Es verwundert schon sehr

Da ist ein Mann bereit, die vollkommene Konsequenz aus den Zeichen der Gleichberechtigung zu ziehen: Er ist bereit, die Erziehung und Betreuung der zuk?nftigen Kinder, den Haushalt im Zuge der Familienplanung zu ?bernehmen. Ja, und dieser Mann bin ich.

Aber: Er st?sst auf ein dickes Nein. Nein. Und nochmals nein.

Marcella ist Akademikerin, in einer akademischen Familie aufgewachsen, steht ihre Frau im Beruf als Gymnasiallehrerin, eine moderne Frau von heute. Aber dennoch: Dem Mann, sprich mir, die traditionelle Familienrolle der Frau zu ?berlassen kommt nicht in die T?te. Es wird eine 'Verweiblichung' meines m?nnlichen Bildes in ihren Augen bef?rchtet, ebenso eine Entfremdung der Kinder, sprich ein zu oberfl?chlicher Bezug zu ihren eigenen Kindern.

Wirtschaftlich gesehen spricht eigentlich alles daf?r, dass ich dieses 'Amt' ?bernehme: Meine Arbeit ist saisonell gewichtet und kann durch Hilfen (wir denken an fremdsprachliche Au-Pair-Jugendliche allein schon wegen der dadurch sich ergebenden fr?hen mehrsprachlichen Pr?gung der Kinder) ?berbr?ckt werden und ich kann auch meinen Beruf organisatorisch ohne gr?ssere M?hen auf ein ?berschaubares Mass zur?ckdrehen. Weiterhin habe ich ein sehr stark ausgepr?gtes Verlangen nach erzieherischer Beteiligung und bin auch ?berzeugt, grosse Freude an mehr als einer Feierabendbeziehung zu meinen Kinder gewinnen zu k?nnen.

Alles Nonsens. Kinder brauchen ihre Mutter. Und ihren Vater nur am Rande, als Zweitinstanz.

Wen wundert es da noch, dass es so wenige erziehende V?ter gibt… Und so wenig Frauen in F?hrungspositionen…

*seufz*

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9 thoughts on “Es verwundert schon sehr

  1. das klingt aber nach einer unüberbrückbaren „zwickmühle“… wow.

    du (nein, ihr beide!) tust(tut) mir leid.

    und ich hoffe sie wird ein wneig vernünftig und ihr findet wenigstens einen guten kompromiss.

  2. komisch das gleiche thema hatten wir auch zur diskussion .. aber wir sind uns einig .. obwohl ich in einer führungsposition bin – ich könnte mir auch nicht vorstellen diese rolle zu tauschen das was in dir wächst will ich dann auch behüten und umsorgen – da kann ich meinen beruflichen Erfolg für leuchtende Kinderaugen sehr gerne zurückstellen!

    untermhimmelszeltlebende

  3. komisch, wo leben wir ???

    bin ich mal wieder froh auch andere beispiele zu kennen …

    felix das kind von joschi und solveig wurde die erste zwei jahre von joschi großgezogen, solveig arbeitete weiter in ihre hohe position und joschi freute sich die rolle des papas zu leben …

    ich finde die einstellung das männer das nicht machen sollten – und das die frauen alleine solch ein glück erleben (wie auch stress), eine sehr einseitige und christliche westliche einstellung

    in osten wird das deutlich anders gehandhabt und gesehen – und beachte, ich meine bei das wort osten nicht polen, tsechien oder andere osteuropäische länder …

    meine lieblings variante wäre das beide schauen wie sie teilzeittechnisch arbeiten könnten, sodass beide glück und stress mit dem kind erleben – und zusätzlich die karriere (wie auch immer) nicht flöten geht …

    dazu finde ich die einsicht, kinder und erziehung bringt es dazu das frauen darum keine höhere positionen haben ziemlich beschränkt, da in arbeitverhältnisse wo 10 männer uns eine frau arbeiten meine meinung nach die karriere leiter gar nichts mit kinder kriegen zu tun hat – schaue doch mal die statistik zahlen promisc, frauen wollen noch immer, männer lassen sie nicht… und das im jahre 2005, ich komme mich bei diesen beide themen wie im mittelalter vor – *gähn

    und jede frau, die ein kind hat, freut sich nach spätentens 3/4 jahr, wenn der mann sie entlastet, sodass sie endlich mal wieder etwas für sich selber macht … erziehen heißt ich opfer mich komplett, also viel spaß weiter mit euere entscheidungen ….

  4. I., es ist nun mal ein Fakt: Sehr viele Frauen verabschieden sich aus der Karriereleiter unter dem Vorwand „Kind“, weil ihnen dieses Leben zu stressig wird – und geben das mittlerweile auch offen zu.

    Erst kürzlich stand im SPIEGEL ein Bericht über eine neue Untersuchung zu diesem Thema. Btw: Die Leiterin dieser Studie war eine Frau + Mutter.

    Das schizophrene an unserer Situation ist: Marcella gibt ja offen zu dass sie ohne ihren Beruf nicht leben könnte und sie hat auch ein sehr gespaltetes Verhältnis zur traditionellen KinderwagenmutterrolleaufSpielplatzmitanderenMüttern. Und trotzdem, ihrer Mann+Frau-Bild ist zu sehr verhaftet, als dass sie über diesen Schatten springen könnte. Und ich weiss mittlerweile aus meinem Bekanntenkreis, dass sie mit dieser Haltung nicht alleine steht: Selbst für die Frau von heute in einem modernen Beruf ist ein erziehender Mann ein Weichei.

    Sie hätte keinen wirklichen Zugewinn unterm Strich, würde sie (wenn auch nur Teile) ihres Berufes aufgeben, und die wiertschaftlichen Folgen wären nicht unerheblich. Andererseits arbeitet sie ja auch viel zuhause als Lehrerin, wäre also nicht nur eine Feierabend-Mutter, sie wäre präsent wenn auch fü ihren beruf arbeitend. Aber es würde eben nicht reichen, Kinder brauchen zumindest die ersten 10 Jahre viel mehr Zuwendung als ihr möglich wäre, selbst wenn sie Ihr stark Debutat herunterschrauben würde.

  5. Mich wundert das nach wie vor – ein einziges Gegenbeispiel ist nicht die Welt.

    Dramatisch allerdings, dass eure Vorstellungen sich nicht erganzen und nicht übereinstimmen – echt schade! Ich drück die Daumen, dass weitere „Verhandlungsgespräche“ zu Annäherung fürhren!

  6. Ich muss auch sagen, so GANZ würde ich das meinem Mann (den ich ja leider noch nicht hab ) auch nicht überlassen wollen, und auch ganz klar der Kinder wegen. Ich habe eine immerzu berufstätige Mutter gehabt, und sie hat mir SEHR gefehlt.

    Allerdings fände ich eine Teilung doch ganz gut, mir ist nur wichtig dass jemand mittags da ist wenn die zwerge dann irgendwann aus dem Kindergarten/Schule kommen, sich um die Hausaufgaben gekümmert wird.

    Ob das nun ich bin oder der Mann, ist mir relativ egal, solange die Kinder von beiden Elternteilen genug zu Gesicht bekommen!

    Und zu dem Thema, dass Frauen gerne die Familie als Ausstieg nutzen: Klar ist das so… die meisten Frauen arbeiten doch nur, um sich ihr Leben zu finanzieren bis der passende Kerl auftaucht und ihnen ein schönes Leben im Reihenhäuschen unterhält. Traurig aber ich glaube wahr, das sind die wirklichen Karriereambitionen der meisten Frauen…

  7. Bei uns ist es auch so traditionell aufgeteilt.

    Bei meinem ersten Kind war ich junge DDR- Bürgerin, das war noch vor de Babyjahr, mein Kind kam mit 10 Wochen in die Krippe.

    Ich habe ihn so vermisst, mich so gesehnt.

    Bei den nächsten beiden bin ich zu Hause geblieben, länger als drei Jahre.

    Und ich wäreauch nicht arbeiten gegangen wenn mein Mann hätte zu Hause bleiben wollen, weil ich das Kind missen würde, weil mir das Herz schwer wäre und weil ich so ohnehin nicht arbeiten könnte.

    Am schönsten fänd ich wenn man Vater und Mutter ein Jahr Pause lässt…. Einfach so, für die Familie und in der Zeit ein Elterngeld zahlt.

    LiGrü

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