediziner seien in den wenigsten Fällen auch fähige Statistiker und sie täten gut daran, sich solche für solch einschlägige Erhebungen und Auswertungen mit ins Team zu holen. Ausserdem seien die meisten von Medizinern ausgeführten Erhebungen eh für die Katz, da bei an die 80% aller Untersuchungen die Stichmenge weit unterhalb einer statistischen Aussagekraft liegen würde. Er nannte sogar eine Zahl nach der über 40% aller Untsuchungen ihre Aussagen auf weniger als 50 Einzelfälle treffen würden – aus Kostengründen. Diese aber trotzdem innerhalb der Fachwelt als glaubhaft annerkannt werden würden.

    Des weiteren wies er auch darauf hin, das unverhältnismäßig oft persönliche Motivationen einfliessen würden in die Interpretation der Erhebungen. In Verbindung mit dem Wissen, dass negativ-kritische Interpretationen in der Fachwelt i.d.R. mehr honoriert werden (sowohl fürs Renomée als auch für Forschungs-Etats) als positive Ergebnisse gehe er davon aus, dass die allgemeine medizinische Statistik eh eine deutliche Tendenz zur Verteufelung des Objekts aufweise denn eine positiv-kritische Würdigung. Schwarzsehen lohnt sich also.

  9. ipsforextasy, das liegt vermutlich an der von den Schultern genommenen Angst einer für manche eine Frau bedrohlichen Schwangerschaft. Bei Kinderwunsch wäre das vermutlich genau umgekehrt. Und auch, wie ich weiß, bei einem bestimmten Spiel mit hohem, sehr bewußtem Risiko *breitgrins*

  10. maria, ich denke, Deine erste Aussage würde so kein Mediziner oder Wissenschaftler unterschreiben wolen und nicht einmal können – vermutlich hatte diese Dir bekannte Frau eine hohe Affinität zur Spekulation 😉 Bei Trombosegefahr hätte übrigens ein einfacher Wechsel des Präparats geholfen. Nicht alle haben diese Nebenwirkung. Und dieses Gefühl 'wie ner frau in den wechseljahren' haben viele Frauen nach der Schwangerschaft/Stillzeit – und nicht gerade wenige sogar jedes Mal während ihrer 'ordnungsmäßigen' Pillen-Menstruationspause. Daher sag' ich ja: Durchgehend einnehmen – oder ganz bleiben lassen. Aber Pausen einlegen, slebst die jeden Monat? Bullshit.

    Die Pille würd ich nehmen – wären da nicht die immer noch sehr präsenten, fast zwangsläufigen und teilweise lebensbedrohlichen Nebenwirkungen wie zB akutes Nierenversagen. Die Zulassung erfolgte in D zu recht noch nicht.

  11. hut ab monsieur p. endlich mal ein mann, der mit einer plausiblen begründung die männerpille nehmen würde, wenn…

    die pille als solches ist nicht schlecht nur schließe ich mich eher bt`s argumentation an, ganz gleich ob deine info besser ist.

    denn mein gesunder menschenverstand sagt mir, dass wir zwar auf den mond fliegen können, aber eben nicht genau sagen, welche langzeitwirkung durch medikamenteneinnahme zu erwarten sind.

    die pille gibt es zwar seit 40 jahren, nur waren die pillen damals die reinsten hormonbomben im vergleich zu heute, also sind nach meiner ansicht die statistiken nur bedingt relevant. und als jemand, der sich im studium der soziologie mit statistiken und ihrer aussagekraft rumplagen mußte kann ich einfach keiner mehr glauben. genauso wenig, wie denen, die sie vorstellen, denn wer bezahlt diese forscher? schering? pfizer?bayer?

    und deshalb finde ich die pille sehr probat für jemanden, der noch nicht genau weiß ob sie familie haben möchte, wünschte mir jedoch mehr verständnis und entgegenkommen für die jenigen, die ihre fruchtbarkeit freiwillig aufgeben. denn mann/frausein bedeutet eben nicht ausschließlich die fortpflanzungsfähigkeit.

    ich frage mich momentan nur, woher dier anstoß zu dieser diskussion kommt?

    ….

  12. @promisc: das mit der thrombosegefahr stimmt schon so, wie ich es geschrieben hab. unterzieht man sich einer solchen op, wie ich sie hinter mir habe – d.h. monatelang keine eigene bewegung des fußes, stabilisation des beines etc. – muss man die pille absetzen, egal welche. außerdem verträgt sie sich wohl nicht mit den spritzen, die man sich in dieser zeit geben muss.

    seitdem habe ich auch nicht wieder angefangen, die pille zu nehmen. ich habe keine lust, mich wie bei ad's durchzutesten, welche denn nun die richtige für mich ist. mein körper hat seltsam auf die pille reagiert. das meine brüste stark gewachsen sind mag ja ganz nett sein, aber irgendwann wird einem auch das unheimlich

    ich will mich einfach nicht mit hormonen zupumpen.

    schön das du es tun würdest, das hab ich mir schon fast gedacht aber es gibt genug männer die memme genug sind, um es nicht zu tun. verhütung ist ja auch frauensache, und was wir mit unseren körpern anstellen ist den meisten männern egal – hauptsache sie werden nicht vater. ich weiß, dass das bei dir nicht der fall ist, aber es gibt genug solcher männer.

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