Nein, es geht nicht um nicht Sex in der Sauna. Auch nicht um erotisches Anlegen der eigenen Hand.
Es geht um Hitze und Kälte – und wohligste Schauer.
Wie das geht?
Ich dusche mich, trockne mich sehr gründlich ab und gehe dann in die Sauna. Und mit Sauna meine ich kein Bio-Derivat, auch kein 60°, 70° oder 80° Kabüffchen. Nein, anständige 100°, ganz wie es sich für eine SAUNA gehört. Umso wärmer meine Füsse sind, um so schneller komme ich nun ins Schwitzen, nicht umsonst nennt man die Füsse die Thermometer unseres Körpers. Ich rede nicht, ich geniesse nur. Und hoffe, dass auch eventuell andere Anwesende sich maximal still verhalten und die Tür nicht ständig auf und zu geht. Irgendwann tritt mir der reinigende Schweiss aus. Tropft erst aus dem Gesicht, drückt dann auf den Armen, auf den Beinen und zuguterletzt aus dem Korpus aus allen Poren. Ich verweile weiter. Warte, bis sich ein Ziehen in der Kopfhaut, im Gesicht bemerkbar macht. Und steuere gegen die Unerträglichkeit dieses Gefühls, indem ich mit den Fingernägeln wie eine Kralle über den Kopf, die Arme und die Beine fahre. Jedoch irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem selbst das nicht mehr hilft, ich halte es nicht mehr aus und bekomme einen drängenden Fluchtgedanken – und genau das ist der richtige Zeitpunkt, um vorsichtig aufzustehen (damit es mir nicht schwindelig wird) und zügig die Sauna zu verlassen.
SOFORT begebe ich mich unter die eiskalte Dusche, erst das rechte Bein, ausgiebig, dann das linke Bein, wiederum ausgiebig. Dann folgen in der gleichen Reihenfolge der rechte und der linke Arm (Faustregel: Immer zum Herzen hin). Ehe ich schließlich mit dem ganzen Körper unter die kalte Brause gehe, nach Luft schnappe und trptzdem unter ihr verweile, bis es fast schon schmerzt.
Wenn die Sauna dann auch noch Wasserschlauch und Kaskade bietet, mache ich das mit beiden genau gleich, alles immersofort nach dem anderen. Um letztendlich in das hoffentlich vorhandene Kaltwassertauchbecken hinabzusteigen. Ganz unterzutauchen. Drei Mal.
Dann kommt es: Lege ich mich möglichst im Freien so nass wie ich nun bin (Im Winter empfiehlt es sich, ein Handtuch um die Füsse zu wickeln) auf ein Handtuch in ruhiger Umgebung, schliesse die Augen und konzentriere mich auf nichts anderes als meinen Körper, meine Haut, überkommt es mich. Was? Ein fast schon so zu nennender Ganzkörperorgasmus, eine phantastische Hauterfahrung, ein Ziehen, Kribbeln, Selbstüberschwelmen, eine Welle der Sinnlichkeit schwappt über mich herein. Am ganzen Körper! Von der obersten Haarwurzel bis ganz hinab in die Zehen! Minutenlang! Bis man fast trocken ist!
Wow, war das gerade wieder eine phantastische Sinnlichkeit in der hoteleigenen, amsterdamer Kellersauna, so völlig und ganz allein…
Klingt jedenfalls hochgradig interessant. Fürchte nur, ich müsste einen Notizblock mit in die Sauna nehmen, um die Reihenfolge einhalten zu können.
Kaligraphiere es doch zuvor unter Verwendung wasserfester Federtinte auf die Haut (D)einer bezaubernden Saunapartnerin *schmunzel*
In der Phantasie bin ich bei dir. In der Realität würde ich mir den Tod holen… 😉
Komm, und ich zeig Dir den süßen Tod, Jennifer *grins*