Trash-Mode-Show – Das Konzept

Die Performance

Ich bin infiziert seit Berlin durch ein „Mode-Happening“ der völlig anderen Art, tief in einer Subszene. Mund-zu-Mund-Propaganda machten die Auswahl des Voyeur-Mobs und der Beteiligten aus, und das allein war schon geil zu erleben 🙂

Die Verhüllung der Modelle war phantastisch phantasievoll, geschaffen von einigen der Modelle selbst bzw in anderen Fällen von Näh-Entwurf-Bastel-Enthusiasten unter ihnen auch für andere – der Spass, der diesen Kleidern innelag, war hautnah erspürbar und die kreative Breite ohne Grenzen 🙂 Die Gewänder, ausschliesslich für diese eine Gelegenheit hergestellt (teilweise direkt vor Ort auf dem Leib), zielten nicht auf handwerkliche Perfektion, sondern auf die Entfaltung dieses richtigen Moments.

Die Akteure performten ihre Kleider. Und sie performten sich selbst. Nacheinander, allein oder in kleinen Gruppen. Bei chaotisch wechselnder Musik, auf einem angedeuteten Laufsteg. Gestalteten diese Unikate händisch mit Farben weiter, ergänzten sie durch Accessoires, zerschnitten und zerissen sie, bis einige von ihnen tatsächlich nur noch mit einem Hauch von Nichts dastanden und selbst das noch zelebrierten.

Sie spielten solo oder in Paaren oder als kleine Gruppen kleine Rollenspielchen, Kammerstückchen, manche nahezu dadaistisch, sangen, schimpften, tanzten, flanierten, schrien, rezitierten, spuckten, kreischten und schwiegen, gebaren, vögelten (symbolisch!), fummelten und küssten, mal ohne, aber auch mal mit den Leuten aus dem Voyeurs-Mob, jubelten und weinten, verhönten und lobten, schauspielerten oder gaben sich offensichtlich so wie sie sich schon immer aus sich heraus geben wollten aber sich nie getrauten.

Sie töteten sich gar selbst oder andere (auch symbolisch), wobei Unmengen roter Lebensmittelfarben vergossen, verspritzt und verschmiert wurden, unter vom heimlichen Grinsen und verkniffenen Lachen verzerrten Möchte-gern-Ernst-Gesichtern *lach*

Und so etwas, noch besser, och ausgefallener möchte ich mit Euch in Stuttgart veranstalten! Nur etwas öffentlicher und mit einer starken quasi semi-professionellen Foto- und Film-Doku dazu 🙂

Ich fühle mich für meinen Teil nur an zwei Elemente gebunden: Mode & Spass 🙂 Den Rest machen wir ganz neu, auf uns, und nur uns, „zugeschnitten“. Anarchie! *glucks*

Ach ja, 'ne Pre- & After-Show-Party im gestylten Outfit gab's und gibt's natürlich auch *grins*

[Diesen Text werde ich immer wieder umbauen, also lasst ihn nicht aus den Augen, er ist sprunghaft! *lach*]

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39 thoughts on “Trash-Mode-Show – Das Konzept

  1. Ich finde das äußernd spannend und reizvoll. Besonders den Aspekt, dass man sich Teile der Kleidung vom Leib reisst…

    Dadaistisches ist auch ganz meins, mehr Theater müsste aber nach meinem Geschmack rein – nur eine Spur.

    Folgendes stelle ich mir vor: Einen Dreiakter:

    1. Akt: Ein Tanz. grobe Vorgabe; etwas mystisch angehauchtes. Finster ist es, Kerzen und Fackeln kommen vor. Durchsichtige Behältnisse mit Wasser, das intensiv rot, blau, gelb mit Lebensmittelfarben gefärbt ist. Auf Feuerstellen, damit es brodelt und die Blasen darin aufsteigen.

    Toll wäre es lumineszierende Schminke verwenden zu können – das sieht grandios aus – dazu braucht man natürlich auch UV-Lampen.

    Tanz von den Tänzern frei interpretiert.

    2. Akt: In der Mitte der Bühne ein Kessel, ein großer, bittesehr. Ein Hexenkessel mit einer/einem oder mehreren Hexen/Hexern, die umrühren und selbstverständlich kosten dürfen, denn: was reinkommt ist … Schokolade! Und andere köstliche Zutaten, die zusammen aber immer eine relativ dünnflüssige Qualität bewahren müssen.Tänzer kommen aus den Kulissen und werfen nach und nach kleine Mengen davon in den Kessel. Verschwinden tanzend zurück hinter die Kulissen. Wenn alles flüssig bzw. vermischt ist, bricht zwischen den Hexen und Hexern ein Streit aus, der sich zu einem kampf zuspitzt: sie reißen sich Stück für Stück Teile ihrer Kleidung vom Leib – auf die nackte Haut wird die Soße aus dem Kessel geklatscht… das geht alles so weit, bis sie alle nackt sind – oder falls da hemmungen bestehen sollten: bis sie nur mehr ihre Unterwäsche und Schokolade tragen – die Haare sollen nicht verschont bleiben.

    Danach erfolgt die Katzenwäsche… wenn die teilnehmend Künstler es nicht alleine schaffen, kann das Publikum helfen.

    3. Akt: Schütt-Performance mit den zu einer angenehmen Temperatur abgekühlten gefärbten Flüssigkeiten. (Ja, an irgendeiner Stelle hätte jemand die Feuerstellen ausmachen müssen…)

    Gekleidet in Tanz: Freestyle – muss ich das überhaupt noch erwähnen? Ich glaube nicht 😉

    Gerne würde ich die Rolle einer der Hexen spielen. Als Schokoholikerin ist das meine süße Pflicht. Und ich würde mich auch ganz nackig machen lassen *grins*

  2. „When shall we three meet again

    In thunder, lightning or in rain“

    Aus dem Gedächtnis rezitiert! *stolz* *lach* Statt Feuerstellen Gaskocher – das dadaistische Element, gieremund *grins* Ansonsten ein Augenweide! Stark komrpimiert auf eine Gleichzeitigkeit: eine Explosion der Sinne *smile* Du musst kommen, wer werden Deine MitstreiterÜnnen sein!?!

    Squeezit, dafür musst Du nicht desertieren, das wird auch aus der Aktion heraus möglich sein 😉

    lucia, hüpf weiter, ja, genau so!

    Macht ihr Euch die Haute Couture selbsthändig? Soll ich schon mal eine Location suchen? *lach* Wer putzt da nur alles wieder auf!?!

    Kommt, Leute, wer ist noch mit dabei! Terminvorschläge!

  3. stimmt, das dada-dings hab ich vergessen… war mir dann doch nicht so wichtig. praktisch aber… da muss dann nur noch mehr dada ran, sonst sieht's aus, wie eine sparmaßnahme… vielleicht sollten wir Kurt Schwitters-Gedichte rezitieren dabei…

  4. tja, bei mir gilt der spruch: „instant human, add coffee“ … und letzter muss erst beginnen zu wirken. ich bin ja eine süchtlerin, seit langer zeit abhängig. und es stimmt übrigens nicht, dass man von coffein nicht körperlich abhängig werden kann… allerdings dauert der entzug 'nur' eine halbe bis eine woche… wenn's dich interessiert, schick ich dir den artikel oder ich les es nochmal (hab eh schon wieder fast alles vergessen) und stelle auszüge davon in mein blog… ja! das werd' ich tun…

    und übrigens… ich hab die feinen nuancen deines ahas immer noch nicht verstanden. liegt – zumindest könnte ich mir das vorstellen – an der vieldeutigkeit dieses kleinen wortes

  5. Dieses spezielle Aha bezieht sich auf die Gedicht-Idee, die ein Hochziehen der Augenbrauen mit einem extrem erhöhten Aufmerksamkeitsgrad bewirkte *lach*

    Sprich mal laut aus: Ahaaaaaaaaaa!

  6. Chamoagner – und zwar zum Trinken aus dem Bauchnabel *grins* Oder ein Nektar als Eiswürfel, schmelzwasserschlürfend aus dem Schritt einer aufregenden Frau *ganzbreitgrins*

  7. Lass aber nicht mich vorlesen – ich könnte zu sehr infiziert sein durch die Kinskieske Repitationsweise *lach*

    Hey, mit fehlen hier haufenweise Meldungen grosser Massen begeisterter Aktonisten!

  8. Es geht mir ja nicht um seine Deklamation… es geht mir viel mehr um seine Stimme, die ich interessant finde, aber meine erogene Zone im Gehirn spricht sie falsch an (sie spricht sie nämlich nicht nicht an… da ist ein negativer unterton – das will ich damit sagen).

    Seine Deklamation gefällt mir – sogar sehr! *winkemitdemzaunpfahl*

  9. komischerweise haben wir (die gräfin und ich)

    uns vor tagen noch darüber unterhalten, wie trist

    die normalen laufstegshows sind, schon

    die models und ihr gang über den catwalk,die ganze eingefahrene körpersprache, das kann doch

    kein mensch mehr sehen, so langweilig.

    so haben wir uns allerhand

    ausgemalt, wie es gehen könnte, und jetzt dein

    report plus der fotos – passt.

  10. hmmm…irgendwie…drüber reden scheint einfacher zu sein als taten folgen zu lassen

    im übrigen hätte man die hexenkesselsache in verbindung mit dem anliegen der perfomance gut mit beltane verbinden können….*nur mal so anmerk*

  11. Für wann ist das jetzt eigentlich geplant? damit ich's besser einplanen kann. ist ja ein die staatsgrenzen überschreitendes unterfangen für mich…

    … und: darf ich überhaupt noch mitwerkeln?

    … außerdem gehört das Skript überarbeitet…

  12. Hallo Promisc,

    auf der Suche nach erotischen Gedichten/Texten für die HP unserer „Garten der Lüste“-Party in Leipzig, stieß ich auf deine Auszüge aus S. Foral's „Die Orgie“ bzw. „Venuskult“. Dachte, ich les' nich richtig, das gleiche las ich doch eben vor ein paar Minuten in meinem Buch hier auf meinem Tisch [Anm. Das zweite Exempl. habe ich im Febr. einer lieben Freundin zum Geburtstag geschenkt ;-)]. Ok, dachte ich, der tickt also ähnlich wie du, macht sich sogar die Arbeit, das Buch abzuschreiben [bis ich merkte, dass das schon ein anderer, ähnlich tickender getan hatte]. Bei weiterm Lesen in deinem Blog [und das mache ich nun schon seit einigen Stunden] wurde mir aber sehr schnell klar, dass hier wohl so was ähnliches wie Sinnes- oder Seelenverwandtschaft vorliegen muss. Ich weiß derartige Seltenheit und Kostbarkeit zu schätzen, darum ist es mir ein großes Fest, dich gefunden zu haben. Deine Gedanken sauge ich nur so in mich hinein und finde kein Ende…

    Sehr beeindruckte mich dein „Traum“, den ich ohne Für und Wieder teile, gestern gleich ausdruckte und meiner Freundin zum Lesen mitbrachte, was dann sogleich lebhafteste Diskussionen entfachte.

    Was die Text-Suche für die HP angeht, bin ich bei dir fündig geworden. Danke und sorry, habe mir mal den kleinen Auszug aus Oskar Wilde geklaut – er passte so gut.

    Würde dir auch gern persönlich schreiben, doch ich fand nirgendwo ne Mailadresse.

    Übrigens, unsere Parties wären sicher auch was für dich und deine im Laufe der Zeit hier kennengelernten Freigeister 😉

    Würde mich sehr über weiteren Kontakt freuen.

    Liebe Grüße aus Leipzig,

    Hedo

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