Ich dachte immer, Frotteurismus sei ein allein auf Männer beschränkter, also männlicher Fetisch.
Wie man(n) sich täuschen kann.
Ich stand heute in der ziemlich vollen 15E-Tram in Lissabon, meine linke Hand fest gekrallt in die Lehne eines Sitzes neben mir. Als ich behutsam ein Bein von hinten sich zwischen die meinen schieben spürte. Und sogleich ein Reiben an meiner linken Hinterbacke mich beinahe erstarren ließ. Ich dachte in dem Moment irrational an einen dicken, älterer Mann, welcher die Tram an der letzten Station geentert hatte und sich an mir weiter nach hinten vorbeidrückte. Ein Blick auf die reflektierende Scheibe neben mir belehrte mich aber eines besseren:
Hinter mir stand eine blonde, schlanke, hochgewachsene junge Frau. Sie war in Begleitung eines Mädchens, rechts von mir stehend, welches offensichtlich dauernd auf portugiesisch Fragen stellte, von der jungen Frau aber wie geistesabwesend und nur gelegentlich in wenigen kurzen Worten beantwortet, sozusagen direkt neben mein Ohr. Während diese ihr Becken fast unmerklich wie ein Hauch an mir rieb. Die junge Frau war wie ich später beim Austeigen sah, nicht viel älter als 14, 15, höchstens 16 Jahre. Sie blickte mir nach. Und sie war verdammt hübsch, um nicht zu sagen schön. Eine junge Frau entsprungen aus einem Bild von Jock Sturges.
Fast neidisch entgegne ich jetzt einfach:
Du hast wenigstens noch erotische Erlebnisse in der Öffentlichkeit – und zudem in der Bahn.
In Karlsruhe undenkbar. Dankbar bin ich aber für die Aufklärung um diesen Begriff.
Einen schönen Sonntag noch.
Wow… das ist echt ein Erlebnis von dem ich so noch nie etwas gehört habe! Aber warum nicht ?!
Gruß
Witzigerweise hab ich nun vor zwei Tagen aus darin erfahrenem Munde erfahren, dass diese Art von Abenteuer gerade bei jungen Mädchen nicht einmal so ungewöhnlich ist 🙂
Ein Grund mehr öfter den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.