Aktuelle Gesprächsfetzen

„Ja, ich führe eine offene Beziehung. Und auch ich musste dafür erst lernen, zu begreifen und dadurch zu fühlen, zu gönnen, zu schenken. Ich war einmal fast krankhaft eifersüchtig, lang lang ist's her…

Und jetzt (seit elf Jahren) bin ich ein freier Mensch (soweit das diesbezüglich in dieser Welt gehen kann) mit einer freien, stolzen Frau an meiner Seite, die ich sehr liebe – unter vielem anderen auch dafür und deswegen :-)“

„Treue ist, wenn man trotz allem zu jemandem steht. Aus ganzem Herzen, aus Liebe.

Untreue fängt da an, wo die Liebe aufhört.

oder anders:

Untreue fängt an, wenn die Liebe endet.

Wer liebt ist treu. Auch wenn er andere liebt.“

„Ausleben… ich nenne es, nachdem ich beides kenne, Leben. Es ist nicht ekstatischer, unmoralischer und erhöht auch nicht (wesentlich) die sexuelle Frequenz.

Aber es ist ehrlicher. Freier (nicht ungebundener!). Intensiver. Und es ist qualitativer.

Für mich. Für sie. Und für unsere Freunde, Geliebte/n, die daran mit Genuss teilhaben.“

-> Offene Beziehung<

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21 thoughts on “Aktuelle Gesprächsfetzen

  1. Und die aus Überzeugung monogam lebenden?

    Sind sie nun alle Egoisten, die diese Tatsache unter

    dem Deckmäntelchen der Moral verstecken?

    Haben sie vielleicht gar ein Selbstwertproblem?

    Sind sie verklemmt?

    Oder kann man das ganze einfach so sehen:

    „Jedem Tierchen sein Plaisierchen?“

  2. In einem Punkt werde ich Dir widersprechen:

    Untreue fängt da an, wo die Liebe aufhört.

    oder anders:

    Untreue fängt an, wenn die Liebe endet.

    klares NEIN.

    Sex hat nichts mit Liebe zu tun.

    Ich kann meinen Partner abgöttisch lieben ,

    aber trotzdem das verlangen nach anderen Menschen fürs Bett haben .

    #

    Wer liebt ist treu. Auch wenn er andere liebt.“

    #

    ja – WEIL er liebt versucht er nicht zu verletzen.

    egal wie die Abmachung lautet.

    Aber was passiert , wenn Wolken in Deinem Paradies aufziehen?

    Sei es – aus irgendeinem Grund – ändert Dein Partner seine Meinung.

    Was dann?

    Muß sie dann gehen?

    *nur interesse halber*

    sag niemals nie .

  3. Vertrauen ist immer wichtig… egal ob man eine offene Beziehung führt oder auch nicht…

    Und wenn einem ein Mensch genau das gibt was man braucht.. wozu dann noch Abenteuer…

    Man kann jemandem fremdgehen und diesen weiterhin lieben… also fängt Untreue nicht unbedingt da an wo Liebe aufhört…

    Was ist wenn du oder sie wirklich mal eifersüchtig wirst/wird…

  4. Hohoho, meine Damen, hier eght's ja richtig ab! *lach* Na, dann werd ich mal zusammenklamüsern und versuchen, die Stange wieder gerade zu biegen *smile*…

    Hi, meine Muse, mal ehrlich, siehst Du nicht, dass ich nur von mir, meiner bessren Hälfte und ein paar unserer Freunde rede? Natürlich gilt in solchen Dingen immer der gute alte Satz vom ollen Fritz: „Jeder mag nach seiner Façon selig werden“ – aber dazu bedarf es zumindest einer eigenen Façon, einer eigenen „Art des Lebensstils“ – und keiner unhinterfragt übergestreiften 😉

    Jeder Mensch ist so frei wie er sich fühlt. Und wenn er sich frei fühlt ist ja alles gut. Jedoch wenn er sich unfrei fühlt, darunter leidet und nichts dagegen unternimmt – ist er ein Idiot oder Feigling, zumindest in der heutigen Zeit, da es darauf keine öffentlichen Sanktionen oder gar Strafen mehr gibt (ja, wir heute haben's gut und es gab Menschen die haben sogar mit ihrem Leben dafür gezahlt dass wir es so gut haben). Oder ein Duckmäuser, wenn er gesellschaftliche Restriktionen, sprich den Tratsch, fürchtet.

    Aua, das war jetzt hart ausgedrückt – interpretier es als satirische Übetreibung, ok? In der natürlich ein Körnchen Wahrheit liegt 😉

  5. papierfrau, jetzt glänzt der Schelm in meinen Augen *glitzer* Du hast es doch selber auf den Punkt gebracht: Sex ist nicht unbedingt Liebe – wie also kann solcherart Sex, solcherart verlangen ein Treuebruch an der (abgöttischen) Liebe sein!? Und schon stimmen die zwei Sätze 😉

    Sex ist nicht teilbar, Sex mit einem nimmt nicht dem anderen die gleiche Freude mit Dir – im Gegenteil, sie kann sie sogar beflügeln, dem lange gewohnten den alten Reiz wieder abgewinnen. (Matapher: Ein Mensch, dessen Lieblingsessen Labskaus ist, sollte es nicht jeden tag essen. Sondern Abwechslung haben, um daran wieder Genuss zu finden oder ihn erst gar nicht zu verlieren)

    Glaub mir, wir beide hatten schon wirklich schwere Zeiten (kein Wunder bei 11 Jahren), und es gab schon Situationen, in denen keiner mehr einen Cent auf unsere Beziehung gesetzt hätte. Aber diese wirklich haarscharfen Situationen hatten einen ganz 'profanen' Ursprung: Der (im nachhinein irrtümliche) Glaube, nicht mehr in den anderen verliebt zu sein – ja, das kommt vor in langen Beziehungen, der Alltag macht einen blind für die Güte der eigenen Gefühle. Das hatte also niemals etwas mit anderen zu tun, immer nur mit uns selbst.

    Andere spielten in solchen Situationen natürlich auch eine (Neben-)Rolle, da macht es jedoch keinen Unterschied, ob man eine offene Beziehung hat oder in einer geschlossenen aus solchen Tiefs heraus fremggegangen wird – der klassische Grund btw. Wesentlich ist immer: Existiert die Liebe noch? Dann, und nur dann, gibt es eine gemeinsame Zukunft.

    Auf der anderen Seite habe ich sich noch immer liebende Paare sich trennen erlebt, weil eben einer aus solch einer Situation Trost bei jemand anderem gesucht hat und der andere aus deren Moral heraus auf Trennung bestehen musste… es gibt also aus einer einengenden Moral heraus so etwas wie eine Perversion der Liebe.

    Und zum Dritten: Ich liebe meine Frau, weil sie ist wie sie ist. Sie ist einmalig, nicht austausch- und auch nicht verwechselbar für mich. Ich kann sogar andere, und nicht nur Kinder oder andere Verwandte, lieben, ohne dass das meiner Liebe zu ihr den geringsten Abbruch tut – das ist mit sogar schon zwei Mal widerfahren! (Einen stillen Gruss an Vanessa und Nadine…)

    Unsere Art der Beziehung, unsere eigengewählte Moral gibt mir die Chance, eine neue Liebe zu erleben, ohne Gewissensbisse oder die Qual der Enthaltung, ohne die angestammte schmerzhaft zerbrechen zu müssen. Das ist wie ein Segen, eine wahre Labsal für unsere Seelen 🙂

  6. Prinzessin, absolut recht, Vertrauen ist immer wichtig. Aber bedenke: Eifersucht ist das Gegenteil von Vertrauen, es ist das pure Misstrauen.

    Und was man an verschiedenen Menschen hat, kannst Du vielleicht meiner Antwort an papierfrau entnehmen 🙂

    Eine offene Beziehung nihiliert jeden Anlass zu Misstrauen per se, da durch sie ja das 'Gesetz' abgeschafft ist, dass Eifersucht (der Verdacht auf Bruch des´Gesetzes') erst definiert. Also wie kann da jemand eifersüchig sein?

    Nein, was der Mensch in einer offenen beziehung weiterhin fühlen kann, ist Neid, Missgunst oder Verlustangst. Das sind aber Untugenden und Gefühle, an denen er selbst zu arbeiten hat (und das geht) und sie nicht dem anderen als Schuld ins Gesicht schmettern kann.

    Niemand kann einen anderen verändern – aber sich selbst schon 🙂

  7. Nicht vergessen, Ladies und Gentlemen:

    Das ist meine Moral, meine Meinung, meine Sicht der Welt. (Zugegeben: Unser beider)

    Und ich möchte niemanden missionieren, höchstens vielleicht zu eigenen Gedanken inspirieren…

  8. verlustängste sind doch meistens ursache für eifersucht…auch mangelndes selbstwertgefühl…

    und der alleinbesitzanspruch….

    sex muss nichts mit liebe zu tun haben, der idealfall sex=liebe wäre es schon, aber dann ist doch eigentlich kein platz für eine offene beziehung?

    aber rein körperliche anziehung und die befriedigung eines dieser anziehung zugrunde liegenden momentanen bedürfnisses widerspricht der derzeitigen von den meisten befolgten und verinnerlichten moralischen doktrin….ausbrechen oder anpassen?…ausleben und vielleicht verletzen oder wider seine natur leben und vielleicht verletzt werden?

    fragen über fragen…..

  9. Ein gutes Stichwort, Squeezit: Was ist „….seine Natur“? Promiskuität oder körperliche Treue?

    Zur Natur der Eifersucht: Die von Dir aufgezeigten Komponenten sind Emotionen, die sich im Wesentlichen auf den Träger selbst richten. Aber in ihrer Verschmelzung werden sie zur Eifersucht, die sich in erster Linie gegen andere richtet.

    Daher darf man mit Fug und Recht, so denke ich, zwischen der Natürlichkeit der Komponenten und der sozialen Unverträglichkeit des Produkts unterscheiden.

    Ausserdem gibt es gute Gründe dafür, Eifersucht nicht als 'natürliche, instinktive' Vorgabe zu betrachten – es gab und gibt mehr als genügend promiskuitive und/oder nicht-monogame Kulturen auf der Erde, auch wenn die darin lebenden Menschen eine quantitative Minderheit darstellen. Aber im Grossen und Ganzen stehen die Mitglieder dieser Kulturen staunend vor unserer „Selbstzerfleischung“ und betrachten sich selbst als fraglos glücklicher und erscheinen uns selbst in der Aussenbetrachtung als harmonischer, friedlicher.

    Natürlich haben sich aggressivere Kulturen schon immer gegen friedlichere durchgesetzt, daher auch ihre quantitative Überlegenheit. Aber ich denke nicht, dass sie dadurch allein schon richtiger, qualitativ höherwertig sind. Ich vermute eher das Gegenteil.

    Ergibt sich daraus nicht ein Bündel sehr interessanter Fragen?

  10. ja natürlich ist eifersucht eine sozial unverträgliche komponente…und keineswegs natürlich, (ich denk da auch mal so an die römerinnen und deren praktik, liebe und sex zu leben )nichtsdestotrotz, da sie wiederum aus emotionen resultiert…die in unserer heutigen zum teil viele persönliche wertverluste verbuchenden zeit wieder eine zunahme zu verzeichnen haben…wie verlustängste und mangelndes selbstwertgefühl und historisch gesehen aus dem alleinbesitzanspruch des patriachats der biedermeierzeit und der über jahrhunderte praktizierte verteilung der geschlechterrolle, die immer noch in den köpfen verankert, ist sie aber als ernstzunehmender und zerstörerischer faktor tatsächlich vorhanden…

    ich möchte , nur um meine natur leben zu können auf keinen fall die lebensform auf der entwicklungsstufe der derzeit noch polygam lebenden kulturen bevorzugen,aber an den römerinnen die auf hohem kulturellem und technischem niveau gelebt haben, denk ich, könnte man sich durchaus orientieren, wenn…ja wenn unsere köpfe nicht voll von biederkeit und spiessisskeit aus den jahrhunderten die nach den römerinnen folgten und den geboten der kirche, voll wären ….

    andererseits, bei der öffentlichen praktischer orientierung an der polygamie kleiner kulturen oder an den römerinnen droht der verstoß aus unserer ach so sittsamen gesellschaft und man neigt dann doch zum leben wider die natur…

    ja, was ist „seine natur“… ich denke mal, körperliche treue ist nicht natürlich sondern über jahrhunderte künstlich eindoktrierte moral…siehe oben…

    bevor mich jemand falsch versteht: ich ver- oder beurteile hier weder promiskuität noch körperliche treue…

    auch die sexrevolution der 68 iger ( ich erinnere mal an die kleinbürgerlichen szenen zwischen rainer langhans und uschi obermeyer) kam an der eifersucht nicht vorbei und die blumenkinder haben es auch nicht geschafft, die römischen liebeskulte zu erreichen und alles was bleibt ist erbarmungsloser geschlechterkampf….

    und überhaupt ist das alles so schrecklich komplex..und ich hab die übersicht verloren

  11. Gut gesprochen, Squeezit! Meinen Respekt!

    Well, ich denke, die holde Frau an meiner Seite und ich haben es zwar geschafft, uns ein gutes Stück weit zu lösen – aber vielleicht sind wir ja nur Verschonte des Diktats, ein Glücksfall für uns beide eben. Klar würde ich hoffen, gäbe es deren mehr dieser Art. Aber was nichts sein soll, soll eben nicht sein. Mal sehen, vielleicht schafft es unsere Kultur ja in 50-500 Generationen, so etwas wie ein naturnahes, widerspruchfreies moralisches System zu entwickeln – ich komm dann gerne wieder *grins*

  12. promisc drückt sich ja noch sehr vorsichtig aus…

    ich bin der meinung, daß der glaube an das monogame glück zu zweit letztlich ins unglück führt.

    wie genau jetzt jede beziehung damit umgeht, ist ein ganz anderes thema, aber wäre es nicht viel besser auch für die eigene beziehung, hingehen zu können und zu erzählen, du, ich bin total verknallt in XY?

    solange daran geglaubt wird, daß es in einer guten beziehung nicht passieren kann, daß sich eins in ein anderes verliebt, solang wird eine solche situation zu einer riesigen katastrophe.

    und das ist doch schade um die ganze schöne liebe.

  13. Lucia, wir könnten uns einig werden 😉

    Meine Muse, das weiss ich doch *lach* Aber stimmt, ich bin hart in die Bandagen gegangen, es gab da zeitgleich eine heftige Auseinandersetzung zu genau dem gleichen Thema in papierfrau's blog… da sind mir wohl, wider besseres Wissen, die Gäule 'etwas' durchgegangen. Sorry dafür…

  14. und außerdem: wenn leute wie ich monogam lieben würden, wäre die welt ein ganzes stück ärmer.

    das muß ja auch mal gesagt werden.

    und am wochenende mach ich mir endlich wieder ne geliebte klar, damit das hier nicht nur tastaturbekenntnisse bleiben. den immer-wieder-bei-gelegenheitslover hab ich letztens schon aktiviert. das geht aber nur, wenn der grad keine freundin hat, der heuchler. tss.

    geht jetzt schon lang genug mit der zwangs- und trauermonogamie hier. schluß!

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