Dummes Volk

„Es ändert sich politisch sowieso nichts.“

Ausser dass wir vermutlich im nächsten Angriffskrieg die erste Welle stellen? Einen Wirtschaftsaufschwung der Baubranche per Errichten von Obdachlosenheimen durch die öffentliche Hand erleben werden? Unsere farbigen Nachbarn plötzlich über Nacht verschwunden sind, um es sich in einer komfortablen Abschiebezelle bequem zu machen? Pisa etwas bleibt, woraus man nichts zu lernen braucht? etc. etc. … nenene, es ändert sich erschreckendes vieles.

Eins bleibt allerdings: Das Deutsche Volk war und bleibt dumm!

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47 thoughts on “Dummes Volk

  1. ohoho! welch wunderbare provokation! es wird interessant sein, zu beobachten, wer das aller auf sich bezieht… muss ich auch machen, in meinem blog – sonst krieg ich ja die Reaktionen nicht mit…

    Ich will hinzufügen, um die Provokation noch ein Stückchen auszuweiten und auch auf mich selbst beziehen zu können – obwohl: das könnte ich auch, wenn ich wollte, aber ich habe jetzt keine lust auf gehirnwixen: Das Menschenvolk war und ist dumm.

    … um mich in gewisser weise also angi anzuschließen

    … um die provokation über mich selbst schwappen zu lassen: sehe ich mich als teil eines volkes? nein. ich sehe mich als individuum. wie mich andere sehen ist ein ganz eigenes kapitel… …das mich nur 'oberflächlich' interessiert 😉

  2. naja, wenigstens weis ich jetzt so ziemlich zum ersten mal in meinem leben ganz sicher was ich zu habe, ich werde nicht mehr nur zusehen und meckern.

    wenn auch die wahl sonst nichts gutes gebracht hat, mir hat sie einen enstchluss beschert.

  3. ich werde mich politisch engagieren, bisher war ich immer unsicher ob das der richtige weg ist, sich für eine partei derart konsequent zu entscheiden.

    hinter all den grundsätzen auch wirklich stehen zu können.

    mittlerweile fühle ich mich aber dazu geradezu verpflichtet, denn die grosse deutschlandweite politik nimmt in der lokalen politik ihren anfang.

    und seien wir mal ehrlich ? die grosse auswahl gibt es wirklich nicht.

    und ich halte einfach diese scheisspasivität nicht mehr aus die deutschland zur schau trägt.

    wie wollen wir denn auf diese weis etwas verändern?

    und du? was ist mit dir? hat es dich genauso erschüttert wie die papstwahl?

  4. Ich werde heute in die SPD eintreten *ganzbreitgrins* Und es nicht bei einer blossen Mitgliedschaft belassen, da hast Du meine Hand drauf! Und wenn ich meine eigenen Seilschaften und Politcliquen schaffen muss, so geht das nicht mehr weiter…

  5. tut mir leid, aber mich lähmt das alles….

    ich schaue entsetzt und hilflos auf das szenario deutschland und weiss nicht mehr, was richtig oder falsch ist, wer recht hat oder unrecht…

    aber wahrscheinlich sind es leute wie ich, die die dummheit des deutschen volkes ausmachen

  6. @ squeezit :

    würde ich nicht so sagen, ich denke irgendwann wird jeder den punkt finden wo er aufwacht und sich aktiviert. es ist wie bei allem im leben.

    ich war auch bis vor kurzem so wie du, gelähmt eben.

  7. Einerseits hat diese Wahl bei mir bedauern hervorgerufen. Bedauern für die armen Idioten, die die Folgen ihrer Wahl möglicherweise nicht wirklich überdacht haben.

    Und Angst. Angst um meine eigenen Söhne, auch wenn die noch ein paar Jahre Zeit für die BW haben.

    Wenn denn die Entscheidung auf Bundesebene genau so ausfällt wie in NRW, wird die Bushie-Baby hörige Bundeskanzlerin (Wer bezweifelt, das der Shit darauf hinaus läuft ?) doch als erstes zu dem Kriegstreiber rennen und ihm deutsche Truppen für den Irak anbieten. Nachdem Schröder meine Hochachtung wegwn seiner Weigerung zum Krieg hat und damit die Beziehungen zum „grosssen Bruder“ ja soooo nachhaltig gestört hat, muss sie sich doch bei dem Arsch einschleimen. Und dann haben bals die ersten Toten Soldaten deutscher Nationalität. Insbesondere, da die Army im Moment massive Probleme hat, Kanonenfutter in den Staaten zu rekrutieren.

    Ich denke im MOment noch nach, was ich mache, aber wenn DU noch ein Mitglied für Deine Seilschaft brauchst, stehe ich gerne zur Verfügung.

    Uwe

  8. mit-entscheiden

    mit-stimmen

    dafür war ich immer schon u hab mittlerweile meine freunde soweit das sie ALLE wählen gehen

    ein kleiner erfolg aber ein erfolg

    man hat mir sogar schon mal nen posten angeboten bei unseren blauen …

    doch soooweit will ich nun auch wieder nicht gehen

    mag nicht noch ein aushängeschild sein über das man sich das maul zerreisst – nee SO nicht!

  9. Eins bleibt allerdings: Das Deutsche Volk war und bleibt dumm!

    'Dumm sein' ist einfacher, als denken. Die meisten wählen den leichten Weg.

    Ich kann mich den anderen auch nur anschließen, es steckt nicht nur Deutschland die Dummheit im Mark.

    Dummheit entsteht teilw. aus Unwissenheit und wie soll in diesem Land überhaupt ein unabhängiges Wissen zur Verfügung stehen, wenn sich das angebotene Wissen nach Trends richtet?

    Ich sehe mich als politisch dumm an und glaube in den Dingen fast keinen Durchblick zu haben, auch wenn ich mich darum bemühe mir eine, von den Medien und Parteipropaganda unabhängige, Meinung zu bilden. Es fehlt der Abstand der Zeit.

    Ich habe nur den Eindruck gewonnen, dass (fast) alle Politiker rückratlose „Menschen“ sind.

    Die Tabaksteuer: Es soll etwas für die Gesundheit getan werden aber die dritte Erhöhung wird ausgesetzt, weil das daraus entstehende finanzielle Loch zu groß ist. ( zu meiner Freude… )

    Ich versuche alles auch von einer anderen Seite zu sehen, auf der auch die Nachteile zu sehen sind und ich versuche mich nicht von der derzeitigen „sozialen Stimmungsmache“ mitreißen zu lassen. Bevor ich mich blenden lasse, werde ich mich politisch überhaupt nicht positionieren.

    (Man sollte auch nie vergessen, dass Deutschlands Ärmste, immer noch die reichsten Ärmsten von ganz Europa sind.)

    Zudem:

    Die Partein leben in Konkurrenz, das oberste Ziel ist es den nächsten Wahlkampf zu gewinnen und der politischen Opposition gehörig die Suppe zu versalzen.

    Wichtige(„unpopuläre“) Entscheidungen werden nicht getroffen oder zu spät, aus der Angst heraus, sich beim Wähler unbeliebt zu machen und somit auch die nächste Wahl zu verlieren. Es gibt keine Zusammenarbeit, nur eine gegen einander. Da gibt es keinen Unterschied zwischen CDU, FDP usw.: wie Kinder: Bist du dafür, bin ich dagegen.

    Die sogenannten Politiker sind zum pöbelnden Pack geworden. Heute will keiner mehr gut überlegte Argumente hören, es geht nur noch um Beleidigungen und Kraftausdrücke, die auch beim „kleinen Manne“ Gehör finden. Nicht umsonst hat es die NPD mit Parolen wie „Wir haben die Schnauze voll“ in den sächsischen Landtag geschafft.

    Wenn ich den Fernseher anschalte, dann sehe ich keinen Bundestag und keinen intelligent geführten Wahlkampf , ich sehe ein Irrenanstalt, ein Kindergarten, ein Panoptikum oder ein Affenhaus. Ich kann mich an dem Zirkus nicht einmal belustigen, weil für eine derartige Dummheit keine Worte finde. Mir bleibt nur unfassbar der Mund offen stehen und jeden Tag ein Stückchen mehr. Es geht immer mehr Berg ab. Politik und das Volk verdummen ganz proportional zueinander.

    Darin sehe ich für mich die wirkliche Dummheit. Das ist vielleicht der Preis unserer Demokratie.

    natürlich ist das alles auch nur meine ganz persönliche und ganz und gar subjektive Meinung und nun habe ich auch noch mehr gesagt als ich wollte

  10. Danke fürs verlinken, promisc. Ich hab mir ernsthaft überlegt heute auch in die SPD einzutreten. Habs mir aber dann anders überlegt. Ich weiß, dass ich das dann nämlich wirklich durchziehen würde und dazu müsste ich wohl leider meine Seele verkaufen. Aber ich stehe dir, promisc, sehr gerne als unabhängiger Berater zur Verfügung

  11. „Eins bleibt allerdings: Das Deutsche Volk war und bleibt dumm! “ Du hast den Bock geschossen,mein Lieber.

    ….und das 256 Jahre nach Goethe!

    Jammerlappen alle miteinander……

  12. Jammerlappen sind jene die

    1. das nicht erkennen

    2. dagegen nichts zu unternehmen gedenken

    J.W. als Beispiel für die politischen Fähigkeiten des Deutsche Volk als Kollektiv? Dann nenn ich Adolf – und schon sind wir wieder bei meinem Schnitt… *grins*

  13. „Wir freuen uns, dass Sie sich dazu entschieden haben, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu werden.“

    So, und jetzt wird in die Hände gespuckt… Seilschaftskameraden bitte melden *lach* Wie wär's mit der Gründung des „Allem-zum-Trotz-Zirkel“s? 😉

  14. Das deutsche Volk lässt sich für Dumm verkaufen. Zumindest große Teile davon!

    Ich hoffe, du trägst dazu bei, dass die SPD wieder sozialer wird. Glück auf! (wie Münte sagen würde)

  15. @schmollmund

    schon das Komma bemerkt?

    zu harz IV Empfängern ,

    egal ob intelligent oder nicht,

    kann ich nur bemerken:

    desto länger ..

    desto resignierter.

    Uninteressierter.

    Überlebenkampf am Rande des Existenzminimums

    stumpft ab.

    es interessiert, wo das Essen am nächten Tag her kommt,

    aber nicht,

    wer gerade regiert.

  16. Und ich freue mich über die Wahl, weil sie gezeigt hat, daß das deutsche Volk (ich hasse diese Formulierung) sich eben durch Heuschreckensprüche nicht für dumm verkaufen läßt, sondern sogar in der Lage ist – und das war für mich tatsächlich erstaunlich – durch plumpe Worthülsen hindurchzublicken.

    Ich war damals froh, als die SPD die CDU abgelöst hat – und ich werde wiederum froh sein, wenn das Gegenteil eintritt. Denn eines hat rot-grün in den letzten knapp 8 Jahren mir bewiesen: Daß sie keine besseren Antworten auf die Probleme unseres Landes hat.

    Die wiederum nur zu lösen sind durch eine Rückbesinnung auf eine soziale Marktwirtschaft – und nicht auf eine sozialistische.

  17. hm.

    Aber die CDU hats lange genug reingeritten.

    Das schafft die SPD in 15 Jahren noch nicht

    SPD ..auch nicht der Kracher, einfach die Waffen strecken.

    Aber bitte schön, was bleibt uns da noch?

    Die Grünen?

    Damit sie den Sprit noch unbezahlbarer machen?

    Die Reps?

    Arbeit macht frei?

    oder sehen wir da noch versteckte Möglichkeiten?

    Vielleicht sollte jemand wieder die Bader / Meinhof

    erwecken.

    war Angst damals nicht das was bewegt hatte?

    Nein, auch Gewalt wäre keine Lösung.

    Mein Vorschlag:

    Mehr Leute in die Politik,

    die Ideale haben.

    ( ach, ich vergass , Ideale ändern sich, mit der Macht, die jemand zuteil wird )

    ( siehe Joschka. Steinewerfender Demofrontmann, vollgefressener Erste Klasse -Weltenbummler)

    Aber versuchen könnte man es doch mal.

    Nur Mut.

    Nicht reden – handeln.

    Wer ich?

    Ne , mach du mal.

    ( womit wir wieder auf Anfang spulen.)

  18. Retro ist offenbar voll in: Der Marsch durch die Institutionen. Den haben übrigens Joschka & Co gerade zu Ende gebracht. Nächste Generation.

    Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionen, soweit nicht gesetzlich geregelt und deshalb unkontrolliert machtbesessen, sind das Problem, nicht die Lösung.

    Auch Faultiers Beitrag endet gerad da, wo er anfängt:

    „Jeder ist für sich selbst verantwortlich und seines eigenen Glückes Schmied.“ Falsch. (Mehr dazu bei Faultier)

    Richtig:

    „Jeder ist im Rahmen seiner Möglichkeiten für seine Mitmenschen verantwortlich und deren Glückes Schmied.“ Dieser Partei würde ich auch sofort beitreten. Naja, eigentlich bin ich schon Mitglied.

    Dennoch meine volle moralische Unterstützung jedem, der seine Lebensenergie dem bestem Willen opfert, die Verhältnisse für jene freundlicher zu gestalten, denen sie derzeit nicht sonderlich glücksverheißend vorkommen.

  19. Astlochgucker bringt den Unterschied zwischen meiner und der hier vorherrschenden Meinung perfekt auf den Punkt:

    Während er die Masse über den Einzelnen stellt (und somit Solidarität eines der höchsten Güter wird), ist mir persönlich die Freiheit des Einzelnen das wichtigste.

    Dieser Erkenntnis folgend, kann man die politischen Diskussionen ja mal in diese beiden Lager aufteilen. Und dann erscheint es mir so, als wären die Grünen und die FDP auf der einen, die CDU und die SPD auf der anderen Seite …

  20. Für jemanden, der das Gemeinwohl über das Eigenwohl stellt, klingt das so. Wenn man aber individuelle Freiheit als Wert akzeptiert (so, wie Sie das in bezug auf Ihre Sexualität ja auch tun), bzw. dem Individuum mehr Gewicht einräumt als der Masse, dann klingt das Gegenteil eher wie Sklaverei.

    Beispiele: Die DDR und auch das 'Dritte Reich' stellten in extremem Maße die Masse über den Einzelnen. Die Anarchie ist das Extrem auf der anderen Seite: Der Einzelne ist alles, die Masse nichts.

    Es gilt nun, für jeden die richtige Mischung herauszufinden. Und da bewege ich mich eben etwas näher am Anarchiebereich, Sie sich am DDR-Bereich (jeweils nur theoretisch gemeint, ohne Wertung; ich halte von beiden Extrema an sich nichts).

  21. Ich ja auch nichts. Die Ausgewogenheit macht's. Denn zu viel individuellen Alleingangs heisst auch konsequent daraus abgeleitet ohne Hilfe in der Not. Aber in der Not sind es bekanntlich die vorher lautesten Bekenntnis-Individualisten die dann beginnen, das Klagelied einer verrohten, unsozialen Gesellschaft zu singen…

  22. Das 'bekanntlich' würde ich nicht unterschreiben. Laut schreien tun viele Menschen, wenn sie in Not sind. Meines Erachtens ist birgt aber der Versuch, allen Notfällen gleichermaßen zu helfen, das Risiko, daß es insgesamt gesehen Allen schlechtergeht. Beispiel DDR: Das Maß war zu weit an das Extrem 'Masse über Indivualismus' herangereicht, daher ging das System pleite.

    Das Gegenteil erleben wir in den USA: Auch hier wieder ein falsches Maß, wodurch sich Ghettos ausbreiten und die Schere zwischen arm und reich zu groß auseinandergeraten ist.

    Und in der Beurteilung des Maßes liegen eben unsere unterschiedlichen Ansichten begründet. 'Sozial' denkt letztlich jeder (normale) Mensch. Den Armen möchte jeder helfen. Nur: Ich glaube, daß man ihnen am besten helfen kann, wenn man das Geld dazu hat. Und das kommt – wiederum meine Ansicht, nicht allgemeingültig – am ehesten zustande, wenn man den Einzelnen zu Höchstleistungen anspornt, Leistung belohnt. Oder eben konkret: Es den Unternehmen und Menschen gestattet, möglichst Geld zu verdienen. Denn nur dann kann man es auch umverteilen – nichts anderes sind ja soziale Leistungen des Staates.

  23. Schön. Nur krankt deine Theorie an einem entscheidenden Punkt: Die Gewinne werden gemacht, kommen jedoch nicht den Menschen (Nicht-Unternehmenr) und dem Staat (dem Kollektiv der Menschen) zugute, werden eben gerade nicht umverteilt. Resultat: Binnennachfrage bricht zusammen, Exportabhängigkeit (und wir wissen wie gefährlich das ist) wird zum wackeligen Schnorchel des bereits abgesoffenen Kollektivs, Verarmung, im Moment noch durch Hartz IV notdürftig abgesichert schreitet in Riesenschritten voran, das Asylrecht wurde bereits geopfert, Milliardengeschenke an die Wirtschaft sind ins Ausland oder in steuerfreie „Gewinnrücklagen“ hinein verpufft- und das obwohl seit 6 Jahren eine einseitige Politik der Liberalisierung und Entlastung der Wirtschaft betrieben wird (und eigentlich auch unter den Liberalen in kleienrem Masse die 16 Jahre zuvor) entgegen aller jeweils oppositionellen Bestreben, dem Steine in den Weg zu legen.

    Also: Wo bleibt der Beweis für die Richtigkeit Deiner wirtschaftsliberalen Theorie?

    Nee, ich sag Dir: Kayne hatte recht, die Wirtschaft ist nur über die Nachfrage einigermassen positiv beinflussbar zugunsten des Kollektivs, nicht jedoch über die Liberalisierung des Angebots. Wir sind bereits im Horror der amerikanischen Schere, sie spreizt sich galoppierend!

  24. Wir haben momentan das schlimmstmögliche Modell: Eine viel zu große Freiheit der großen Konzerne, die die Globalisierung für sich perfekt ausnutzen können, gegenüber einem überreglementierten und somit in latenter Existenzbedrohung stehenden Mittelstand. Das ganze gepaart mit einer soziopathischen Managergeneration, die das Wort 'Verantwortung' nicht mehr kennt, weil man ihnen zeit ihres Lebens erklärt hat, daß sich der Staat um alle Randgruppen und Ausgesiebten kümmere.

    Wir haben kein liberales oder sozialliberales Wirtschaftsrecht in D. Wir haben eine immense Flut an Vorschriften, Verordnungen, Einschränkungen und Schranken. Und Subventionen en masse.

    Die SPD hat übrigens einige der unsinnigsten Scheinliberalisierungsgesetze der letzten Jahrzehnte geschaffen, als sie bspw. die Gewinnertragssteuer für Unternehmen auf 0 gesenkt hat.

    Das ist die falsche Art von Liberalisierung. Genauso, wie die Subvention die falsche Art des Eingriffes in die Wirtschaft ist.

    Auf der anderen Seite werden (weltweit, leider) die Kartellbehörden immer weicher. Gab es früher noch Ärger, wenn ein Unternehmen einen Konkurrenten 'vom Markt wegkaufen' wollte, so ist das heutzutage Usus.

    Ich spreche von einer sozialliberalen Marktwirtschaft. Also von Erhard. Die Unternehmen sollen in Ruhe arbeiten können, aber es muß Monopolbildung verhindert werden. Der Staat hat die Aufgabe, in guten Zeiten Geld zu sparen (was seit Helmut Schmidt, den ich ansonsten sehr bewundere, nicht mehr ernst genommen wurde), um es in schlechten Zeiten (Kapitalismus funktioniert nunmal so, daß es Wachstum bis zu einem Punkt gibt, an dem eine Rezession einsetzt, dann beginnt wieder das Wachstum) einzusetzen, diese zu überbrücken.

    Dabei hat er sich natürlich um die Arbeitslosen und Randgruppen soweit zu kümmern, wie . Aber: Gesellschaftspolitisch sind soziale Ausgaben Kosten, keine Investitionen. Investitionen sind Bildung und Forschung.

    Umverteilung: Der Staat kann ja gar nichts anderes tun, als Geld umzuverteilen: Er nimmt Steuern ein. Von den Reichen mehr, von den Armen weniger. Die Masse aus der Mittelschicht. Und mit diesem Geld kann er wiederum die sozialen Systeme finanzieren. Umverteilen also. Nachteil: Während des Umverteilens geht ein gehöriger Teil im Verwaltungsapparat unter. Perfekt (nicht realisierbar) wäre also eine Welt, in der die Unternehmen selbst für die Versorgung der Sozialfälle sorgten. Wie gesagt: Illusorisch. Altes Lehnwesen und so.

    Das Schrägschreiben des Wortes Theorie hätten Sie sich übrigens sparen können: Wie ich bereits in meinem letzten Beitrag deutlich machte, weiß ich, daß alles, was wir hier schreiben, jeweils Ansichten und subjektive Bewertung des Erlebten, gepaart mit gelerntem (aber interpretierten) Wissen. Ich erhebe niemals Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

  25. Das kann ich im Wesentlichen unterschreiben, nur fehlt darin ein wichtiges Bindeglied: Das Abhängigkeitsdreick zwischen Grosskonzernen – Mensch – Mittelstand. Die letzten beiden bleiben im Rahmen des bedingunglos maximalen Erfolgs der ersteren auf der Strecke, auch wenn das langfristig auch deren Ende bedeutet, was jedoch in kurz- und

    mittelfristigen Managerplänen keinen Raum findet – btw ein Ergebnis der Auflösung der Deutschalnd AG durch Kohl und Genscher.

    Die populärwirksame Behauptung (ich bin selbst Unternehmer, ich weiss wovon ich rede) des staatlichen Überbürokratismus ist im wesentlichen lange nicht so relevant wie die Störungen innerhalb dieses Dreiecks ausgelöst durch die Konzerne. Da nämlich liegt die Crux begraben! Nur traut sich da keiner ran und jeder (alle Parteien) schlagen sich dann lieber auf Nebenschauplätzen wie Bürokratismus, Subventionen oder Lohnnebenkosten.

    Aber was macht das wirkliche Kernproblem so unantastbar? Im Prinzip bräuchte man ja „nur“ ein fiskalisches Instrument zur Regulierung der Finanzströme und Investitionsrücklagen, wie sie scho vorhanden sind – nur eben im Zeitalter der Globalisierung auf internationaler Ebene. Aber eben da schlagen Lobbiisten und als der grösste unter ihnen der amerikanische Staat Alarm, sehen ihre eigenen globalen Marktvorteile, geschaffen durch bedingungslosen Egoismus, gefährdet.

    Schröder und Chirac haben als erste führende Staaatsmänner mit Gewicht Anfang dieses Jahres die Einführung einer Tobin-Steuer in Erwägung gezogen, ja soagr angeregt – auch gegen den Widerstand und ohne Mitwirken der USA. Ich hoffe, da tut sich etwas ganz wichtiges und ich werde in meiner politischen Klein-Arbeit alles dafür tun, hier etwas mehr Aufklärungsarbeit zu betreiben.

    Westerwelle und Merkel aber werden diesen Weg mit absoluter Sicherheit nicht forcieren, das haben sie bereits tags darauf angekündigt, sie doktern lieber öffentlichkeitswirksamer an den Symptomen herum.

    Unter diesem Gesichtspunkt klingt doch der Heuschreckenvergleich aus M's Mund plötzlich nicht mehr sozialistisch sonder eher realpolitisch, nicht wahr? *feix*

  26. Westerwelle und Merkel in einem Atemzug? Oh Mann… 😉

    Wir nähern uns beinahe einem Konsens, das ist erstaunlich, oder?

    Die Bürokratie ist nicht vernachlässigbar. Einerseits verschlingt sie aufgrund der vielen Behörden (und deren Mitarbeiter) extrem viel Geld. Andererseits belastet sie – und Sie als Unternehmer werden das wissen, vor allem dann, wenn Sie mehr als eine Handvoll Mitarbeiter haben – vor allem den Mittelstand, der sich nämlich evtl. keinen eigenen Juristen / Steuerrechtler / Formularausfüller leisten kann, andererseits aber auch nicht so einfach ins Ausland ausweichen kann. Den ollen Hut mit 80% (oder so) der Steuerliteratur weltweit brauch ich ja wohl nicht anzubringen.

    Prof. Kirchhoff hatte übrigens den besten Vorschlag zur Steuerreform. Ein wenig ähnlich wie der später von Merz vorgeschlagene, aber durchdachter. Leider hört man davon nichts mehr.

    Sie haben die Binnennachfrage angesprochen. Welche bessere Möglichkeit zur Erhöhung derselben gäbe es denn, wenn nicht die Senkung der Einkommenssteuer?

    Wenn ich dagegen schon wieder höre, daß die CDU die Mehrwertsteuer erhöhen will – dann könnte ich mir doch vorstellen, Schröder nochmal zu wählen… vielleicht wäre eine sozialliberale Koalition mal wieder notwendig?

    Der Heuschreckenvergleich ist einfach Unsinn. Hier wird das Unverständnis der einfachen Menschen in bezug auf Wertpapiergeschäfte ausgenutzt, es werden uralte Vorurteile ('nur wer etwas Handfestes produziert, trägt zur Wirtschaft bei') zementiert, die sprachlichen Mittel dabei indiskutabel.

    Auch etwas, das mich sehr stört: In den schlechten Zeiten momentan bemüht sich Herr Müntefering um nationalistische Töne. Ich hatte es ja bei mir schon angemerkt. 'Deutsche, kauft nicht bei undeutschen Unternehmen!' Mit Nationalismus ist jedenfalls noch keine Krise bewältigt worden, sondern nur geschaffen. Dankenswerterweise halten sich die mir näheren Grünen und FDP von solchen Parolen fern.

    Allerdings bin ich weit davon entfernt, diese Aussagen der SPD im allgemeinen anzulasten. Und Herrn Müntefering habe ich noch nie geschätzt.

    Die Tobinsteuer. Tja, da bin ich ambivalent. Im Prinzip stehen meine Zweifel bei Wikipedia gut dokumentiert da. Unabhängig davon ist sie aber ohne Mitwirken der USA ausschließlich dazu angetan, Europa weltwirtschaftlich schlechter zu stellen, fürchte ich. Gebe aber zu, daß ich bei dem Thema inhaltlich Nachholbedarf habe.

  27. „Welche bessere Möglichkeit zur Erhöhung derselben gäbe es denn, wenn nicht die Senkung der Einkommenssteuer?“

    Senkung der Mehrwertsteuer? Absolut nachfrage-, aber nicht zugleich direkt konzerngewinn-treibend wie bei der Einkommenssteuer.

    Gleichzeitig Anreize und Subventionsabschaffungen mit Ziel der Auflösung aufgeblähter Rücklagen von Kaptalgesellschaten zugunsten Inlandsinvestitionen (–> Behinderung/Begrenzung/Subventionsbegrenzung von Auslandinvestitionen natürlich inbegriffen) und dem Lohn-Pool?

    Bürokratie: Eine Regierung (mit seinen Beamten) ist nichts anderes als der Verwaltungsapparat vergleichbar dem eines Konzerns oder einer Partei – und daher müsste eigentlich auch allen Beteiligten die grundsätzliche Notwendigkeit und der Nutzen dessen klar sein. Natürlich gilt es – wie auch in einem Wirtschaftsunternehmen – ein Aufblähen dieses Apparats allein schon aus Kostengründen zu vermeiden. Aber man darf es nicht so weit treiben, dass dann fiskalpolitische Staatsaufgaben auf die Unternehmer (bzw. deren Mitarbeiter) abgewälzt werden, wie das zur Zeit aus Übertreibung des staatlichen Abbauprinzips anfängt zu geschehen, Stichwort Einnahme-Überschuss-Rechnung auch bei Klein(st)unternehmern :-/ Auch der Bürokratieabbau hat seine Grenzen und die Möglichkeit einer Steuererklärung „auf dem Bierdeckel“ endet spätestens bei den fiskalpolitischen Aufträgen des Staates durch das Volk aber auch durch die Wirtschaft, wie Sie sie zB durch eine antizyklische Steuerpolitik selbst ideologisch mittragen. Denn so etwas will zum richtigen Zeitpunkt, gerecht, ausgewogen und mit maximalen Nutzen/minimalen Schaden geschehen – und dazu bedarf es fiskalpolitischer Differenzierung, wei sie u.a. durch verschiedene Steuer-/Subventionsformen und etwas grösseren/verschiedenen Formularen aber auch einer nicht zu kleinen Anzahl steuerpolitischer Instrumente zum Tragen kommt.

  28. Hallo,

    zur Tobin-Steuer habe ich keine MEinung, da ich über die Auswirkungen und Hintergründe zu wenig weiss und mir das in wikipedia zu wenig ist.

    Was die Mehrwertsteuer angeht, d so schlägt das doch in die Kerbe, das der Export blüht, aber in D. zu wenig Geld ausgegeben wird. Wenn ich jetzt noch den Endpreis für die Verbraucher herauf setze, dann geben doch noch weiger Menschen ihr Geld aus und versuchern stattdessen es zu behalten und bei der Bank zu deponieren. Und Banken sind seit Basel II doch Geldhorte und keine Geldgeber mehr.

    Was die Bürokratie angeht, so nährt sich sich doch selber.

    Viele MdB´s und MdL´s sind doch Beamte und Juriste, die es lieber sehen, das eine Sache geregelt ist anstatt ungeregelt und „unbeaufsichtigt“ vor sich hin zu dümpeln. Dabei wird für die Regelung und die „Aufsicht“ immer ein Bürokrat oder eine Bürokratische Institution gebraucht.

    Mich hat übrigens die Nachricht überrascht, dass die Bürokratie es zugelassen hat, das Ausschanklizenzen nur noch für Lokale benötigt werden, die Alkohol ausschenken und nicht ezu einem Hotel gehören. Das ist ja schon Blasphemische Bürokratieabbau.

    Und wass die fiskalische Differenzierung angeht, so kann man sich ein Beispiel an Neuseeland nehmen. Die habe Ende der 80ger ALLE Subvenbtionen abgebaut und sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber die Stererkläreung derart vereinfacht, das die JAhresabrechnung für einen Mittelständler auf zwei und für einen normalen Angestellten auf eine DIN A4-Seite pass und innerhalb von maximal 30 Minuten auszufülen ist. Das sowetwas nicht bei und geht, da seien die Bürokratien und die Steuerberatergilde vor, die davon leben, das, nicht nur die fiskalische, Gesetzgebung möglichst kompliziert und mit vielen Ausnahmeregelungen unübersichtlich gehalten wird.

    Übrigens ging die Arbeitslosigkeit in Neuseeland 2 oder 3 Jahre hoch und seit dem Kontinuierlich abwärts. Allen beteiligten Branchen, denen die Subventionen gekürzt wurden (Agrar, Bau, Chemie etc) geht es heute blendend und die Arbeitslosigkeit ist derartig gering, dass schon über eine Lockerung der Einwanderungsbestimmungen nachgedacht wurde, um entsprechende Fachkräfte ins Land zu bekommen. Wie übrigens in der Schweiz auch, die ein weitaus einfachees Steuersystem haben, zumindest für Arbeitnehmer, als wir hier in D-Land. Letzteres weiss ich von Freunden, die im letzten Jahr in die Schweiz gegangen sind.

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