Auf Anregung etwas, dass ich mal geschrieben und zusammengefasst habe für ein Forum:
Auch hier wird ein Thema nur mit Fingerspitzen angefasst, obwohl es das eigentlich gar nicht verdient: Die Rede ist von
Natursekt
Golden Shower
Watersports
Es gibt viele Menschen, die diesen Spielarten skeptisch oder gar radikal ablehnend gegenüberstehen. Und das ist auch verständlich, die Gründe liegen erst einmal auf der Hand. Aber ich möchte Euch ans Herz legen, sich zumindest mal mit diesen Texten zu befassen, sie sind nicht missionarisch gedacht, lediglich informativ und sollen zu einem besseren Verständnis beitragen. Auch den Menschen gegenüber, die in diesem Bereich aktiv oder zumindest interessiert oder gar fasziniert sind.
Die Antworten stammen jeweils von mir.
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>würde mich interessieren ob jemand von euch (Männer
> wie Frauen) Natursekt schon ausprobiert haben. Auch
> wie ihr es macht. Trinkt ihr es auch?
> Bin sehr gespannt auf Eure Antworten
>
> H. (weiblich)
Ich unterscheide dabei zwischen Natursekt (Sekt ist zum trinken da) und Golden Shower / Wasserspiele / Watersports (äußere „Anwendung“).
Die erste Variante kommt für mich nicht in Frage, zum einen weil sie mich nicht anturnt, zum anderen, weil ich den Geschmack von Urin einfach nicht mag, zumindest nicht in dieser konzentrierten Form.
An der zweiten Variante hingegen hatte ich schon sehr viel Spaß, auch wenn Ort und Umstände sie leider nicht häufig möglich machen. Ich assoziiere damit zum einen eine starke äußerliche Ähnlichkeit mit der weiblichen Ejakulation (seit einem entsprechenden Schlüsselerlebnis mit einer Cousine habe ich diese Vorliebe viel später dann aktiv auszuleben gesucht) und sehe in ihr eine eindeutige Spielart des Sexuellen. Der für mich wichtigste Punkt in diesem Spiel ist der Anblick der 'sprudelnden Quelle' mit dem gleichzeitigen Gefühl des Stromes auf meiner Handfläche und/oder meinem Schwanz. Und natürlich das Geräusch, dieses zischend-sprudelnde, das sich völlig vom dem der Männer unterscheidet.
Das ist nicht weiter verwunderlich, denn wenn man oder frau davon ausgeht, dass Hetero-Sexualität aus der gemeinsamen Auslebung der geschlechtsspezifischen Unterschiede besteht, und unter diesem Gesichtspunkt den Vorgang des Wasserlassens betrachtet, bestehen da erhebliche Unterschiede (Ja, Männer und Frauen pinkeln unterschiedlich in vielerlei Hinsicht ;-)), was zum einen neugierig macht, zum anderen aber auch einen sexuellen Anziehungspunkt ausmacht. Ich sage bewusst nicht ausmachen 'kann', denn ich gehe AFAIK davon aus, dass, wie es auch bei den Doktorspielen von Kindern / frühpubertären Menschen passiert (siehe Schlüsselerlebnis mit Cousine), eine allgemeine Neugierde in dieser Richtung besteht, diese aber durch das Urintabu bei den meisten Menschen verdrängt wird.
Die erhebliche Anzahl von Bilddokumenten und Erzählungen / Berichten aus mittelalterlicher bis prä-moderner Zeit, also der Zeit vor unserem hyperhygienischen Zeitalter, belegt dies auch anschaulich. (Siehe unter anderem Erotica Universalis, Taschen-Verlag u.v.a.m.)
Aus dieser Argumentation heraus wird auch die klare Abgrenzung zu Kaviar (Fäkal-Spiele) eindeutig klar. Sie ist eine davon völlig unabhängige Variante, die eher etwas mit dem Bruch aller Tabus zu tun hat, also aus einer anarchistischen Grundlage heraus entsteht als aus einer sexuellen. Auch psychologisch besteht kein Zusammenhang in der Entwicklung des Menschen zwischen dessen analer Phase und der Erkundung des fremd-sexuellen Urinal-Vollzugs.
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> Natursekt und Kaviar: was mich jetzt interessiert machen
> das viele Leute?, wie verbreitet ist so in der Praxis ?
Ich kenne keinen, der sich zu zweiterem bekennt (würde mir auch schwer fallen, wäre ich zB dieser Richtung zugeneigt). Ich kenne allerdings eine psychologische Begründung (Quelle jetzt nicht zur Hand, sorry), nachdem das eine Art Rückfall in die Geborgenheit/Umsorgtheit in das Windelalter darstellen soll, das sexuell weiterentwickelt wird.
Bei ersterem weiß ich es allerdings Pi mal Daumen von mindestens 6 Männern (mich selbst eingeschlossen) und (smmmselsmmsel) 11 Frauen, die es sehr genießen. Und von einigen weiteren, die es sich sehr wohl vorstellen könnten, aber niemals den Mut hatten, sich dem Partner/der Partnerin gegenüber zu 'outen'. Meiner Erfahrung nach gehört diese Praxis (nicht die Theorie) mehr in die zweite Stufe sexueller Lebenserfahrungen, nur eine der genannten Personen ist unter 25 (sie ist genauer gesagt 19).
Oftmals ergibt sich das aus gemeinsamen Spielen unter der Dusche/in der Badewanne, gelegentlich auch durch offensichtliches Interesse eines der Partner beim Urinieren in der freien Natur (Autorast, Waldspaziergang o.ä.). Es gibt aber auch organisierte Gruppen, die sich verabreden (eine postet hier in der NG sogar regelmäßig), was es Einsteigern relativ leicht macht, weil die Ablehnungsquote = 0, die Gefahr der Blamage als 'Perverser' also nicht vorhanden ist.
In einem Fall (gerade bei besagter 19jähriger) ergab es sich durch eine orgiastisch bedingte Blasenschwäche (die ihr aber überhaupt nicht peinlich war, sie wußte schon im Vorfeld von meiner 'Liebhaberei'), die absolut erregenste Erfahrung meinerseits mit dieser Spielart, und das nicht nur wegen ihrer zufälligen Treffsicherheit 😉
Es gibt allerdings klare Abstufungen in den individuellen Neigungen, dabei schließt der jeweils folgende Typ die vorhergehenden mit ein:
Typ 1: nur hören
Typ 2: auch sehen (hier starke Unterscheidungen
in 'Weitwinkel und Zoom' ;-))
Typ 3: auch riechen
Typ 4: auch fühlen
Typ 5: auch schmecken
Typ 6: auch trinken
Und für alle Stufen: Es gibt passive und aktive Genießer, als auch Passiv-Aktive.
Bei Frauen kommt dann noch hinzu, dass einige eine kindische Freude daran haben, 'ihn' beim Pissen in der Hand zu halten und zu steuern.
Ein weiterer Ausnahmefall in dieser Hierarchie: Bilderliebhaber, die zwar sehen wollen, aber nicht hören.
Ich für meinen Teil unterscheide zwischen 'Golden Shower', d.h. für mich in der Hand und auf der Haut (außer dem Gesicht) fühlen, aber nicht trinken. Frischer Morgenurin ist aus Geruchsgründen ebenso tabu für mich. 'Natursekt' ist begrifflich dann für mich die letzte Konsequenz. (Obwohl ich zugeben muß, es in einem sehr ekstatischen Moment einmal geschmeckt, will heißen, auf der Haut geleckt zu haben, und ich könnte schwören, es schmeckte irgendwie 'fraulich'…erregend 'uneklig')
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>Hi Leute!
>
>Mich würde interessieren, wer schon Erfahrungen mit
> Natursekt gesammelt hat und hier mal darüber würde…
>
>B. (männlich)
Die Lust an dieser Liebe ist sehr vielfältig und differenziert, jeder hat so seine Art von Motivation und bevorzugter Praxis. Ich würde da 2 Tendenzen unterscheiden: Liebhaberei an verbotener Praxis auf der einen und Neugierde auf andersgeschlechtliche Körpereigenschaften auf der anderen Seite. Ich selber zähle mich zur zweiten Gruppe, sehe und spüre es gern, habe aber einen ausgesprochenen Trinkekel, der auch den penetranten Geruch des „Morgenurins“ mit einschließt. Ich unterscheide daher auch sehr genau zwischen 'Natursekt' (trinken) und 'Golden Shower'/'Watersports', wobei diese beiden Begriffe leider allzu oft miteinender austauschbar gehandelt werden.
Oft habe ich die Feststellung gemacht, dass Hemmschwellen nach dieser Differenzierung gesenkt oder sogar nihiliert wurden, natürlich zugunsten der Erfahrungpraxen mit Urin im Gegensatz zur oralen Kunstform.
Übrigens: Diese Art der sexuellen Stimulation ist weiter verbreitet als gemein angenommen (ca. 11% Praktizierende und 31% Sympathisierende) und hat rein GAR NICHTS mit den gesundheitsfördernden Wirkungen des Urins zu tun, obwohl das natürlich in einer Diskussion ein treffendes Argument sein kann 🙂 Ach ja, für jene, die es genau wissen wollen: Urin von gesunden Menschen ist steril, enthält keine Keime. 🙂
….Ihr habt die heilenden Kräfte des Urins vergessen……!!! unter diesem Aspekt,vielleicht nicht so „eklig“….
*lach*Nein, LaLa, vergessen nicht – bewusst weggelassen, da es sich einerseits dabei um Eigenurin handeln sollte und zum anderen nicht mit der sexuellen Komponente in Verbindung zu bringen ist.
Aber ein guter Einwurf 🙂
Nun weiss ich zumindest, dass wenigstens einer das hier gelesen hat, Danke LaLa
ich hab einmal eine schlampe angebrunzt (angepinkelt) und dafür eine ohrfeige bekommen, es war ohne vorankündigung….ahahahahaha ahahaha
Eigenurin…stimmt nicht ! besonders Knabenurin,soll bei Hautkrankheiten helfen ( bevor ich jetzt angegriffen werde: das ist aus dem Buch „Urin, der besondere Saft“ )
…nicht mit der sexuellen Komponente in Verbindung zu bringen ist….das sehe ich anders.Hast Du Aua,dann lass Dir draufpissen..und das macht nicht an???
okok, Du hast ja recht! *lach* Ich hab das einfach abgeleitet vom Begriff 'Eigenurintherapie', lass mich aber gerne etwas endrem belehren 🙂 soso, Dich macht das also an? *smile* Ich hab's noch nicht ausprobiert 😉
also, el diablo, wer macht denn so was! *lach* Konntest mal wieder nicht schnell genug weglaufen? *frechgrins*
urin… hm. ich habe irgendwie noch nie darüber nachgedacht in bezug aufs sexuelle aktivitäten. mein eigener ist „okay“ (hatte mal ne langwierige und unerklärbare hauterkrankung *g*), aber ich glaube „hase's“ sollte mir lieber fern bleiben, ich finde den geruch zu intensiv.
Ich denke, wenn, dann würde hase auch eher auf Deine 'Golden Shower' stehen *grins*
ich sollte einmal ein gedicht bukowskis reinstellen……
persönlich mal kein fan davon…
weder trinken, noch anpissen, und schon gar nciht anscheissen.. *g*
erinnert mich an einen ausspruch von nem kumpel.
„Tittenfick antäuschen und auf den Bauch kacken.“
*g*
nana, Du hast wohl nicht gelesen, was für Unterschiede ich da mache, Goddess 🙂
ne, nich wirklich.. *verlegen guck*
war zu müde.. *gähn*
aber bei deiner recherche arbeit weiß das es gut sein muss… *g*
ich wollte nur den spruch mal bringen… *frechgrins*
*schimpf* *lach* Los, lesen! *grins*
würd mich reizen natursekt
So? *grins*
Also, ich hab' erst vor kurzem irgendwo im Internet (ich weiß, ich weiß: das Internet ist keine sichere Quelle…) gelesen… verdammt, ich hab' mir nicht gemerkt wo… dass der Urin nur so lange steril ist, bis er den Harnleiter passiert – also den Weg von der Blase an die Frischluft (Frischluft – ah, ja: tiefeinatmen! Wenn man's auf einem öffentlichen kostenlosen Klo in Wien mal sprudeln lässt, dann sollte man auf keinen Fall an frische Waldluft denken…
Tja, aber welche Keime meinst du überhaupt? Da gibt es so viele, abgesehen von denen aus Pflanzensamen, versteht sich…
Urin erregt mich nicht. Allerdings erregt es mich, wenn mein Partner erregt wird/ist… insofern könnte ich mir gut vorstellen, auf solche Spielchen einzusteigen…
Ich misstraue dem unverarbeitetem Urin… würde mich nicht mal von ihm auf einen Drink einladen lassen… Deshalb: Ekel.
Aber mit meinem Körper bin ich im Reinen. Habe keine Berührungsängste mit meinem Urin. Habe ihn auch schon mal gekostet – kein Schluck, kein Nippen – nur die Fingerkuppe nass gemacht und abgeschleckt. Habe dabei nichts geschmeckt… (Übrigens: Wasser hat auch einen Geschmack… insofern hat es ähnlich wie Wasser geschmeckt – Wasser gilt ja als geschmacksneutral).
Mit dem Urin von fremden Menschen schaut es wieder ganz anders aus. Würde mich außerordentlich ekeln, den Urin von einem Wildfremden abzukriegen… Wenn ich Menschen mag, also mit jem. befreundet bin (nicht, wenn ich mich philantropisch fühle; was eigentlich sehr oft der Fall ist, eigentlich…) und Vertrauen habe, dass ich mir von ihr/ihm nicht Hepatitis einfangen kann, dann kann ich den Ekel sogar zwischenzeitlich wegrationalisieren… was nicht bedeutet, dass ich mich im Laufe dessen oder danach kein einziges Mal angeekelt fühle, wenn mich mal wer freundschaftlich anpieselt 😉
P.S.: Für diejenigen, die dieser lange Kommentar etwas anzuzipfen beliebt, verweise ich 1. auf die (eigtl. meine) immer wieder mal zitierten 4 Buchstaben oder 2., zum Besseren Verständnis auf diese
Es gibt Freuden, die kommen nicht über Nacht 😉
Nachttrag: Der Verweis bezieht sich auf den Eintrag vom
25.05.05: 11:17
ich hab null Probleme mit Urin, früher bei Doktorspielen zu kucken und zu kucken lassen, gern, ich hab meinen Mann mal angepinkelt beim Orgasmus mit jedem Beben ei Strahl, wir fanden es lustig, aber erregend? Ich gar nicht. Aber einen Schwanz beim pinkeln halten, das möcht ich auch mal! Am liebsten im Winter, dann würd ich versuchen meinen Name in den Schnee pinkeln zu lassen *g*
ich geh direkt mal fragen ob ich darf…
darf ich *gg*
gerade bei meinen aelteren freundinnen ist die experimentierlust groesser als bei jungeren damen
jedenfalls habe ich das festgestellt , und wenn ich sie bitte /frage ,ob sie mir ihren urin schenken ,ist selten eine dabei gewesen , die mir das verwehrt hat
fast alle mochten es direkt von der quelle am liebsten
thole und liebe gruesse
meines erachtens viel zu wenig beleuchtet wird die autoerotische komponente des themas. Die volle blase, dieser druck, es eigentlich nicht mehr aushalten zu können, die erektion, die sich allein dadurch oft ergibt (wer kennt sie nicht, die morgenlatte;-) ), dieses gefühl, es laufen zu lassen, nachdem erstmal lange zeit gar nichts ging…
Diese wärme auf der eigenen Haut. Wie angenehm, wenn ohnehin alles nass und eher kalt ist, z.b. nachdem man im schwimmbad war. Und eben doch auch der geruch, wenn es nicht allzu konzentriert ist.
Es reibt sich gut auf der haut, als gehe der warme saft eine verbindung mit der haut ein und bilde eine schleimige schicht, wie ein selbst produziertes gleitmittel.
Es ist kein so grosser schritt, die warme flüssigkeit, eben noch zwischen den zusammengeklemmten beinen gestaut, über den körper zu verreiben. Den geruch von den händen in der nase zu spüren, die wärme auch auf dem gesicht, in den haaren zu spüren. Unweigerlich ist es so auch zu schmecken.
Mit eben für die öffentlichkeit tolerablen füllungszustand des gemächts, jedoch von oben bis unten mit dem goldenen saft besudelt durch die gänge des schwimmbadklos zur dusche zu laufen, um schliesslich wieder ganz rein zu werden – das hat schon was.
Die dusche hinterher ist elementare voraussetzung. Es riecht doch schnell streng hinterher.
Traum: Lauter gleichgesinnte in einer schwimmbaddusche, besser noch in einer geeigneten riesenbadewanne mit stöpsel, männlich wie weiblich, die es laufen lassen, sich gegenseitig beschenken, darin baden, sich gegenseitig beglücken (auf welche weise auch immer), um sich schliesslich gemeinsam dem reinigenden warmen wasser hinzugeben.
Doch wie kommt man an gleichgesinnte?
Salem.
Hier also wie versprochen mein Beitrag zum Thema. Er hat mir aus verschiedenen Gründen einiges Kopfzerbrechen bereitet. Da ist nämlich einerseits Herrn Promiscs Versuch, mich zu 'Mach's doch besser' zu bewegen, andererseits mein persönlicher Standpunkt. Ginge es um ein Thema, das mich inhaltlich reizt, weil beflügelnd berührt, wäre es mir eine Freude, lustvoll und poetisch zugleich darin zu schwelgen. Dem ist aber nicht so, und ich kann angetragenem Konkurrenzdenken zuliebe nicht so tun als ob.
Andernorts kritisierte ich, dass sich angesichts offensichtlich tief berührenden Spiels so lieblos und oberflächlich dazu geäußert wird. Ganz so, als ginge es dabei nur um Reiz-Reaktions-Schema, das sich selbst genügt. Bitte nicht missverstehen – ich schildere damit nur meinen Eindruck. Schwärmerische Ode kann ich nicht verfassen, um zu veranschaulichen, was ich mit Tiefe meine. Aber ich kann etwas anderes tun. Nämlich beschreiben, welcher Art meine Erfahrungen mit dem Thema Golden Shower sind und welche Gefühle ich damit verbinde. Die eigentliche Herausforderung liegt dabei darin, zu schützen, was nicht bloßgestellt werden darf – ein betreffendes Du.
Ich selbst kenne nur dort Tabus der Zweisamkeit, wo es um verletzenden Machtmissbrauch geht. Ein dehnbarer Begriff, denn er steht und fällt jenseits wirklicher Extreme mit der Intention. Um diese Relation verständlicher zu machen, ist es unumgänglich, ein bisschen auf das Beziehungsgefüge einzugehen, in dem ich besagte Erfahrungen machte. Es war eine langfristige Liebe. Zu einem Menschen, dem ich von Herzen zugetan war und zu dem ich durch Dick und Dünn stand. Ein sehr komplizierter Mensch insofern, als er mit vielem in sich im Unklaren war. Nach außen bestand er auf Souveränität und Unangreifbarkeit. Fassade, an der nichts kratzen konnte. Und an der ich nicht kratzen wollte, weil ich Vertrauen und Wohlfühlen in einer Beziehung für wichtiger halte als wehrhaftes Demontieren. Jeder geht in seinem ganz eigenen Tempo und jemanden zu lieben, bedeutet nicht, ihn hinsichtlich eigener Vorstellungen zu 'formen'. Nicht mal dann, wenn man sieht, wie unglücklich er sich mit aufgesetzter Stärke-Maske macht. Einen Menschen lieben, heißt ihn zu akzeptieren, wie er ist – bedingungslos mit allem Drum und Dran.
Als er nach sehr langer Zeit sein Ventil entdeckte und auch offenbarte, traf es mich ziemlich unvorbereitet. Wenn man selbst diese Präferenz nicht hat, rechnet man auch nicht damit. Entsprechend zwiespältig fühlte ich. Da war einerseits meine Verblüffung und das mir innewohnende 'Muss ich nicht wirklich haben' im Sinne von 'die Nähe, die ich suche, möchte ich eigentlich anders erleben'. Andererseits sah ich den Menschen, den ich liebte. Und für ihn war es definitiv ein Weg, sich zu öffnen und mir seelennah nackt zu begegnen. Für ihn war es antscheinend DER Weg.
Ich habe das nie kühl analysiert. Denn für mich war nur wichtig, dass er überhaupt einen Weg fand, sich mir dort zu öffnen, wohin ich mich sehnte und wesbezüglich er sich zurückgehalten hat. Ich hatte Sehnsucht nach echter Nähe, und sein Traum wies den Weg zu solcher. Wenn ich jemanden liebe, gibt es keine 'Praktiken', sondern nur Wege, mich mit ihm so tief wie möglich zu verbinden – ihm nah zu sein und Verbindendes zu fühlen. Hätte er seine Vorliebe nicht gehabt, ich wäre von mir aus nie auf solche gekommen. Da er sie hatte und sie ihm wichtig war, war es für mich gangbarer Weg. Nicht 'Praktiken' machen mich zugetan und lüstern, sondern die empfundene Nähe, die sie ermöglichen.
Golden Shower ermöglicht unglaubliche Nähe. Hängt mit sozialisationsbedingten Tabus zusammen. Aber nicht nur. Die Vorstellung, geliebten Schwanz zu halten und damit meinen Namen in den Schnee zu zeichnen, finde ich köstlich. Und jene gezeigte Entzückung, die genussvoll Hand in meinen Strahl hielt – der eigentlich ureigenster ist – um sie sich hinterher genussvoll abzulecken, berührte mich ganz tief. Ich hätte es nicht gekonnt. Jedenfalls nicht so. Alles, was ich beitragen konnte zur herbeigesehnten Öffnung des Innersten, war, bereitwillig da zu sein und mich anzubieten. So oder so, in jedem Fall aber in Liebe und voll Achtung und Respekt vor dem, der sich mir solcherart anvertraute.
Über andere Beziehungen kann ich nicht reden, geschweige denn urteilen. Jeder einzelne lebt in seinem ganz ureigenen Kosmos. Ich möchte meine Erfahrungen nicht missen – sie waren bewegend und darum sehr wichtig. Aber mittlerweile habe ich Abstand zu ihnen. Damaliger Impuls ging nicht von mir aus, sondern war beziehungsgebunden. Im besten und achtungsvollsten Sinne. Diesen halte ich nach wie vor hoch. Niemals würde ich aufgrund des Erlebten auf jenen Menschen herabsehen oder ihn sonst irgendwie missachten. Er war er, so wie er war und ich liebte ihn. Ein Teil von mir bleibt ihm darum lebenslang verbunden. Ohne ihn hätte ich all das nie kennengelernt, was er mir schenkte. Insbesondere auch die Erkenntnisse über mich selbst.
Was für Erkenntnisse sind das? An erster Stelle die: Wenn ich jemanden liebe, ist nur ganz wenig unmöglich – und ganz vieles bereichernd. Nicht, weil ich Fixierung auf Jeweiliges mitbringe, sondern weil es geteilte Nähe ermöglicht. Das ist meine Fixierung – ich sehne mich nach nackter Seelennähe. An zweiter Stelle schaue ich mittlerweile etwas distanzierter. Natürlich würde ich mich wieder darauf einlassen – und es unterm Aspekt der Nähe auch lustvoll genießen. In welchem Rahmen und Ausmaß wäre lediglich Sache jeweiliger Umstände. Ich kenne für mich tatsächlich nur sehr wenig Tabus.
Doch anderen Aspekt sehe ich mittlerweile kritischer. Eben aufgrund gemachter Erfahrungen. Ich möchte nie wieder mit einem Mann zusammen sein, der für sein Sich-öffnen-können so begrenzte Wege braucht. Wäre Golden Shower einer von vielen Wegen gewesen, auf denen er mir sein innerstes Sehnen mitteilen konnte – ich hätte keinen Schmerz empfunden. War es aber nicht. Ich respektiere voll und ganz ihn und seine Sehnsucht. Dito mich, die ihm liebe- und lustvoll entgegentrat. Übliche Moralität geht mir am zarten Arsch vorbei, solange inniges Miteinander gegeben ist. Irgendwann formulierte ich es mal so: Wenn ich liebe, bin ich bereit, nackt und mit auf den Hintern gemaltem Liebstennamen durch beliebige Fußgängerzone Sackhüpfen zu spielen. Einziges Tabu, das mir verbindlich ist: Ich bin ein Mensch mit Gefühlen und Würde und möchte als solcher entsprechend geliebt und behandelt werden. Zu jeder Zeit und in jeder Hinsicht.
In jener Beziehung wurde ich es nicht – die Zwänge, die nur im ganz Intimen fallen gelassen werden konnten, schlugen sich im Alltag zu sehr nieder. Heute mag ich keine Achtung der Nacht mehr, die den Tag nicht kennt. Denn unter diesem Zwiespalt habe ich wirklich gelitten. Er gebar sehr eigentümliche Verhaltensmuster, die unterm heutigen Strich mehr Destruktives als Konstruktives aufweisen. Beiderseits, denn ich nehme mich nicht außen vor. Ich war es, die mitspielte, wo nur begrenzte Öffnung und Nähe möglich war – unterm Deckmantel des absoluten Sich-Einlassens. Und denke heute: Es geht nie um die jeweiligen Spiele – ganz egal, wie die beschaffen sind. Mensch ist frei, alles zu spielen, was ihm behagt – ohne sich dafür schuldig und/oder als Rebell fühlen zu müssen. Es geht um die Haltung und Beweggründe dahinter. Und es ist beiderseits abträglich, wenn sich Mensch nur unter ganz bestimmten Bedingungen bedingungslos öffnen kann.
Fazit: Liebe, Selbstbestimmung und unbefangene Lust bedeutet für mich weitaus mehr, als das Wagnis, angebliche Tabus zu brechen. Nämlich Bedingungslosigkeit. Und aus eben diesem Grund kann ich explizite Spielereien einfach nicht mehr um ihrer selbst willen ernst nehmen. Sie können gleichermaßen echte Freiheit wie zwanghafte Kompensation bedeuten – für sich allein gesehen besagen sie rein gar nichts über den Geist, der ihnen folgt. Ich will aufrichtig nackte Seele – auch und besonders dort, wo diese sich am liebsten ängstlich bedecken möchte. Zum Pinkeln brauchts nicht viel Mut – zum sich darüberhinaus aufrichtig Zeigen sehr viel.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.
sun-ray
PS: Sorry, dass ich jetzt so viel Raum hier einnehme,
aber Geäußertes lag mir am Herzen,
und diskreter ließ es sich technisch nicht machen ……
aha.
ein seitenlanger sermon und unter strich zeigt sich dennoch nur eines:
dein grundsätzliches missverstehen(-wollen) meines textes und seiner intention.
du als kompetente leserin solltest wissen, dass es unterschiedliche textsorten mit unterschiedlichen absichten gibt.
die absicht meines textes ist es, geilheit zu zeigen (oberflächlich in der tat!) und geil zu machen (noch oberflächlicher!).
und wenn nur ein schwanz und eine möse beim lesen nass geworden ist, habe ich genau das erreicht, was ich wollte.
„inniges miteinander“ wie du es nennst, spare ich mir für mein real life auf.
@sun_ray
Hallo sun_ray, kannst du dich bitte mal bei mir melden per E-Mail? Ich finde das Geschriebene von dir toll und ich glaube, ich mache gerade ähnliche Erfahrungen mit einem Mann, wie du sie gemacht hast. Ich möchte dir ein paar Fragen stellen, ich glaube, du kannst mir weiterhelfen, einiges zu verstehen. Danke schon mal. LG