Er besteht nicht darin zu entscheiden, etwas zu tun. Sondern „lediglich“ darin, etwas nicht zu tun. Der freie Wille ist die letzte Gewissensinstanz des jede Handlung unterbreitenden Unterbewussten.
Und da sag noch einer, Instinkte würden uns nicht mehr prägen – wir tun nichts ohne sie! Aber wir entscheiden uns nur all zu oft (zu oft?) gegen sie: Trotz Vorschlag handeln wir nicht.
Gut? Nicht gut? Vernunft? Oder Starrsinn?
Ist eine fortschreitende Zivilisierung dann nicht im Endeffekt die wahre Pervertierung der Natur, die wahre Dekadenz? Ist das freudsche Ich wirklich besser als das freudsche Es?
Letztendlich bestätigt die aktuelle Neuro-Psychologie von Tag zu Tag mehr: Sigmund Freud hatte recht – wenn auch anders als er dachte…
So einfach ist das mit der Neuro-Psychologie nicht, zumal es da auch noch keine schlüssigen Weltbilder gibt (ich les mich da auch gerad ein).
Nur eins ist sicher: Die Natur hat sich schon was dabei gedacht, dass sie uns die Illusion von Vernunft und Instinkt als scheinbar widerstreitende willensbildende Kräfte eingeimpft hat. Nur was?
Ja,leider werden uns unsere Instinkte weg dressiert..beim Manne mehr,behaupte ich.Bei Frauen,insbesondere Mütter,ist von diesen Ur-Instinken noch viel mehr vorhanden…und in extremen Situationen,sollte man mehr in seinen Körper horschen,die Natur hat sovieles in uns eingerichtet,dass in der Hektik des Alltages leider immer mehr verloren geht….
die lust ist wieder da – zum gegenpapstgegenangriff
besuch mich doch im lauf des tages auch auf myblog.de/elcommandante – der hat auch wieder freude am spaß
Was die weibliche Libido betrifft, talia, scheint es doch eher umgekehrt zu sein, findest Du nicht?
Abenteurer: Das pure effektive Überleben der Spezies.
letztens hab ich im TV in eine diskussion geschaltet, da gings um ausschreitungen unter hooligans.
und da sagt ein PROFESSOR doch tatsächlich,
live und voller ernst:
„wir haben es leider nicht geschafft,
unsere triebe zu kultivieren..“
ich habe fast gekotzt.
ich mein, was glaubt solch ein prof?
dass wir eingezäunt bis zum hals rumlaufen,
damit wir uns schützen vor uns selbst?
ich hab am liebsten die whirlspoolposition!!!!!
und ihr kopf ist unter wasser zwischen meinen beinen
*weiterträum*
500, das ist ein Menschenbild noch nicht lange vergangener Zeiten… ich denke vielmehr, dass unsere Triebe uns den richtigen Weg weisen – aber das unsere Versuche, Es zu „kultivieren“ immer wieder dazu führen, dass wir uns Konflikte schaffen, die das Es pervertrieren und es dann bei zu viel „Kesseldruck“ explosionsartig in unnatürlicher Art und Weise (pointiert statt strukturiert) freisetzen.
Es sind die Widersprüche in unserer Moral, die uns bis zum Zerreissen bringen…
Dabei denke ich, dass es auch eine Moral, ein Ich geben kann und muss, dass in Übereinstimmung, in Synchronisation mit dem Es, unseren Trieben und Instinkten existierten kann.
Und es liegt nicht in der Natur dieses Blogs, wenn ich zur Verdeutlichung dieser Worte unsere Sexualmoral als Paradebeispiel dafür anführe: Suche nach Leidenschaft und Ekstase im Widerstreit zur gesellschaftlichen Verunglimpfung derer, die wirklich danach streben und nicht nur davon reden…
triebe in der leibe sind schön
in der politik allerdings sind sie arsch
Wieso? Bonobos betreiben auch Politik *grins*
Ja,klar…beim Mann ist die Libido NATÜRLICH stärker ausgeprägt.Instinktiv eben.Immer auf der Suche,auf der Jagd.Sich fortzupflanzen,dass ist eines der stärksten Ur-Instinke des männlichen Wesens.Was heisst Ur? trifft auch heute Gott sei Dank noch zu.Nur der Kampf,nur der Stärkste,darf seinen Samen weitergeben,der ist nicht mehr,bei uns Menschen.
Bei der Frau,sind die emotionalen Instinkte ausgeprägter…
Das bezweifle ich, talia: Ich denke, der Fortpflanzungstrieb ist bei Frauen sogar noch grösser als bei Männern (–>Torschlusspanik, libidinöses Leistungspotential) und das wahrhaft romantischere, weil emotionalere Geschlecht sind die Männer (–> Prosa, Poesie, Liebes-Werbung). Nur ist unser Alltags-Verhalten durch unsere Sozialisierung eher in das Gegenteil gekippt, wahrscheinlich bei dem (gescheiterten) gesellschaftlichen Versuch, eine gemeinsames Fühl-Niveau zu schaffen, ein diesbezügliches Gleichgewicht herzustellen.
Torschlusspanik,ja,bei Frauen ab 35,die noch kein Kind haben…
Prosa,Poesie,Liebeswerbung,ja,heute..früher gab es einen Schlag vor die Rübe und die Frau wurde in die Höhle gezerrt.Was bleibt dem Manne anderes heutzutage,als der Frau,Brei um den Mund zu schmieren?? mit Liebesgeflüster u.s.w.
*lach* „früher gab es einen Schlag vor die Rübe und die Frau wurde in die Höhle gezerrt.“
Nette Spekulation des 19. Jahrhunderts 😉 Aber die moderne Forschung ist da völlig anderer Meinung *tja* Frauen waren zu der Zeit aufgrund der Risiko-Lebensumstände innerhalb eines Clans in der Überzahl und solidarischer – nicht umsonst spricht man bei den ersten Kulturen vermehrt von Matriarchaten mit männlicher Lustdienerschaft 🙂
Und dass die Libido einer Frau locker ausreciht, um ein Rudel Männer bei der Stange zu halten, es aber anders herum starke Begrenzungen in der entsprechenden Fähigkeit der Männer gibt, spricht auch klare libidinöse Worte 🙂
Bei Interesse kannst Du Dir ja mal dieses Buch besorgen, ist wirklich eine Wucht und flüssig zu lesen:
Döbler, Hannsferdinand
Kultur- und Sittengeschichte der Welt, (Eros-Sexus-Sitte)
bzw.
Döblers Kultur- und Sittengeschichte der Welt. Eros, Sexus, Sitte.
bzw.
HF Döbler – Eros, Sexus, Sitte
bzw.
Döbler, Hannsferdinand, Eros und Sexus
Aber such dir die aktuellste Ausgabe, es wird ständig überarbeitet nach dem Fortschritt der wissenschaftlichen Erkenntnisse…
„Das pure effektive Überleben der Spezies“ – diese Antwort ist natürlich immer unschlagbar richtig. Früher bzw. heute in gewissen Kreisen sagte man: „Gottes Wille“.
Meine Frage war aber auch sehr verkürzt bis falsch gestellt: Welche spezifischen Vor- und Nachteile hat jene illusionäre Konstruktion? Und welche Möglichkeiten bietet sie?
+@500 Beine: In einer Zeit, in der die Menschen, zum Glück, ihre massenhafte Vermehrung zumindest teilweise mit zivilisierten und kultivierten Formen des Zusammenlebens ausbalancieren, ist eine adäquate Kultur der Triebe (und Emotionen aller Art) mehr als überfällig. Das hat der Professor zwar wahrscheinlich nicht gemeint, aber Recht hat er dennoch.
Es sind die Motivation und der Ehrgeiz, Abenteurer – ohne die Illusion des „Verstandes“ gäbe es diese nicht, wir würden lediglich nicht viel mehr als das momentan lebensnotwendigste erledigen, Fressen, Saufen, Ficken, Schlafen, Raufen. Aber der Mensch ist ansonsten so schwach, das er ohne diese zwei Attribute schon längst zu den Opfern der Evolution zählen würde… Da kam ihm diese Illusioon gerade recht im Vergleich zu einigen nahen Verwandten, die zwar stärker und zäher waren und sogar ein grösseres Hirnvolumen besassen, aber eben nicht diese kleine Mutation „Verstandesillusion“, dass ihnen einen Arschtritt verpasste im Überlebenskampf und im intelligenteren Buhlen um den besseren Mann und die geilere Frau, sprich sie lernten einen Fick weiter zu denken als zuvor und auch diesen geniessen zu wollen und sich dabei von ihren anderen Partnern nicht erwischen zu lassen *grins*