Polyamorie und Offene Beziehung

Es stellt sich mir die Frage, ob sich eine Offene Beziehung und die Polyamorie wirklich so leicht voneinander trennen lassen, wie Vertreter beider Begriffe und deren Versuch, sie gegeneinander abzugrenzen, uns weiss machen wollen.

Gibt es wirklich eine ernsthafte Lust aus einer Offenen Beziehung heraus, die losgelöst sein kann von allen Emotionen ausser einer abstrakten personenungebundenen Begierde? Und gibt es wirklich diese 'reine' Liebe in der Polyamorie, welche die Sexualität fast schon 'platonisch missachtet' und die Liebes-Lust negiert?

Ich persönlich halte ja beide Positionen für unhaltbare Extreme. Extreme, welche wenn man sie durch die gelebte Realität verlässt, in der Mitte zu einer unmöglichen Trennung dieser beiden Begriffe werden…

Mir persönlich fallen ja für diese Extreme spontan andere Begriffe ein: 'Anonyme Ficker' (=Only-One-Hour-Swinger) und 'Weltumarmer' (=abgehobene Esoteriker). -schmunzel- Nichts für ungut!

-> Offene Beziehung<

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26 Gedanken zu “Polyamorie und Offene Beziehung

  1. Wie Du vielelicht weißt (weil Du es bei mir gelesen hast), treibt mich das Thema auch um. Und zwar mit dem Ziel, beides, also Liebe und Sex zu verbinden und trotzdem keine Missgunst zu schüren. EInen der beiden Teile völlig zu isolieren, kann ich mir auch nicht vorstellen, auch wenn ich ursprünglich mal so rangegangen bin. Die philosophischen Abhandlungen werden gerade weiterentwickelt.

  2. Also ICH könnte es nicht trennen.

    Ich habe einmal versucht eine „Fickbeziehung“ zu führen. Es funktionierte wunderbar. Ich dachte wirklich, dass keine Gefühle im Spiel waren – bis es vorbei war. Da musste ich einsehen, dass da doch Gefühle meinerseits waren. Freundschaft sowieso, aber auch ein bisschen mehr.

    Der Freundschaft hat es aber keinen Abbruch getan

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass man völlig losgelöst von allen Emotionen Sex außerhalb der eigenen Beziehung haben kann.

  3. Ich war bisher der Meinung die Polyamorie beabsichtigt beides zu verbinden, die (klasische) Beziehung zu erweitern, so das mehr als zwei Menschen eine emotionale und sexuelle Bindung zueinander haben !?

    Und bietet nicht die ´offene Beziehung´ sowohl den Polies als auch den Monos die Möglichkeit diese Form zu wählen oder eben nicht ??

  4. dann ist das wieder so ein Absurdum in sich…

    die, die frei von Beziehungszwängen Sex mit anderen haben akzeptieren die nicht, die´s auch tun ???

    Ich kann mich da nur Schlapphut und Fallenangel anschliessen. Ich kann das eine auch nicht vom andern trennen und bin auch froh das ich das nicht tun muss.

  5. Liebe ohne Sex? Ja gibt es!

    Ich liebe und die Frau die ich liebe will keine Beziehung. Warum oder wiso geht erstmal nur uns etwas an. Ich rede da wenn nur persöhnlich drüber.

    Sex ohne Liebe? Klar, warum nicht?

    Meine Hand liebe ich nicht und ist das nicht auch Sex? ;-))

    Aber das die Grenzen zwischen Lust und weiteren Gefühlen nicht verschwimmen können/tun ist blauäugig. Ob das Eine ohne das Andere Bestand haben wird, ist denke ich nur eine Sache der Zeit.

    Sex ohne Gefühl wird nie so befriedigen sein, wie der Sex mit einer geliebten Person.

    Ich denke die wichtigste Frage dabei bleibt, über welchen Zeitraum hinweg.

  6. Sex ohne Liebe! dem Stimme ich zu.

    Das Sex ohne Gefühl auch gleich unbefriedigend sein muss, dem stimme ich nicht ganz zu.

    Wenn du einen One-Night-Stand hast, kann dieser Sex befriedigender sein als der in der Beziehung. Und da sind auch keine Gefühle mit verbunden, abgesehen, von den die man Triebe nennt.

    Aber Sex in einer Affäre ohne Gefühl wird auf Dauer nicht funktionieren!

    Und ja ich sehe einen Unterschied zwischen Polyamorie und offener Beziehung. Klar die Grenzen in der „Handhabung“ verschwimmen, denn von außen kann man nicht gleich erkennen ob es eine reine offene Beziehung ist oder ob da Polyamorie mit im Spiel ist.

    Und ja es gibt diese Lust losgelöst von Emotionen (die kurz Liebe heißt). Ich spreche da mittlerweile aus eigener Erfahrung. Denn ich bin monoamorös. Wenn ich liebe, dann liebe ich mit ganzeer Seele nur eine einzige Person. Das „Flirten“ gebe ich aber trotzdem nicht auf und Sex ist dann auch insoweit emotionslos, dass die Person (soefern es nicht der/die Liebste ist) mir völlig egal ist. Mir ist es egal wer es ist, wie es ist, und mir ist es auch völlig egal was die Person wünscht, denn ich werde seine Wünsche nicht erfüllen sondern nur die eigenen und die meines Geliebten. Insofern bin ich Egoist.

  7. MiM, wenn's nur so einfach wäre… wenn es nicht gleich die große Liebe mehrfach, verbunden mit absoluter, sofortiger Ehrlichkeit und Offenheit allen Beteiligten gegenüber und einer absoluten Gleichbehandlung aller Partner (Rotationsprinzip? Double-Whopper?) untereinander ist – dann darfst Du Dich nicht einmal, geht es nach den 'wahrhaftigen' Polys, einen Poly nennen *schmunzel* Und die wahre Liebe ist eh erst jene ganz ohne Sex, denn der Verzicht darauf zeigt ja erst, wie hochwertig diese Liebe wirklich ist.

    Und wehe Du gehst mal als Poly in einen Swingerclub oder hast einen One-Night-Stand aus purer Lust – schwups, hast Du den Titel wieder los und wirst von der Poly-Gemeinschaft fortan mit mindestens lebenslanger Nichtbeachtung bestraft. Denn ein Poly darf nur, wenn mindestens die große Liebe im Spiel ist!

    *ironiemodusaus*

    Tztztztz……..

    Ich glaub ich brauch ein neues Wort für das was ich bin, was wir sind *schmunzel*

    Mmhh, mal schauen… Offene Polyamory? Na, wie klingt das? Da steht das Offen gleich für zwei Aspekte und es hat so einen netten hedonistischen Touch *grins*

  8. Glaubst Du das macht es einfacher, Promisc?

    Aber was machen nun jene die Polyamorie und die Offene Beziehung getrennt halten?

    Lieben wie es einem gefällt, aber keinen Körperkontakt zu denjenigen?

    My sweet Angel I miss you!

  9. Das Problem mit Definitionen? Sie schaffen Grenzen und Scheuklappen … Selbst in Teilen der Gesellschaft, die gängige Moralvorstellungen ablehnen. Ich weiß die meiste Zeit über auch nicht, was für Beziehungen ich überhaupt lebe und vermutlich könnte ich über jede zwischenmenschliche Beziehung einen halben Roman schreiben. Einfach leben, ungeachtet der Worte und Definitionen. Und besser als Rilke kann man das nicht ausdrücken:

    Ich fürcht mich so vor der Menschen Wort.

    Sie sprechen alles so deutlich aus:

    Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,

    und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

    Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,

    sie wissen alles, was wird und war;

    kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;

    ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

    Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.

    Die Dinge singen hör ich so gern.

    Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.

    Ihr bringt mir alle Dinge um.

  10. Danke für das Zitat!

    Wortklauberei ist ein Spiel, um Spießer zur Weißglut zu treiben.

    Gedankengrübler, sind Menschen die alles durchdenken. So lange, dass sie manchmal nicht bemerken, wenn ihnen etwas Wunderbares passiert.

    Und ich liebe gleich zwei von diesen Individuen. Ich schwöre, dass ist gar nicht so einfach. Frauen, die ihren Kopf nicht abschalten können, bringen einen leicht an den Rand zum Wahnsinn.

  11. Promisc, ich denke es wäre viel einfacher, einfach kein Wort einzuführen was die Art der Beziehung beschreibt. Es würde doch eh nur wieder angefochten, kritisiert und versucht schlecht gemacht zu werden.

    Und wenn einmal jemand wissen mag, in was für einer Beziehung du lebst, sag ihm wie du Handelst, aber lass ihn seine eigenen Worte dafür finden.

  12. vor einigen jahren bin ich – ohne nun deie entsprechenden definitionen mit ihren immanenten ein- und ausschlisslichkeiten zu kennen – daran gescheitert.

    vielleicht habe ich auch heute als elderman noch probleme dies zu l(i)eben…

    wie auch immer: wunderschöne weihnacht und ein noch wunderbareres jahr 2009!

    ph

  13. Das ist nicht zwangsläufig so – wenn doch auch oft, liebesünde -smile-

    Aber das liegt m.E. nicht zwangsläufig an einem unterschiedlichen Wollen einer offenen Beziehungen, sondern meist einfach daran, dass Menschen stets verschieden sind und daher auch anders Dinge leben als der jeweils andere…

  14. Also, die ist mal wieder so eine komisch-deutsche Definitions- und Ideologie-Diskussion. Ich kenne eigentlich nur sehr lustvolle Poly-Leute (siehe auch mein Buch „Wenn man mehr als einen liebt“.) Den meisten sind die Definitionsfragen aber ziemlich egal. Wie Offenheit innerhalb einer Beziehung definiert wird, ist nun ganz und gar eine Frage des Bedürfnisses der Partner und nicht davon abhängig, unter welchem „Oberbegriff“ sie sich ggf. einordnen. Ein „wenn mit Dritten – dann aber nur Sex“-Paar kann durchaus die Erfahrung machen, dass es gar nicht gefährlich ist, wenn man noch etwas Liebe hinzutut, andererseits können eingefleischte „ohne-Liebe-läuft-nix-mit anderen“-Paare durchaus mal offen für Sex-Pur im Swingerclub sein. Es gibt eben alles, auch wenn das Einodnungsfetischisten zur Verzweiflung bringen mag …

  15. hmm…

    ich chatte grad mit einem Freund, ich kenn ihn jetzt schon seit drei Jahren,… er ist DOM, hatte!! eine offene Beziehung.. vor einem halben Jahr hat er seine Freundin geheiratet und vor 2 1/2 Monaten wieder verlassen, wie ich grad erfahren hab. Weil sie sich zu weit voneinander entfernt hatten.

    nachdenklich und traurig

    Magic

  16. Zum Glück ist so etwas nicht symptomatisch innerhalb der Frage offen oder traditionell. Im Gegenteil, eine gesunde Offene Beziehung beinhaltet viele 'klassische' Trennungsgründe einfach nicht, weil einige wichtige Klippen einer traditionellen Beziehung innerhalb der Offenen einfach nicht existieren.

  17. hmm… trotzdem geht es ihm im Moment nicht besonders. Ich hab ihn sehr lieb

    Magic, die jetzt schlafen geht (ich hasse früh aufstehen 'grummel')

    oh… hab übrigens REINE Phantasie gemailt … leider 'seufzel'

  18. In der Sklavenzentrale (eine BDSM-Community) kann man sich in seinem Profil zu einem Sexualverhalten bekennen. Die Auswahlmöglichkeiten sind hierbei „rein monogam“, „Partnertausch möglich“, „offene Beziehung“, „Polyamorie“ und „unabhängig“.

    Ich finde, dieses „unabhängig“ trifft das hier Gesuchte ziemlich gut, oder?

  19. Mmhh, der Brgriff ist mir zu nichtssagend, darunter kann sich eigentlich keiner wirklich etwas vorstellen.

    Aber die SZ ist mir durchaus ein Begriff, Du findest mich dort ebenso unter dem Nick Promisc -schmunzel-

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