Nach einer wahren Begebenheit: Das Mädchen Rosemarie Nitribitt

Das Mädchen Rosemarie

(Kabel1, 02.20h)

Der Tod Rosemarie Nitribitts löste 1957 einen Skandal aus. Die meisten Deutschen erinnerten sich trotz des Wirtschaftswunders lebhaft an die Entbehrungen der Nachkriegsjahre und mussten für ihr Geld hart arbeiten. Sie staunten, als sie aus der Zeitung erfuhren, welch ein Luxusleben die Frankfurter Edelhure geführt hatte. Dann fand die Polizei auch noch heraus, dass Prominente mit Rosemarie Nitribitt verkehrt waren. Und weil der Mord nie aufgeklärt wurde, hieß es bald, die Täter seien in Kreisen zu suchen, die durch ihren Einfluss verhinderten, dass die Ermittler die Wahrheit herausfanden.

Rosemarie Nitribitt führte ein kurzes, gieriges, im Grunde einsames Leben. Obwohl sie sich für den Glamour prostituierte, versuchte sie ihre Identität nicht zu verlieren. (Bernd Eichinger lässt sie im Film zu Konrad Hartog sagen: „Dass du mir Geld gibst, heißt nicht, dass du mich besitzt!“) Sie nützte die Männer aus — und wurde ihrerseits von ihnen missbraucht. Aus diesem faszinierenden Stoff formte Bernd Eichinger einen packenden und perfekt inszenierten Spielfilm, den er bis in die Nebenrollen mit erstklassischen Stars besetzte. Nina Hoss in der Hauptrolle war ein Glücksgriff: Obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch die Ernst-Busch Schauspielschule in Berlin besuchte, spielte sie die selbstbewusste Jugendliche ebenso überzeugend wie die berechnende Edelhure, die sich nach Konrad Hartog verzehrt. „Viel gefährlicher kann die Nitribitt nicht gewirkt haben“, meint die Süddeutsche Zeitung (13. November 1996).

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