Auf der Vernissage einer guten Bekannten, die auch einst Modell für mich war für eine Performance, auf der sowohl ein Kurzfilm (gezeigt auf dieser Vernissage) als auch eine Bilderserie entstand: »Der Königin neue Kleider«.
Zufällig entdeckte ich auf dem Thresen des Café Stella ausgelegt auch eine Ausgabe aus der von mir sehr geschätzten Reihe »Mein heimliches Auge«, eine jährlich erscheinende Print-Sammlung erotischer und sexueller Wort- und Bild-Kunst, ein 'Jahrbuch der Erotik'.
Zwei Lesezeichen markierten das, worauf die Künstlerin dieser Vernissage durch die Auslage dieses Bandes hinweisen wollte. Als ich das erste aufschlug, war ich völlig überrascht: Es waren Bilder, welche ich bei der damaligen Performance geschossen hatte, versehen mit meinem Namen! Aufgeregt zeigte ich meinen unerwarteten Fund Sairyaa und anderen Anwesenden. Und erinnerte mich irgendwann vage daran, diese vor etwa 7 Jahren an den Konkursbuch-Verlag geschickt zu haben. Leider zu kurz vor dem Redaktionsschluss, so dass diese nicht mehr 'berücksichtigt werden konnten'. Als sich meine Aufregung etwas gelegt hatte, wurde ich auf das zweite Lesezeichen hingewiesen, da wäre auch Text aus meiner Hand. Und tatsächlich:
Das bisher von mir einzige in Reim geschriebene Gedicht, Ergebnis einer gestellten Aufgabe innerhalb eines Erwachsenen-Forums, war dort abgedruckt, ebenfalls unter meinem Namen: »Jedem sein Wort…«
Jetzt war ich vollständig baff!
Das mit dem Redaktionsschluss, was ich damals für eine sanfte Absage hielt, war wohl nicht wirklich eine: meine Bilder und mein Gedicht erschienen dann eben im Band im Jahr darauf, sprich 2003, die Ausgabe Nummer XVIII. Und man hatte nur vergessen, mir das auch mitzuteilen, 'aus irgendeinem unerfindlichen Grund standen Sie bisher nicht in unserer Datenbank, Herr Braun…'
Nur ein kleiner Wermutstropfen dabei: Die letzten beiden Zeilen, die Pointe des Gedichts – diese waren wohl vergessen worden. Aber das tat und tut meinem Hochgefühl keinen Abbruch mehr…
Sollte nun auch noch »Ich schweife ab« in einer bald erscheinenden Kurzgeschichtensammlung, für die es von einer Jury gefunden und vorerst ausgewählt wurde, im Print erscheinen – muss ich mir wohl neue Gedanken über vielleicht doch vorhandene Qualitäten machen -verlegenlach-
Hey! Gratuliere! Aus tiefem Herzen!
Herzlichen Glückwunsch!
Ich freu mich mit dir mit, Mann!
Nachtrag: Wir plauderten sogar einmal über ein gemeinsames Buchprojekt – das war 2003 oder 2004. Erinnerst Du Dich?
Gerade las ich etwas von Dir zum Thema: Wie persönliche und alle Entscheidungen zu 90% wirklich fallen – aus dem Unterbewußtsein, der Emotion oder dem „merkwürdigen Muss“, der sog. Ratio. Über dieses Muster waren wir uns damals mehr als einig, was sonst nicht immer der Fall ist …
Hatte gerade einen „Flashback“ 🙂
Und da sind wir uns auch weiterhin einig, J. -smile- Ein willkommenes Déjà-vu!
Viel Glück wümsch ich dir für den Event!
Oh, Danke, J., dass Du daran denkst! -freu- Ja, ein wenig Lampenfieber hab ich schon, ist schon etwas ganz besonderes – soll sie doch als die erste ihrer Art, das Original, auch Maßstäbe setzen…
Danke, nochmals, J.!
Ehrlich gesagt verfolge ich so manche Diskussion von/mit dir sogar auf JC still mit – ich lese immer noch (fast) den gleichen Menschen, den ich seit Urzeiten kenne. Ich mag Menschen, die an sich glauben, auch wenn der eine oder andere Widerspruch da ist.
Wie du das machst – dieses massive Denken und gleichzeitige Lust ohne diese „inhärente“ Selbstreflexion in den Griff zu bekommen … spannend – immer noch.
😉 J.
Das ist etwas, was ich in letzter Zeit gelernt habe: Selbst der reflektierteste Mensch, fest in seinem Glauben an sich selbst verankert, ist und bleibt ambivalent, J. -schmunzel- Aber das ist auch gut so, macht es ihn doch fast erst zum 'Mensch' mit all seiner widersprüchlichen Menschlichkeit…
Das liegt wohl daran, dass sich, ach, in seiner Brust stets zwei Seelen streiten – oder anders ausgedrückt: Das Tier sich öfter streitet mit dem Geist als der Mensch denkt zu wissen -zwinker-
Diese Einstellung teilen wir uns beide auf unsere eigene Weise imvho mit Schopenhauer und Nietzsche bzw. Freud.
Eigentlich kam ich gerade hierher, um zu hören, wie schön der Abend war … Ich saß beim Spanier bei einer guten Paella und drückte innerlich fest die Daumen.
*smile* J – Du beim Spanier und ich im Tanztheater. Mit den selben Gedanken im Kopf.
Schöne Vorstellung!