Secretary – Womit kann ich dienen?
Spielfilm USA 2002
Man könnte Steven Shainbergs mehrfach preisgekrönten Film „Secretary – Womit kann ich dienen?“ zwar durchaus als eine Art „romantische Komödie“ bezeichnen – allerdings eine äußerst ungewöhnliche: Die Geschichte dreht sich um eine junge Frau namens Lee, eine „graue Maus“, die in einer hoffnungslos neurotischen Familie lebt.
Kaum ein Wunder also, dass Lee bereits in ihrer Jugend einen Hang zur Selbstverletzung entwickelt hat, um sich seelische Erleichterung zu verschaffen. Nach einem vermeintlichen Selbstmordversuch wird Lee in eine Klinik eingewiesen. Um ihr Leben in den Griff zu bekommen, tritt sie nach ihrer Entlassung eine Stelle als Sekretärin bei dem Anwalt E. Edward Grey an. Dass der Kontrollfreak Grey kein gewöhnlicher Jurist und Arbeitgeber ist, merkt Lee ziemlich schnell. Und es dauert nicht lange, bis sich zwischen dem exzentrischen Anwalt und seiner neuen Sekretärin eine leidenschaftliche Sado-Maso-Affäre entwickelt.
Vor allem für Lee ist die lustvolle Kanalisierung körperlicher Erniedrigung ein neues, willkommenes Ventil für ihren Familienfrust – sie blüht zu neuem Leben auf. Dann aber macht Edward, von Schuldgefühlen geplagt, einen Rückzieher. Für ihn ist das Ausleben seiner ungewöhnlichen sexuellen Vorlieben ein Zeichen von Perversion.
Obwohl er sich auch emotional immer stärker zu Lee hingezogen fühlt, entlässt er sie fristlos. In ihrer Einsamkeit lässt Lee sich daraufhin auf eine halbherzige Beziehung mit ihrem alten Schulfreund Peter ein. Bis sie, als es schon fast zu spät ist, endlich erkennt, dass sie in Edward ihre große Liebe gefunden hatte – eine Liebe, die sie nicht so einfach aufgeben will.
Wer eine typisches Hollywood-Rührstück sucht, ist bei „Secretary – Womit kann ich dienen?“ an der falschen Adresse. Trotz manch komödiantischer Momente ist der preisgekrönte Film vor allem eine intensive Charakterstudie zweier Menschen, die ihre gesellschaftlichen Zwänge überwinden müssen, um zu einem erfüllten Leben zu finden. Regisseur Steven Shainberg gelingt die heikle Gratwanderung zwischen Komik und zutiefst berührender Emotionalität – ohne sein Thema je spekulativ auszuschlachten oder auf billige Lacher zu setzen. Neben dem erfahrenen James Spader („Sex, Lügen und Video“) ist die Newcomerin Maggie Gyllenhaal („Mona Lisas Lächeln“) die echte Entdeckung des Films: Mit seltenem Wagemut verkörpert sie eine Frau auf der Suche nach sich selbst. Beim renommierten Sundance Filmfestival erhielt „Secretary“ den Spezialpreis der Jury.
Besetzung
E. Edward Grey James Spader
Lee Holloway Maggie Gyllenhaal
Peter Jeremy Davies
Joan Holloway Lesley Ann Warren
Burt Holloway Stephen McHattie
Dr. Twardon Patrick Bauchau
Tricia O'Connor Jessica Tuck
Jonathan Oz Perkins
Regie: Steven Shainberg
Drehbuch: Erin Cressida Wilson
Kamera: Steven Fierberg
Musik: Angelo Badalamenti
und ich suche immer noch den soundtrack ~ ein genialer film, der immer wieder den weg in unser abendprogramm findet und einen dvd-kauf wert ist ^^
viel spaß dabei
~ bonds
schon lange auf meiner amango wunschliste… jetzt freu ich mich noch mehr drauf 🙂
hab ich zufällig gesehen, gestern.
klassefilm.
ein starker film, er hat mich berührt
Danke für den Tipp!
Klasse Film – welch wunderbare Love Story! Welch schöner, nur ganz leicht überdrehter Abziehbogen der Realität!
Große Klasse! Ich liebe diesen Film, ernst, sehr erfrischend und mit super tollen schauspielerischen Leistungen.
„Secretary“ ist der mit Abstand wundervollste Film über Submissive Liebesbeziehung, den ich kenne! Ein Licht in der Nacht!
Appropos „There's a light“ – Rocky Horror Picture Show. Ich würde meinen, „Secretary“ kommt für mich heute in Wirkung und Bedeutung dem gleich, was mir und vielen vor zwanzig Jahren die RHPS war (und noch ist).
Vor allem der Schluß ist natürlich herzergreifend wundervoll! Wenn man mal einen Dom verschämt weinen sehen möchte, sollte man sich einen Videoabend mit mir und „Secretary“ vornehmen und im richtigen Augenblick einen dezenten Seitenblick wagen
Und im Übrigen ist der Film allen zu empfehlen, die eher befremdet auf BDSM reagieren und dahinter eine Bande bindungsunfähiger und gefühlskalter Sex-Zombis vermuten.
So ist das.
ah, hab mir doch gedacht, dass ich das gesicht der weiblichen hauptdarstellerin kenne! hab vor kurzem mona lisa`s lächeln gesehen (ein äußerst schwacher film) und diese frau ist mir aufgefallen, maggie gyllenhaal!!!!
mal schauen, ob ich den kanal empfangen kann!
danke nochmal für den tipp
Ich erinnere mich noch an Zeiten, wo beim MDR lediglich „Schöne Heimat“ und ähnliches lief.
Respekt für diese Entwicklung !!
ja, der war toll! hätte ich ne glotze, ich würd ihn wieder sehen.
fein, da ist es dann doch gar nicht so schlimm, wenn ich wieder einmal schlaflos durch die nacht geister…
also freue ich mich auf sa-nacht…
Hat sich gelohnt.
ja, hat sich gelohnt. und ist jeden einzelnen meiner augenringe wert.